14 wear what inges dinge hallo

Wear… – what?

Ah, schau an! Ein Newsletter. Kann man löschen. Kann man sich aber auch mal anschauen. Vielleicht steht ja etwas Spannendes drin?! Der Betreff: Wearables – Hot or not? Wear…. What? Bisher hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass ich, was die Technik angeht, halbwegs auf dem Laufenden bin. Auch wenn Frederika, meine „digital native Nichte“, sicher prompt wiedersprechen würde.

Mein iPhone habe ich weitestgehend im Griff. Klar, das neue Betriebssystem müsste mal wieder geladen werden. Aber das sind ja wirklich Kleinigkeiten. Und sagt eher etwas über meine Disziplin aus, als über mein technisches Verständnis. Dachte ich bisher immer.

Aber jetzt lese ich den Newsletter weiter: „Coole Helden des Alltags oder unnötiger Schnickschnack? Alle reden von Wearables – Sie auch?“

Häääää? Wenn mich jemand sehen würde, würde er nicht mich sehen, sondern jede Menge Fragezeichen über meinem Kopf und in meinem Gesicht. Alle reden davon? Mensch, diese „alle“ muss ich mal kennenlernen. In meinem direkten Umfeld ist von denen nicht viel zu spüren. Eine super Gelegenheit mal wieder Frederika anzurufen und zu prüfen, ob sie vielleicht „alle“ ist. Und das mache ich mit dem iPhone, damit ich mir nicht so ganz von gestern vorkomme.

„Hallo Tantchen“, freut sich meine Nichte über den Anruf. Nach dem Standard-Schnack, rücke ich mit meiner Frage raus. „Sag mal Frederika. Redest du auch von Wearables? Und sind das coole Helden des Alltags oder schnöder Schnickschnack?“ Das herzhafte Lachen am anderen Ende der Leitung war die Frage schon wert. „Oh Tantchen, du bist die Beste!“ Und dann erklärt mir Frederika was Wearables sind und es hört sich ein bisschen nach Wikipedia mit Stimme an. Wearables (vom englischen „tragbar“) sind Minicomputer, die während der Benutzung am Körper sind und eng mit diesem kommunizieren. So etwas wie Google Glasses oder Jogging-Sensoren an den Füßen. Oder T-Shirts, die nicht nur den Körper wärmen, sondern auch noch Musik abspielen. „Definitiv coole Helden des Alltags“.

Ob ich mit diesem Fazit einverstanden sein kann? Was um alles in der Welt, soll ich mit einem T-Shirt anfangen, dass Musik abspielt? Wer um alles in der Welt denkt sich sowas aus? Und warum soll ich mir einen Bildschirm in Form einer Brille auf die Nase setzen?

Ich merke ich werde alt. Dann drücke ich mit Elan die Taste „Entf“ und lösche den Newsletter. Wearables der neuste Trend? Pah! Ich gehe lieber joggen. Und lege mir meine zehn Jahre alte Pulsuhr um das Handgelenk. Es gibt eben Menschen, die folgen Trends und solche, die Trends machen.