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Kräuter- und Gewürzöle selber machen: Tipps und leckere Rezepte

Kräuter und Gewürze sind eine Bereicherung für unser Essen. Sie sind aus keiner Küche mehr wegzudenken und finden dort eine vielfältige Anwendung. Sie eignen sich ideal, um aromatische Öle anzusetzen und damit Speisen aufzupeppen. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr eigenes Kräuter- und Gewürzöl zubereiten und was Sie dabei beachten müssen.

Wahl des Speiseöls

Nicht jedes Speiseöl eignet sich für die Herstellung von Kräuter- und Gewürzölen. Wählen Sie ein möglichst geschmacksneutrales Öl, damit die Aromen der Kräuter und Gewürze besser hervorkommen. Am besten eignen sich dafür:
• Sonnenblumenöl
• Rapsöl
• Sojaöl
• Maiskeimöl
• Traubenkernöle
• Distelöl

Natürlich steht es Ihnen frei, auch aromahaltige Öle wie etwa Olivenöl oder Walnussöl zu verwenden. Rechnen Sie jedoch damit, dass diese Öle den Geschmack verfälschen und nicht ausschließlich nach den Kräutern und Gewürzen schmecken – was manchmal durchaus erwünscht ist. So verleiht beispielsweise Olivenöl aus frischen griechischen Oliven Ihrem selbstgemachten Kräuteröl ein ganz besonderes Aroma.

Wahl der Kräuter und Gewürze

Grundsätzlich eignen sich all jene Kräuter, die ein gut wahrnehmbares Aroma aufweisen. Greifen Sie zu Kräutern mit einem hohen Anteil an geschmacksintensiven ätherischen Ölen. Dann schmeckt das fertige Öl besonders gut und intensiv.

Sie können das Öl sowohl mit mediterranen Kräutern als auch mit heimischen Wildkräutern ansetzen. Gut geeignet sind:
• Thymian
• Majoran
• Oregano
• Rosmarin
• Bärlauch
• Lorbeer
• Minze
• Zitronenmelisse

Zudem ist zu beachten, ob Sie die Kräuter besser frisch oder getrocknet verarbeiten. Manche verlieren nach dem Trocknen Teile ihres Aromas, manche nehmen an Aroma zu. Besonders für Kräuter, die durch das Trocknen ihr Aroma verlieren, ist die Zubereitung als Öl die perfekte Möglichkeit, die aromatischen Kräuter zu konservieren. So können Sie über längere Zeit hinweg deren Geschmack in vollen Zügen genießen.

Herstellung und Lagerung von Kräuter- und Gewürzölen

Ein eigenes Kräuter- oder Gewürzöl herzustellen ist keine große Hexerei. Sie brauchen dafür lediglich:
• Speiseöl
• Kräuter
• eine saubere Glasflasche
• eventuell weitere Zutaten (z. B. Zitronenschalen, Knoblauch oder Chili)

Die Herstellung funktioniert dann an und für sich immer gleich: Sie geben die Kräuter entweder zerkleinert oder im Ganzen in eine Glasflasche. Danach füllen Sie die Flasche mit Speiseöl auf, sodass die Kräuter und Gewürze zur Gänze bedeckt sind. Nach ca. 2-4 Wochen, je nach Kräutern, können Sie das Öl genießen.
Bevor Sie das Öl jedoch verwenden, ist es ratsam, die Kräuter und Gewürze noch herauszufiltern. Tun Sie das nicht, müssen Sie stets darauf achten, dass Sie immer wieder Öl nachfüllen und damit die Kräuter bedecken. Ansonsten bildet sich schnell Schimmel und das Öl wird ungenießbar.

Füllen Sie die Zutaten außerdem immer in saubere Glasflaschen. Das heißt: Sterilisieren Sie die Flasche mit heißem Wasser und lassen Sie sie gut trocknen. Weder die Flasche noch die Kräuter dürfen beim Einfüllen nass sein.
Lagern Sie das angesetzte Öl luftdicht verschlossen an einem dunklen und kühlen Ort. So ist es bis zu einem halben Jahr haltbar. Achten Sie jedoch immer auf den Geruch. Verändert das Öl plötzlich den Geruch und schmeckt vielleicht sogar ranzig, dann entsorgen Sie es lieber und setzen ein neues Öl an.

Rezepte

Bei der Herstellung von Kräuter- und Gewürzölen sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Im Prinzip können Sie alle möglichen Zutaten miteinander kombinieren und ein leckeres Öl daraus zaubern. Dabei kommt es immer auf Ihren Geschmack und Ihre persönlichen Vorlieben an. Lassen Sie sich von den folgenden Rezepten inspirieren.

Rosmarinöl

Sie brauchen:
• 2 Zweige Rosmarin
• 750ml Speiseöl

Um das Rosmarinöl zuzubereiten, müssen Sie in einem ersten Schritt die Rosmarinzweige waschen und an der Luft gut trocknen lassen. Danach geben Sie die Zweige in eine Glasflasche und bedecken sie vollständig mit Öl. Nach ca. 3 Wochen hat es sein volles Aroma entfaltet. Rosmarinöl eignet sich hervorragend für Geflügel- oder Kartoffelgerichte.

Scharfes Kräuteröl

Sie brauchen:
• 1 Zweig Thymian
• 2 Zweige Oregano
• 1 Stängel Basilikumblätter
• 3 Chillischoten
• 750ml Speiseöl

Säubern Sie als erstes die Kräuter. Achten Sie beim Basilikum darauf, dass er frisch geerntet ist. Waschen Sie ihn auf keinen Fall unter fließendem Wasser, sondern tupfen Sie ihn maximal mit einem feuchten Tuch ein wenig ab.

Geben Sie die gesäuberten Kräuter und die Chillischoten als Ganzes in die Flasche und bedecken Sie diese vollständig mit Öl. Das scharfe Kräuteröl gibt nach 2-3 Wochen Nudelgerichten und Pizza den nötigen Kick.

Knoblauch-Öl

Sie brauchen:
• 8 geschälte und fein gehackte Knoblauchzehen
• 500ml Speiseöl

Geben Sie die geschälten und gehackten Knoblauchzehen in eine saubere Glasflasche und füllen Sie diese mit Öl auf. Sieben Sie das Öl nach 3-4 Wochen durch und schon können Sie es genießen. Es eignet sich ideal für Antipasti und auf geröstetem Weißbrot.

Zitronen-Thymian-Öl

Sie brauchen:
• 6-8 Zweige Thymian
• 500ml Speiseöl
• 1 Bio Zitrone

Waschen Sie die Zitrone, trocknen Sie sie ab und schälen Sie die Schale in dünnen Streifen ab. Versuchen Sie dabei das Weiße möglichst nicht mit abzuschneiden, denn das enthält Bitterstoffe und hinterlässt einen unangenehmen Geschmack.

Geben Sie den gesäuberten Thymian und die Zitronenschale in eine Flasche und übergießen Sie sie mit Öl. Nach 1-2 Wochen können Sie diese fruchtig-frische Kreation mit einem bunten Sommersalat genießen.

Sei es für die eigene Küche oder als kleines Geschenk für Freunde und Familie – selbstgemachte Kräuter- oder Gewürzöle kommen immer gut an und bereichern jedes Essen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und probieren Sie sich durch die unterschiedlichen Kräuter- und Gewürzkombinationen. Viel Spaß und Mahlzeit!