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Solarthermie: Wärme vom Dach

Den Heizkessel komplett abschalten – das können Eigentümer von Häusern mit Solaranlagen an warmen Tagen. Mit Solarthermie fangen sie die Wärmestrahlung der Sonne ein und gewinnen bis zu 100 Prozent der notwendigen Energie für Warmwasser.

Wo Brennstoffe wie Öl und Gas immer teurer werden, fällt die Entscheidung für die kostenfreie Energiequelle Sonne leicht. Der Umstieg auf Solarthermie bedarf einer einmaligen Investition, die sich mit Hilfe von staatlichen Förderprogrammen schnell bezahlt macht.

So funktioniert die Solaranlage

Mit dunkler Kleidung kommt man an sonnigen Tagen schnell ins Schwitzen – ganz ähnlich funktioniert das Prinzip der Solarthermie. In den Kollektoren befindet sich ein Röhrensystem. Durch die Sonnenstrahlen heizen sich die Röhren auf und das aufgeheizte Wasser wird über eine Pumpe zum Wasserspeicher befördert. Darin überträgt ein Wärmetauscher die Wärme der erhitzten Flüssigkeit auf das im Speicher befindliche kalte Trinkwasser. Das erwärmte Trinkwasser gelangt mittels einer Pumpe dann in Küche und Bad, wo es zum Duschen oder für die Wasch- und Spülmaschine genutzt werden kann. Sobald die Kollektoren auf dem Dach eine deutlich höhere Temperatur haben als das Wasser im Speicher, sorgt ein Temperaturdifferenzregler dafür, dass die Flüssigkeit wieder durch die Leitung läuft und erneut erhitzt wird. Das garantiert einen ständigen Kreislauf und ermöglicht dauerhaft angenehm warmes Wasser im ganzen Haushalt.

Sonnenenergie rechnet sich

Solaranlagenbesitzer sparen über das ganze Jahr bis zu 100 Prozent des Warmwasser-Energiebedarfs und steigern den Immobilienwert erheblich. Wer sich für Solarthermie entscheidet, schont die Umwelt und profitiert von zinsgünstigen Darlehen und hohen Fördergeldern.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) besipielsweise bezuschusst die Umstellung auf Solarkollektoren. Bei bis zu 40 Quadratmetern Kollektor-Oberfläche mit 1500 bis 3600 Euro. Zwischen 20 und 100 Quadratmeter Bruttokollektorfläche in Mehrfamilienhäusern (auch im Neubau) sind Zuschüsse von 3600 bis 18000 Euro zu erwarten.

In den Monaten Mai bis September deckt eine Solaranlage den Bedarf an warmem Wasser komplett. Reicht die Sonnenwärme nicht aus, etwa im Winter, wird das Warmwasser zusätzlich über den normalen Heizkessel bereitet. Eine vierköpfige Familie kann mit einer Standardanlage, die über sechs Quadratmeter Kollektor-Oberfläche verfügt, jährlich etwa 250 Liter Heizöl sparen. Soll die Sonnenenergie auch die Heizungsanlage unterstützen, ist eine Kollektor-Oberfläche ab 13 Quadratmetern erforderlich.

Ideale Neigung und Ausrichtung

Am effektivsten arbeitet eine Kollektoranlage bei einer Ausrichtung zwischen Südost und Südwest. Auf das Dach sollte möglichst wenig Schatten fallen. Optimal ist eine Neigung von 20 bis 60 Grad. Der Warmwasserspeicher kann im Keller oder auf dem Dachboden stehen.