Müll to go
Ein Morgen in einer beliebigen Großstadt: täglich gehen Millionen Pappbecher mit Coffee to go über die Ladentheken. Das gab es schon mal und nannte sich Thermosflasche und war ein Symbol für spießiges Beamtentum. Der Pappbecher dagegen ist hipp und gibt einem ein bisschen Wallstreet-Feeling. Aber wer genießt eigentlich seinen morgendlichen Kaffee in Auto, Bus oder Bahn? In Zeiten der Achtsamkeit: Es geht um lumpige 10 Minuten am Morgen. Länger wird keine Tasse Kaffee brauchen, um eine trinkbare Temperatur zu erreichen. Zehn nach Sieben – und schon entschleunigt! Über die tägliche Flut von Alukapseln muss man eigentlich kein Wort mehr verschwenden.
Augenwischerei
Reinigungstücher für Kinderpopos sichern Arbeitsplätze, auch weil sie regelmäßig die Abwasserrohre im Haus verstopfen und den Einsatz des Sanitärfritzen nötig machen. Was reißfest ist, bleibt auch gerne mal an Hindernissen hängen und hält gefühlt ewig. Es gibt sie auch für Laminatböden, Autocockpits, Ledergarnituren, Küche und Bad. Und nach 5 Minuten Einsatz landen sie alle im Müll. Einen Mehrweg-Wischlappen muss man zwar waschen, aber selbst bei großzügigem Gebrauch füllt eine Wochenration keine Waschmaschine. Der Tagesverbrauch passt auch noch in eine bereits volle 60°-Wäsche. Für derbe Reinigungen oder schmierige Pflegevorgänge (z.B. Auto, Fahrrad, Möbelpflege) kann man nach dem nächsten Kleiderschrankmisten alte T-Shirts in der Besenkammer aufbewahren, am besten gleich in handliche Stücke geschnitten, und nach dem „2. Leben“ schließlich im Hausmüll entsorgen.
Ofen mit Durchblick
Für die verrußte Scheibe des Kaminofens braucht es kein Spezialspray. Einen Bogen Zeitungspapier zerknüllen, anfeuchten, kurz in die kalte Asche drücken und die Scheibe damit ausreiben. Erzielt in kürzester Zeit ein erstaunliches Ergebnis – ganz ohne Chemie. Es geht auch ohne Grillreiniger: Den schmierigen, verklebten Gas-Grill nach dem Familienfest bei geschlossener Haube einmal richtig hochheizen, dann den Rost mit einem Grillschaber und einer –bürste bearbeiten.
Salatwäsche
Mancher Salat – besonders Feldsalat – muss bis zu dreimal gewaschen werden. Über das Abwasser freuen sich Blumentöpfe und –Kästen.
Obst und Gemüse
Der Beutelflut an der Obsttheke kann man begegnen, in dem man Waschnetze (für BH o.ä.) verwendet. Wenn noch Etiketten erforderlich sind: bis zur Kasse auf den Handrücken oder auf die Geldbörse kleben. Mittlerweile gibt es auch schon extra Obstbeutel in Supermärkten zu kaufen.
Einfache Baumwollbeutel, die sich mittlerweile in jedem Haushalt finden, können bei 60° gewaschen werden und transportieren deshalb auch problemlos erdige Kartoffeln vom Gemüsemarkt.