Vermutlich geht es vielen gleich: Die Mutter versteht frau erst wenn sie selbst eigene Kinder hat.
In der Theorie ist das ja auch alles sehr einfach: So und so und so – würde ich es nicht machen. Wenn ich da etwas entspannt auf die Kinder zugehe, kriege ich das locker in Griff. Der erste Tag mit dem „Frischling“ zuhause. Die Nacht nicht geschlafen, die Nachwehen der Geburt, der Haushalt nicht in Ordnung, die Gemütslage komplett anders als erwartet …. und schon ist es mit der Entspanntheit dahin. Schon fragt frau sich, wie soll das gehen … Da kommt meine Mutter, nimmt den „Frischling“, daddelt mit ihm rum und ist komplett entspannt. Viel entspannter als ich das bin.
Gut zwei Jahre später
Der Frischling kann jetzt schon laufen und ganz ordentlich sprechen, aber er hat auch einen ausgeprägten Willen und ein unglaubliches Selbstbewusstsein. Wegen Nichtigkeiten und vermeintlicher Ungerechtigkeiten kann er anhaltend bocken und sein Umfeld ganz gut in Schach halten. Jeder, der jetzt an der Haustür vorbei geht könnte meinen, da finden schwere Misshandlungen statt. Weit gefehlt: Es war nur die falsche Gummibärchenfarbe. Ich bin mit meinem Latein am Ende und freue mich über den Besuch meiner Mutter. Das Goldkind ist abgelenkt. Meine Mutter macht in ganz entspannter Art eine klare Ansage und ich kann bis zum nächsten Trotzanfall Kraft tanken.
Wochenende
Bei zwei kleinen Kindern gibt es eigentlich nicht wirklich ein entspanntes, romantisches Wochenende. Eigentlich sind es eher Chaos-Wochenenden zu viert. Zwei Kinder mal so eben unterzubringen, ist gar nicht so einfach. Ich hab‘ da Glück und bin wirklich froh drum, dass meine Mutter – wenn auch nicht so oft, meine beiden Goldkinder ein komplettes Wochenende übernimmt. Da ist allen gedient: Den Kindern, denn die genießen die Zeit mit Oma (…. und all‘ den vielen kleinen Freiheiten ….), Oma, weil die wieder Dinge entdecken kann, die in ihrem „normalen“ Leben nicht vorkommen, meinem Partner, weil der jetzt wirklich mal 3 zusammenhängende Sätze mit mir reden kann und ausnahmsweise mal kein Glas beim Abendessen umfällt, mir – weil ich eine Nacht komplett durchschlafen kann und ich nicht weiß wie mir geschieht, wenn ich morgens um 8.00 Uhr mich nochmal umdrehen und anschließend in aller Ruhe Frühstücken kann. Oma sei Dank!
