Aller Anfang ist schwer

Aller Anfang ist schwer

Der erste Tag im Kindi, lang ersehnt von Kind und Eltern. Ein großer Schritt.

Wenn es dann endlich soweit ist, sieht alles plötzlich ganz anders aus. Viele neue Gesichter und eine fremde, laute Umgebung. Da kommt es bei manchen zu Trennungsschmerz und Tränen. Mama soll nicht gehen!

Kinder, die schon zuvor bei Tagesmutter oder in anderer Obhut Erfahrungen gesammelt haben sind dabei oft schon geübt im Umgang mit neuen Situationen. Sie wissen, dass Mama oder Papa am Nachmittag wieder kommen. Wenn die Kleinen allerdings bis zum dritten Lebensjahr zuhause waren, ist eine Angewöhnungszeit in Krabbel-, Turn- oder Spielgruppe eine gute Übung.

Für Erstlingseltern ist die Situation ebenfalls neu. Oft haben Eltern selbst Mühe, loszulassen und ihr Ein-und-Alles anderen anzuvertrauen. Manche Mütter fürchten um ihre Position und den Einfluss anderer Personen. Oder sie haben ein schlechtes Gewissen, das Kind „einfach abzugeben“.
Kinder haben feine Antennen und spüren die Unsicherheit.

Schnuppertag

In den meisten Einrichtungen ist es meist kein Problem, vorab den einen oder anderen Nachmittag gemeinsam mit dem Kind im Kindergarten zu verbringen. Man kann sich dabei Räume, Gruppen und das persönliche Kleiderfach zeigen lassen, den Spielplatz besuchen und so mit dem Kind „einziehen“.

Ideal für den Anfang im Kindi sind bereits integrierte Nachbarskinder oder Freunde aus der Spielgruppe. Ist kein bekanntes Gesicht dabei, hilft oft auch das Lieblingskuscheltier, Schmusetuch oder die Schlafpuppe über die erste Zeit hinweg. In den ersten Tagen kann man auch langsam beginnen und das Kind schon nach zwei, drei Stunden wieder abholen.

Hilfreich in den Tagen davor ist auch das gemeinsam Betrachten von Bilderbüchern zu diesem Thema. So lässt sich der Tagesablauf verständlich erklären.

Am entscheidenden Tag sollte der Newcomer auch richtig fit sein. Wer krank ist, der fühlt sich zuhause schon nicht wohl, in einer neuen Umgebung erst recht nicht. Und mit erhöhter Temperatur gehört sowieso keiner in den Kindi.

Ein weinendes Kind zurück zu lassen fällt den meisten Eltern schwer – oft versiegen die Tränen aber, sobald das Elternteil außer Sicht ist und all das Neue gewinnt an Aufmerksamkeit. Es gibt auch viele Kinder, die selbst beim vertrauten Baby-Sitter und der Oma mit Tränen reagieren und bei geschlossener Tür sofort alles vergessen haben.

Und dann sind da noch die Kinder, die ihre Eltern samstags und sonntags vor die Tür des Kindergarten zwingen, weil sie nicht glauben wollen, dass er für zwei ganze Tage geschlossen ist.
Da fließen dann auch Tränen.