Vorsicht beim Kauf von Billig-Reifen! Die GTÜ warnt vor Reifen aus osteuropäischen Produktionen und belegt dies mit einem Praxistest.
Es wurden sechs Reifen aus solchen Produktionen getestet in der gängigen Größe 215/45 R17. Getestet wurden dabei folgende Funktionen: Bremsweg, Verhalten bei Nässe und Handling. Als Vergleich diente ein westeuropäischer Markenreifen.
Die Ergebnisse sind alarmierend: Selbst der beste Billigreifen, brauchen bei nasser Fahrbahn einen über sechs Meter längeren Bremsweg als der Vergleichsreifen und der günstigste sogar über zwölf Meter. Auch die Restgeschwindigkeiten sind erschreckend, während der Referenzreifen schon zum Stillstand kommt nach knapp 50 Metern, rollen die Billigreifen weiter mit Geschwindigkeiten von bis 44 km/h und kommen wesentlich später zum Stillstand. Diese Eigenschaften können im schlimmsten Fall tödlich für den Autofahrer enden.
Auch das Aquaplaning-Verhalten wurde getestet und zeigt oft wie gut oder wie schlecht ein Reifen wirklich ist. Der Markenreifen bleibt bei 80 km/h in der Spur und schwimmt nicht auf. Ganz anders verhält sich da der osteuropäische Reifen, der aufschwimmt und das Auto massiv übersteuern lässt. 58 Prozent Leistungsfähigkeiten zeigt der schlechteste Reifen.
Auch das Handling wurde mit schlecht bewertet, denn die Ergebnisse zeigten ein schlechtes Grippniveau, keine Seitenführung, heftige Lastwechselreaktionen und das alles schon bei langsamer Geschwindigkeit.
Einige Billigfabrikate soll man sogar auch im Winter fahren können, davon rät die GTÜ jedoch zwingend ab, da die Testergebnisse im Nassverhalten katastrophal sind.
Hinzu kommt, dass man inzwischen schon für 25 bis 30 Euro mehr Markenreifen kaufen kann.
Das Fazit der GTÜ lautet deshalb: 100 Euro Aufpreis für einen Satz Markenreifen ist eine gute Investition, die für mehr Sicherheit sorgt!
Testergebnisse der „Billigreifen“: 225/45 R17
ABS-Bremsen auf nassem Asphalt aus 100 km/h
| Marke | Bremsweg | Restgeschwindigkeit |
| Westlake SV 308 | 56,2 m | 33,5 km/h |
| Kormoran Gamma B2 | 57,2 m | 35,8 km/h |
| Goodride SA05 | 57,3 m | 36,0 km/h |
| Kenda KR20 | 60,4 m | 41,6 km/h |
| Federal SS 595 | 60,5 m | 41,8 km/h |
| Riken Maystorm | 61,9 m | 44,0 km/h |
| Referenzreifen | 49,9 m | 0,0 km/h |
Beim Test wurden die Reifen auf zwei serienmäßigen Golf GTI auf einer ausgewiesenen Reifenstrecke getestet. Der Referenzreifen war von Dunlop und eine spezielle Hard- und Software sorgte für präzise Messergebnisse. Die Ergebnisse wurden unmittelbar erfasst und von Experten ausgewertete.
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