Ein bekanntes Gesicht zu Hause vermittelt Vertrauen. Daher wählen viele Pflegebedürftige eine Pflegeperson aus der Familie. Menschen, die eingeschränkt sind, brauchen viel Unterstützung im Alltag- beim Einkaufen, im Haushalt und auch soziale Kontakte außerhalb des familiären Umfelds. Die Betreuung bringt für die Pflegeperson hohe Belastungen mit sich. Daher ist es sinnvoll, sich rechtzeitig eine Auszeit nehmen.
Überlastung von pflegenden Angehörigen
Einen Menschen ohne Unterstützung zu pflege, kann sehr schnell zu einer Überbelastung, ggf. zu körperlichen und zu psychischen Problemen führen. Viele Pflegende leisten die Pflege des Angehörigen zusätzlich zum Job und bemerken gar nicht, dass sie Gefahr laufen sich zu überlasten. Meistens sind es Kleinigkeiten, die auffällig werden: Schmerzen in der Schulter/ – und Nackenbereich, Rücken- oder Gelenkschmerzen. Es ist wichtig eine Auszeit zu nehmen, bevor Du selbst durch die Überlastung krank wirst. Dein Körper signalisiert Dir das Unwohlsein durch verschiedene Anzeichen z.B. Nervosität, innere Unruhe, Müdigkeit, Ängste und Konzentrationsschwierigkeiten. Die seelische Belastung wird bei den pflegenden Familienangehörigen oft übersehen und sollte rechtzeitig behandelt werden. Am häufigsten treten körperliche Beschwerden auf wie z. B. Schlafstörungen, Hautprobleme, Magenbeschwerden und Gliederschmerzen und vor allem Rückenschmerzen. Viele dieser Begleiterscheinungen deuten auf Überlastung hin. Du solltest auf jeden Fall professionelle Hilfe aufsuchen.
Unterstützung von Pflegekräften
Entlaste Dich selbst und entscheide zusammen mit anderen Familienangehörigen, ob eine Unterstützung sinnvoll ist. Eine Haushaltshilfe wird von der Krankenkasse bezahlt und kann beim Einkaufen, Putzen oder auch beim Waschen im Haushalt helfen. Eine qualifizierte Pflegekraft übernimmt die Grundpflege im Alltag. Ein Betreuungskraft unterstützt einen Menschen bei der Bewältigung des Alltags-dauerhaft oder vorübergehend. Die Einstufung der Pflegebedürftigkeit ist relevant, um eine qualifizierte Pflegekraft von der Pflegekasse zu gewährleisten.
Die Pflegekassen bieten pflegenden Angehörigen Kurse mit praktischen Anleitungen in Zusammenarbeit mit Pflegediensten. Eine Beratung zu unterschiedlichen Themen und ausführliche Informationen erhältst Du bei der Kursteilnahme. Wichtig ist, dass Du Dich mit anderen austauschst. Die Familie muss die Aufgaben teilen- je mehr helfen, desto geringer ist die Belastung für den einzelnen.
