Gesunde Zähne – nicht nur eine Frage der Ästhetik

Gesunde Zähne – nicht nur eine Frage der Ästhetik

Hast Du es auch schon bemerkt? Strahlend weiße Zähne sind in unserer modernen Gesellschaft fast eine Art Statussymbol. Wer durch ungepflegte Zähne oder gar Zahnlücken auffällt, erweckt damit bei seiner Umgebung oft einen zweifelhaften Eindruck. Ist mangelnde Hygiene die Ursache? Oder vernachlässigt die oder der Betreffende die Gesundheit der eigenen Zähne aufgrund einer ausgeprägten Alkohol-, Nikotin- oder Drogensucht? Diese Fragen stellt sich die Umgebung dann in der Regel, selbst wenn sie nicht offen ausgesprochen werden. Denn grundsätzlich muss hierzulande niemand mit ungepflegten oder schadhaften Zähnen herumlaufen. In der Praxis gibt es jedoch zwei häufig unterschätzte Gründe, die für einen schlechten Zustand der Zähne ausschlaggebend sein können, obwohl sie nichts mit einem Mangel an persönlicher Hygiene zu tun haben.

 

Angst vor dem Zahnarzt – ein ernstzunehmendes Problem

 

Ein häufiger Grund ist schlicht und einfach die Angst vor einem Zahnarztbesuch. Diese ist keineswegs nur bei Kindern, sondern auch bei vielen Erwachsenen relativ stark ausgeprägt. Gründe dafür gibt es viele. Manche Menschen haben als Kinder unangenehme Erfahrungen mit Zahnbehandlungen gemacht, andere empfinden es als unangenehm und irritierend, wenn jemand in ihrem Mund arbeitet und sie dies spüren, aber nicht wirklich kontrollieren können. Schätzungen gehen davon aus, dass deutschlandweit rund fünf Millionen Menschen an einer Dentalphobie leiden. Dieser Fachbegriff bezeichnet eine panische Angst vor dem Zahnarzt. Diese kann dazu führen, dass nicht nur die notwendigen und empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen unterbleiben, sondern sogar Behandlungen schmerzender oder defekter Zähne. Ganz abgesehen davon, werden dadurch auch Chancen vergeben, noch im Erwachsenenalter Zahnfehlstellungen zu korrigieren. Dabei lassen sich auch bei Erwachsenen durchaus noch kieferorthopädische Probleme beheben, die in der Kindheit und Jugend entweder übersehen oder nicht fachgerecht behandelt worden sind und deshalb später zu ästhetischen Problemen geführt haben. Auch das Risiko von langfristigen Zahnschädigungen durch Zahnfehlstellungen lässt sich im Erwachsenenalter durchaus noch signifikant mindern, wenn Fehlstellungen diagnostiziert und entsprechend korrigiert werden.

 

Unterschätzte Gesundheitsrisiken durch Zahnprobleme

 

Abgesehen von ästhetischen Aspekten und unmittelbaren Erkrankungen im Bereich der Zähne solltest Du jedoch auch die darüberhinausgehenden Risiken nicht unterschätzen, die mit ungepflegten oder nicht angemessen behandelten kranken Zähnen einhergehen. So wirkt es für viele Menschen vielleicht auf den ersten Blick erstaunlich, dass Probleme an den Zähnen auch zu Herzproblemen führen können. Tatsache ist jedoch, dass Bakterien, die im Mundraum beispielsweise eine Zahnentzündung auslösen, bei ausbleibender oder unsachgemäßer Behandlung in die Blutbahn gelangen und dann in andere Regionen des Körpers transportiert werden können. Besonders hoch sind die entsprechenden Risiken für Menschen, deren Herz bereits geschädigt oder durch andere Erkrankungen vorbelastet ist. Dem Zahnfleisch solltest Du übrigens mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit widmen wie Deinen Zähnen, denn dieses ist bei etwa der Hälfte aller Deutschen aus unterschiedlichsten Gründen entzündet. Und mit einer Entzündung des Zahnfleisches sind nicht nur häufig unangenehme Schmerzen verbunden, sondern auch erhebliche Belastungen des Immunsystems. Diese wiederum können dafür sorgen, dass von Immunzellen freigesetzte Botenstoffe die Aufnahme des Blutzuckers durch die Zellen behindern, worauf der Organismus mit verstärkter Insulinproduktion reagiert. Das kann zu einer übermäßigen Belastung der Bauchspeicheldrüse und zur Erschöpfung der Zellen führen, die dort das Insulin produzieren. Dies ist gleichbedeutend mit einem wesentlich höheren Risiko, an Diabetes zu erkranken. Zusammenfassend lässt sich eine regelmäßige Mundhygiene deshalb als eine Maßnahme charakterisieren, die nicht nur dem guten Aussehen dient, sondern eine mindestens ebenso wichtige Rolle dabei spielt, wenn es um die Vermeidung von potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen geht.