gewissensfrage auf der terasse

Die Gewissensfrage auf der Terrasse – WPC vs Holz

Eigentlich wollten wir Sie ja schon letztes Jahr neu machen: Die Dachterrasse.
Hardfacts: Dritter Stock Altbau – selbstverständlich ohne Aufzug und 50m² Dachterrasse. Hört sich toll an? Ist es auch! Wäre da nicht der klitzekleine Wehmutstropfen, dass der Holzboden der Dachterrasse aus Weichholz besteht, was im Klartext heißt: Zweimal im Jahr streichen und trotzdem platzt Farbe oder Lack regelmäßig wieder ab. Die Gesamtlösung liegt schon länger auf der Hand: Ein neuer Boden muss her. Vor-sich-herschieben nützt nichts. Davon wird der Boden nicht besser und die ganze Aktion nicht preiswerter oder weniger anstrengend. Aber noch ein Jahr warten heißt sich noch ein Jahr darüber zu ärgern. Lösungen wie Bodenfliesen auf den bestehenden Boden zu legen werden sofort verworfen. Wir brauchen eine langfristige Lösung. Nichts, was in ein paar Jahren wieder Ärger macht. Die Internetsuche offenbart unendliche Möglichkeiten. Die Kosten dabei reichen von 1,50 Euro bis 30 Euro pro laufenden Meter.

Neben Holz findet man schnell auch so genanntes WPC – ein Holz-/Kunststoffgemisch, das Holzoptik und -gefühl vermittelt, aber so pflegeleicht und haltbar ist wir Kunststoff. Kann das wirklich sein? Die Kosten liegen zwischen 8 und 15 Euro pro laufendem Meter. Kein Schnäppchen aber im Preisvergleich durchaus reell. Wir machen den Livetest und bestellen uns ein Musterpaket.

Unser Fazit: WPC mag sehr, sehr praktisch sein. Aber mit Holz hat das Ganze in der Realität nicht viel zu tun. Sowohl die Haptik, als auch die Optik von WPC erinnert stärker an Holznachbildung, als an Naturmaterialien. Die Vorteile sind trotzdem bestechend: Das Material muss nicht behandelt werden und ist auch bei Sonnen- und Wassereinflüssen sehr haltbar. Für Menschen, die Naturmaterialien bevorzugen, ist WPC allerdings mehr als ein Kompromiss.
Aber wie sieht es auf dem Holzdielenmarkt aus?

Auch hier ist das Angebot schier unendlich. Allerdings gibt es Kriterien, die die Entscheidung vereinfachen. Wir haben Sie für Euch zusammengefasst:

1. Die Haltbarkeitsstufe

Von ein paar Jahren bis ein paar Jahrzehnten ist alles dabei. Für die langfristige Lösung kommt nur Material mit Haltbarkeitsklassen zwischen 1-3 in Frage. Das reduziert die Auswahl deutlich.

2. FSC Zertifizierung

Auch hier hat man die Wahl: Nicht zertifiziertes Holz ist am billigsten, aber ob das wirklich in Ordnung ist? Wer der Umwelt gegenüber ein schlechtes Gewissen hat, weicht auf FSC Mix aus. Dieses Siegel garantiert einen umweltverträglichen Anbau eines Großteils des Materials. Genau nachzulesen ist das auf der Seite von FSC (www.fsc-deutschland.de). Und dann gibt es da noch Holz, das komplett FSC zertifiziert ist. Damit ist man ganz auf der sicheren Seite, muss aber in aller Regel deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Einige Onlineshops bieten Filtermöglichkeiten nach diesen Kriterien, so dass sich dann die Auswahl auf ein Dutzend reduziert und man eine Entscheidung schnell anhand von Optik und Preis herbeiführen kann.