Selbst ist die Frau: So streicht ihr Wände richtig

Selbst ist die Frau: So streicht ihr Wände richtig

Heimwerken ist eine Männerdomäne? Von wegen! Auch unter Frauen hat sich der DIY-Trend längst verbreitet. Beim Schrauben und Basteln, beispielsweise zur Restauration alter Möbel, gilt das weibliche Geschlecht im Vergleich zum männlichen sogar als genauer und kreativer. Auch die Wandgestaltung liegt vielen Frauen ganz besonders. Euch auch? Wenn ihr euch das nächste Mal an Neuanstriche wagt, achtet ihr am besten auf einige Basics.

Neuanstrich: Wann und wie ihr Wände streichen, solltet

Laut einer Studie der City University of New York sehen Frauen dank anatomischer Besonderheiten des Sehzentrums kleinste Farbunterschiede besser als die Männer. Dadurch sind wir schon fast dazu prädestiniert, in Haus und Hof gestalterische Aufgaben zu übernehmen. Eine davon ist das Streichen. Nach allgemeiner Empfehlung sollten Küche und Bad alle drei Jahre einen Neuanstrich erhalten. Räume wie das Wohn- und Schlafzimmer sind alle fünf Jahre an der Reihe und in kaum genutzten Zimmern reicht das Streichen alle sieben Jahre. Um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen, braucht ihr jedoch mehr als nur Tatendrang, Pinsel und Farbe. Neben den richtigen Produkten zur Untergrundvorbereitung bedeutet das vor allem Abklebe Material und eine geeignete Technik beim Farbauftrag.

So gelingt die Vorbereitung der Malerarbeiten

Bevor ihr den Pinsel schwingt, müsst ihr den Untergrund vorbereiten. Andernfalls wird der Neuanstrich schlimmstenfalls ungleichmäßig oder ungenau. Um dies zu vermeiden, kümmert euch zunächst um das Abkleben mit Malerkrepp: Fenster, Türen und andere Flächen, die keinen Anstrich erhalten sollen, werden mit Kreppband umrahmt, damit saubere Farbkanten entstehen. Achtung: Hierbei den Boden, die Steckdosen und die Möbel nicht vergessen!

Die Vorbehandlung der Wände: Farbe hält nur auf trockenem, sauberem und griffigem Untergrund. Risse und Unebenheiten vor dem Streichen unbedingt mit Fugenmasse verputzen!

Den Auftrag einer Grundierung: Poröse oder saugende Wände wie Gipskarton oder Putz müssen mit Tiefgrund eingebürstet werden. Durch diese Vorbehandlung kann die neue Farbe auch gleichmäßig halten.
Vorsicht: Anschließend nicht gleich streichen, sondern zuerst trocknen lassen!

Neben diesen Vorbereitungsmaßnahmen für die Wände plant ihr vor dem Streichen am besten die benötigte Farbmenge. Messt dazu die Fläche aus, die gestrichen werden soll. Das Ergebnis wird mit dem Farbbedarf pro Quadratmeter multipliziert, wie er auf der Packung der Wunschfarbe angegeben ist. Heraus kommt eine ungefähre Mengenangabe, an der ihr euch beim Kauf orientieren könnt. Beim Einkaufen Pinsel oder Farbrollen nicht vergessen. Erstere braucht man für Ecken oder Ränder, während letztere dem Streichen großer Flächen dienen.

Was ihr beim Streichen beachten solltet

Streichen und Tapezieren zählen zu den einfachsten Möglichkeiten der Wandgestaltung. Gestaltungsideen wie Verkleidungen oder Vertäfelungen sind deutlich aufwändiger und anspruchsvoller. Nichtsdestotrotz gibt es auch beim Auftragen von Wandfarben einiges zu beachten, wenn ein einwandfreies Ergebnis erzielt werden soll. Am wichtigsten ist, dass ihr mit dem Neuanstrich in den Ecken beginnt. Mit dem Pinsel von Fenstern, Türrahmen oder Lichtschaltern aus mit dem Streichen beginnen. So wird es genauer. Große Flächen anschließend mit Farbrollen streicht. Dabei die Rolle immer wieder am Abstreifgitter von überschüssiger Farbe befreit, damit es gleichmäßig wird. Die Farbe im Kreuz auftragt. Nach dem Streichen in Längsrichtung quer und anschließend wieder längs streicht, ohne nochmal einzutauchen. So verteilt sich die Farbe optimal. In einem zweiten Durchgang Unregelmäßigkeiten überstreicht. Zuvor die Farbschicht durchtrocknen lassen und statt einzelnen Stellen größere Flächen überpinseln. Andernfalls trocknet die Farbe zu langsam, wodurch Schimmelbildung droht.

Welche Anfängerfehler beim Streichen vorkommen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer mit dem Streichen kaum Erfahrung hat, tappt oft in die ein oder andere Falle.

Zu den wichtigsten davon gehören:

Billiges Material: Beim Einkauf sollte Qualität stets vor Quantität stehen.
Angetrocknetes Malerkrepp: Bevor die Wände trocknen, muss das Malerkrepp herunter, damit keine Risse entstehen.
Der Verzicht auf die Farbrolle in den Ecken: Mit dem Pinsel wird nur vorgestrichen und für gleichmäßige Flächen anschließend mit der Rolle nachgestrichen.
Der trockene Einsatz der Rolle: Weder zu nass noch zu trocken sollte die Farbrolle beim ersten Eintunken sein, damit die Wände nicht fleckig werden.
Das Lüften während des Streichens: Weil die Farbe so unterschiedlich schnell trocknet, entstehen Streifen.

Trotzdem nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis? Wer nach dem Streichen das Gesamtbild aufwerten will, kann beispielsweise mit Wand Tattoos oder Wandstickern arbeiten. Diese modernen Möglichkeiten der Wandgestaltung lassen sich in kürzester Zeit anbringen und geben den Wänden eine individuelle Note. Einzelne Flecken auf der gestrichenen Fläche lassen sich ohne viel Ausbessern darunter verstecken. Genauso auch unter begrenzten Tapetenbahnen, Bildern oder Spiegeln.