betreuungsmoeglichkeiten im vergleich

Betreuungsmöglichkeiten für Kinder

Wenn ein Kind geboren wird, ist dies in erster Linie ein freudiges Ereignis. Die Eltern verbringen die ersten Tage gemeinsam mit dem Nachwuchs, es gibt viel zu entdecken und zu erleben. Meistens bleibt zudem die Mutter oder der Vater etwa ein Jahr in Elternzeit zu Hause. Während dieser Zeit sollte sich die Familie Gedanken machen, was nach dem Jahr für eine Kinderbetreuung nötig ist.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten dafür, wenn die Frau wieder arbeiten gehen möchte. Damit die gewünschte Variante umzusetzen ist, ist die langfristige Planung schon in der Elternzeit, und nicht erst am Ende dieser notwendig.

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Betreuung durch einen Familienangehörigen

Die günstigste Möglichkeit ist, einen Familienangehörigen zu finden, der Zeit hat, auf das Kind aufzupassen. In vielen Fällen kommen die Großeltern dafür infrage. Dies setzt allerdings voraus, dass sie im gleichen Haus oder zumindest in der Nähe wohnen. Bei den heutzutage weit gestreuten Familien aufgrund des Arbeitsplatzes ist dies aber nicht immer gegeben. Deswegen greifen nur noch wenige Eltern auf diese Möglichkeit zurück – viele wohnen einfach zu weit weg von ihren Eltern, um das Kind in deren Obhut zu geben. Positiv an dieser Methode ist aber, dass das Kind direkt zu Hause in der gewohnten Umgebung betreut werden kann. Zudem kennt es die Großeltern schon und hat Vertrauen zu ihnen. Es wird nicht mit neuen Eindrücken und Menschen konfrontiert, die das Kind verwirren könnten. Durch die vertrauten Personen bleiben viele Kinder auch lieber in deren Obhut   bei noch unbekannten Menschen fangen einige Kinder an zu weinen, weil sie zurück zu ihren Eltern wollen.

Betreuung durch ein Au-Pair

Eine weitere Möglichkeit, das Kind zu Hause zu betreuen, ist ein Au-Pair. Dies sind junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, die aus einem anderen Land nach Deutschland reisen, um hier ein Jahr zu leben und die Sprache zu lernen. Das Au-Pair wird in die Familie aufgenommen, erhält ein eigenes möbliertes Zimmer und kümmert sich um die Betreuung der Kinder sowie um leichte Haushaltsaufgaben. Zusätzlich bekommt es freies Essen und ein landesübliches Taschengeld, in Deutschland sind dies etwa 260 Euro im Monat. Durch diese Betreuungsart haben Eltern und Kinder die Möglichkeit, die Bräuche und Kulturen anderer Länder kennenzulernen und gleichzeitig die eigene Kultur weiterzugeben. Ein Au-Pair kann allerdings keine Ganztagesbetreuung bieten. Im Normalfall geben die Agenturen an, dass die Arbeitszeit etwa 30 Stunden pro Woche beträgt. Diese Möglichkeit ist daher nur sinnvoll, wenn einer der Elternteile Teilzeit arbeiten geht.

Betreuung durch eine Tagesmutter

Mit dem Au-Pair und den Familienangehörigen sind die Möglichkeiten der langfristig geplanten Betreuung zu Hause ausgeschöpft. Um das Kind außerhalb des eigenen Zuhauses zu betreuen, bietet sich die Tagesmutter an, wie dieser Ratgeber berichtet. Der Vorteil ist, dass die Tagesmutter mehrere Kinder aus verschiedenen Familien aufnimmt. So kann das eigene Kind gleich seine Sozialkompetenzen stärken und zum Teil Freunde finden. Die Gruppe ist trotzdem überschaubar, meist nimmt die Tagesmutter nicht mehr als fünf Kinder auf. Damit die Betreuungsperson in etwa die gleichen erzieherischen Ansprüche hat wie die Eltern, ist es wichtig, dass diese frühzeitig gesucht wird. Ansonsten kann es zu einem häufigen Wechsel der Tagesmutter führen. Dies ist negativ für das Kind, da es so keine Beziehung zur betreuenden Person aufbauen kann.

Betreuung in einer Kindertagesstätte

Seit August 2013 haben alle Eltern Anspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag. Wer sein Kind deswegen in eine entsprechende Einrichtung geben möchte, muss in dieser auch einen Platz bekommen – so zumindest die Theorie. In der Praxis fehlt es oft noch an einer Flächendeckung. Dies ist mit ein Grund, warum mittlerweile die pädagogischen Berufe und Ausbil-dungen so stark beworben werden – beispielsweise die Ausbildung zum Sozialassistent. In vielen Fällen haben Eltern durch den Mangel an Plätzen Wartelisten von über einem Jahr bei den entspre-chenden Einrichtungen. Dies bedeutet, dass sie sich am besten schon mit der Nachricht, dass die Frau schwanger ist, um einen Platz in so einer Einrichtung bewerben sollten – wenn sie diese Möglichkeit den anderen Varianten vorziehen. Zudem sollten sich die Eltern im Vorfeld über die pädagogischen Konzepte der einzelnen Kindertagesstätten informieren. Es gibt beispielsweise welche, die nach Waldorf-Prinzip arbeiten: Die Kinder sollen durch Erfahrung lernen, die Erzieher arbeiten mit der Kreativität des Kindes. Besonderer Wert liegt bei solchen Schulen im Aufbau von Sozialkompetenzen, damit ein Wir-Gefühl entsteht. Die Pädagogikkonzepte im Kleinkind-Alter zielen beinahe alle auf die sozialen Kompetenzen ab – wichtig ist es aber, sich die unterschiedlichen Ansätze im Detail anzuschauen. So können Eltern herausfinden, ob sie mit der Erziehung der Kinder in der Einrichtung zufrieden sind, oder doch lieber eine andere auswählen.