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Lohnsteuererklärung

Ende Mai. 31.05. Ein magisches Datum. Die Einreichungsfrist für die Lohnsteuererklärung des Vorjahres. Diesem Termin gehen in jedem Jahr mindestens acht Wochenenden voraus, in denen in meinem Kalender mit rotem Filzstift steht „Lohnsteuererklärung“. Die gleiche Anzahl an Wochenenden geht diesem Datum voraus, an denen immer etwas unendlich Dringendes dazwischen kommt. 

Die letzten Urlaubsfotos ins Fotoalbum einkleben zum Beispiel. Oder den Kellerschrank endlich aufräumen und ausmisten. Oder ein Wochenende mit einer Freundin mal wieder richtig Durchklönen. Aber ein Hoch auf die Disziplin – einen halben Nachmittag der besagten Wochenenden habe ich auf meine Lohnsteuererklärung verwendet.

Ok, ok – ich gebe zu. Ich habe es auf die Vorbereitung meiner Lohnsteuererklärung verwendet und zumindest schon mal Belege zusammengesucht, aus den diversen Papierstapeln und thematisch geordnet. Vorsorgeaufwendungen sind jetzt blau, Zinseinnahmen rot und allgemeine Belege gelb. So kommt zumindest schon einmal ein bisschen Farbe rein. Aber seitdem, das muss ich zugeben, stockt es. In meinem Posteingang ziemlich weit unten ist noch die E-Mail meiner Nichte mit dem Link zu „Elster“, einem Lohnsteuerprogramm mit dem die Lohnsteuererklärung kinderleicht geht.

Sagt meine Nichte. Und die Anbieter von „Elster“. Wir hatten nämlich vor einiger Zeit eine heiße Diskussion – meine Nichte und ich. Da ging es darum, welchen Anspruch man an sich selber hat. Meine Nichte war klar mit ihrer Meinung: „Ich bin ein durchschnittlich intelligenter deutscher Staatsbürger. Da muss ich ja wohl in der Verfassung sein, meine Lohnsteuerklärung selber zu machen, ohne dass ich dafür ein paar hundert Euro für einen Steuerberater ausgebe. Und das gleiche gilt übrigens für dich auch Tantchen.“

Und sie hat recht. Irgendwie. Sie hat wirklich recht, denke ich mir, als ich den Umschlag mit den bunten Mappen zuklebe und die Adresse meines Steuerberaters drauf schreibe.