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Der Fitnesswahn

Besonders am Anfang des Jahres habe ich das Gefühl, dass bei den bisherigen Sportmuffeln ein regelrechter Fitnesswahn ausgebrochen ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es momentan fast kein anderes Thema als Abnehmen, gesunde Ernährung und die Planung von täglichen Sportaktivitäten.

Bei dieser enormen Motivation zum Jahresbeginn stellt sich bei mir direkt eine Frage: Wie lange wird durchgehalten? Ist es nur eine Phase oder wird das straffe Programm jetzt für den Rest des Jahres durchgezogen? Ich muss sagen, ich denke mir meinen Teil, wenn sich Leute den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrechen, was und wann sie essen, damit es nicht auf den Hüften landet. Wenn Zeit darin investiert wird, einen wöchentlichen Sportplan zu erstellen, kann ich mir ein Kopfschütteln leider nicht verkneifen.

Ist das Leben nicht eigentlich zu kurz, um sich ständig unter Druck zu setzen? Ich habe für Kalorien zählen und stundenlange Fitnesseinheiten einfach nichts übrig. Ich gehe es gerne ruhig an und mache das, wozu ich Lust habe. Warum sollte ich mich auch unnötig stressen? Ich fühle mich pudelwohl – so wie ich bin. Und das ist auch gut so. Ich habe nie von einem Sixpack und Cellulite freien Oberschenkeln geträumt. Kaum zu fassen – heutzutage strebt mein Umfeld mit vollkommenem Realitätsverlust unvorstellbaren Schönheitsidealen entgegen ohne jeglichen Verstand.

Viele können gar nicht verstehen, dass ich an einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio nicht interessiert bin. Mit abwertenden Blicken werde ich dann von oben bis unten angeschaut, so als ob ich etwas verbrochen habe. Dabei will ich einfach nur ich selbst sein. Ich sehe es nicht ein, im Jahr hunderte von Euro in eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio zu investieren. Viel lieber bin ich draußen aktiv, gehe spazieren oder kümmere mich um meine Pflanzen im Garten. Frische Luft und Tageslicht, das ist das was mir gefällt.  Ein Fitnessstudio stelle ich mir muffig und öde vor. Jedes Mal dieselben Geräte und die gleichen schwitzenden Menschen. Meine Freundin versucht mich schon die ganze Zeit für ein Probetraining zu bequatschen, doch bisher habe ich mich souverän dagegen gesträubt.

Ganz egal, ob Modelmaße oder ein paar Kilos zu viel. Ganz egal, ob groß oder klein. Hauptsache man fühlt sich in seiner eigenen Haut wohl und bleibt sich selbst treu. Der Mitläufertyp war ich sowieso noch nie – ich mache immer nur das, was mir durch ein gutes Bauchgefühl bestätigt wird und wobei ich mich persönlich am wohlsten fühle.