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Der Tannenbaum

Ist bei uns meist eine Fichte und voll öko. Selbstgeschlagen. Jedes Jahr gibt das hiesige Forstamt eine Ecke im Wald frei, zum Selberfällen. Der Erlös dient dabei auch noch einem guten Zweck und für die fleißigen Holzfäller gibt’s Spiegelei vom Schwedenfeuer und heiße Getränke.

Ach, das waren schöne Zeiten, als die Kinder noch klein war und das Bübchen mit einem alten, rostigen Fuchsschwanz bewaffnet durch den Tiefschnee (gemessen an seinen Stiefelchen) stapfte, um den richtigen Christbaum zu finden, um ihn dann angestrengt, mit der Zunge zwischen den Lippen, und am Ende mit Papas Hilfe umzulegen. Heutzutage geht der Pubi nur noch wegen des Glühweins mit in den Wald. Wenn überhaupt.

Wir haben auch heute noch ein Herz für diese wurstigen Exemplare, mal mit zwei Spitzen, mal einseitig gewachsen (perfekt für die Zimmerecke), oder durchsichtig, weil mit großem Abstand zwischen den Zweigen. Da kann man wenigstens auch was dranhängen – vorausgesetzt, die mageren Triebe halten das Gewicht. Aber dafür gibt es ja die guten, alten Strohsterne, ihrerseits zerbrechlich und vom Zahn der Zeit ein bisschen angenagt. In den ersten Jahren, als wir Eltern noch in Sorge, weil die Gören noch klein und tollpatschig waren, funkelte das gute Stück dank einer elektrischen Lichterkette. Die Rückkehr zum feierlicheren Kerzenlicht wird jetzt dafür von der konservativen, immer-alles-wie-immer-haben-wollenden Nachkommenschaft auf das Heftigste bekämpft.  Ganz abwegig: ein Weihnachten ganz ohne Baum. Auch, wenn wir mal die Feiertage bei den Großeltern zubringen und er zuhause einsam, aber im vollen Ornat leise vor sich hin nadelt.

Zudem verlangt ein örtlicher Brauch seine Anwesenheit: Das sogenannte Christbaumloben, bei dem man zwischen Weihnachten und Neujahr ungefragt bei Freunden und Verwandten aufkreuzt und das Gebilde, ob berechtigt oder nicht, wortreich in den Himmel lobt. Zum Dank dafür gibt es ein Gläschen Schnaps. In diesem Punkt denkt auch der Heimwerker sehr traditionell.