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Werden Autokäuferinnen ernst genug genommen?

Ich will ein neues Auto! Welches? Da bin ich offen. Ich habe ein „altes“, das ich in Zahlung geben will. Ich dachte, die Autoverkäufer freuen sich, wenn ich vorbei komme oder anrufe. Ich dachte, wenn ich ein Auto Probe fahren will, ist das überhaupt kein Problem. Ich dachte, wenn ich plus/minus 35.000 Euro ausgeben will, gibt es interessierte Unternehmen, die diesen Umsatz machen wollen. Die gibt es auch – allerdings sind sie schwer zu finden (leider auch unter den renommierten). Ich könnte jetzt die einzelnen Automarken nennen, aber vermutlich trifft es auf alle gleichermaßen zu. Am Ende, so meine Erkenntnis, liegt es immer an dem jeweiligen Mitarbeiter, bei dem man landet. Wenn der will, hat man Glück und wenn der nicht will, hat man eben Pech.

Aus meinen ganz aktuellen Erfahrungen ergeben sich folgende Regeln für einen unkomplizierten Autokauf:

  1. Perfektes Auftreten ist angesagt. In Jeans und Pullover wird man nicht wirklich ernst genommen.
  2. Nicht kurz vor Feierabend, nicht kurz vor Tisch und auch nicht über die Mittagszeit anrufen oder vorbeigehen! Übrigens auch nicht samstags – schon gar nicht vor 10 Uhr.
  3. Keine Probefahrt einfordern (das scheint bei vielen Unternehmen kompliziert zu sein), vor allem nicht am Wochenende – zunächst wird einem unterstellt, dass man auf Kosten der Werkstatt eine Wochenendreise machen will. Im Umkehrschluss heißt das leider, dass wenn man es in Ruhe ausprobieren will, man einen Tag Urlaub nehmen muss.
  4. Ein vorhandenes Fahrzeug in Zahlung geben zu wollen, stößt leider nicht auf Gegenliebe: „Besser ist doch, Sie verkaufen das Auto privat, dann kriegen Sie auch mehr“.
  5. Hartnäckig bleiben – auch wenn der Mitarbeiter (laut Namensschild ein „Verkäufer“) mit Übergabe der Prospekte, seinen Job als erledigt ansieht und seine Ruhe haben will.
  6. Klare Vorstellungen haben! Die Beratung läuft leider oft auf das hinaus, was der Verkäufer chic findet oder was er verkaufen muss – nicht auf das, was Sie als Kundin wollen. Mir wollte einer z.B. unbedingt ein vorhandenes Vorführmodell verkaufen.
  7. Individualität ist nicht gefragt. Je mehr Standard, desto besser. Das macht nicht so viel Mühe und geht schnell über die Bühne.

Tja – leider fällt die Antwort auf unsere Frage nicht rosig aus. Ob es den Männern da gleich ergeht? Nachdem ich mich übrigens für einen Mercedes-Benz entschieden hatte, wurde ich dann doch ganz zuvorkommend behandelt…

Kennt ihr diese Erfahrungen auch? Dann tauscht euch aus in unserem Forum!

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