Im Leben schnell vorankommen – das ist das Ziel vieler. Diese Schnelllebigkeit wirkt sich auch auf die Modebranche aus: Neue Trends kommen und gehen, Kollektionen werden angepasst, die Produktpalette wird erweitert. Das Konsumverhalten erlebt dadurch einen deutlichen Anstieg. Zeit, den Fuß auf die Bremse zu drücken und wieder mehr Genuss statt Frust in die Garderobe zu bringen.
Negativtrend Fast Fashion
Fast Fashion – eine schöne Umschreibung mit einer weniger schönen Bedeutung: Es handelt sich um massenproduzierte Mode, die als günstiges Wegwerfprodukt dient. Durch die verminderte Qualität, die mit dem stetig ansteigenden Konsumverhalten einhergeht, wird das Trageerlebnis reduziert, wodurch die Freude an dem Kleidungsstück umso schneller verebbt. Diese Erkenntnis ist ernüchternd – und nur einer der Gründe, weshalb sich der Fokus immer weiter in Richtung Nachhaltigkeit verschiebt.
Die Lösung: Slow Fashion
Qualität statt Quantität! Die Modeindustrie setzt den Fokus vermehrt auf Entschleunigung: Nachhaltige Produktionswege und ressourcenschonende Herstellungsverfahren sind zwei große Themen. Allgemein wird die Lebensdauer der Kleidung durch hochwertige Qualität und erneuerte Verarbeitungsprozesse verlängert. Das Ziel, nicht nur bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern auch umweltfreundlicher zu handeln wird dabei stets verfolgt.
Capsule Wardrobe – der minimalistische Kleiderschrank
Der Minimalismus ist in unserer Garderobe angekommen – aktuell wird Slow Fashion mit nichts besser umgesetzt als mit einer Capsule Wardrobe. Diese zielt darauf ab, sich auf das Wesentliche zu reduzieren und Spontan- sowie Fehlkäufe zu vermeiden. Zu 90% besteht sie deshalb aus Basicteilen, also zeitlose und klassische Lieblingsstücke, die man zu jeder Jahreszeit und zu vielen Anlässen tragen kann.
Basic Kleidungsstücke
Folgende Basicteile sollten in einer Capsule Wardrobe enthalten sein:
- Jeans und Stoffhose
Je nach Farbwahl sollte ein tiefer Blauton oder ein klassisches Schwarz vertreten sein. Eine helle Nuance macht die Garderobe zusätzlich flexibel. Für etwas schickere Anlässe darf eine Stoffhose nicht fehlen – eine Chinohose ist ein guter Mittelweg zwischen schick und nicht zu schick.
- Pullover
Hier empfiehlt es sich, besonders auf die Farbwahl zu achten und auf klassische Farben zu setzen. Nur dann lassen sich die Pullover sowohl im Büro als auch in der Freizeit tragen.
- Cardigan, Blouson oder Blazer
Damit das Outfit nicht langweilig wird, sorgen diese Kleidungsstücke für etwas Abwechslung im Kleiderschrank! Vor allen Dingen über einem schlichten T-Shirt darf es etwas ausgefallener sein.
- Jacke und Mantel
Insgesamt sollten drei Jackenarten in einer Capsule Wardrobe enthalten sein: Ein dicker Wintermantel, eine Übergangsjacke und eine leichte Sommerjacke.
- Sneaker
Ein unverzichtbares Must-have im Frühjahr, Herbst und Winter – der Sneaker! Ein zeitloses Modell passt sowohl zu Jeans, Stoffhosen, Kleidern oder Röcken.
- Stiefeletten / lässige Boots
Auch dieses Schuhwerk lässt sich über drei Jahreszeiten verteilt tragen: Herbst, Winter und Frühjahr sind somit abgedeckt.
Zusätzlich zu den Basicteilen darf Kleidung für bestimmte Anlässe nicht fehlen: Ein schicker Anzug oder ein Cocktailkleid zählen dazu. Auch saisonal abhängige Stücke sollten vertreten sein – Kleider, Röcke, Sandalen oder Schal und Mütze.
Garderobe in fünf Farben
Ein wichtiger Punkt: Maximal fünf Farben machen einen minimalistischen Kleiderschrank aus: drei Grundfarben, eine Akzentfarbe und eine saisonale Trendfarbe. Ein Beispiel für eine aktuelle Capsule Wardrobe wäre die Farbkombination aus Schwarz, Weiß, Beige, Flieder und Bordeauxrot.
Warum nur fünf Farben?
Diese Frage ist schnell beantwortet: Studien beweisen, dass der Stresslevel ansteigt, sobald man den Kleiderschrank öffnet. Die Vielzahl an Farben, Schnitten und Formen bedeuten gerade im Berufsalltag morgens den ersten Stress – und der soll mithilfe einer Capsule Wardrobe gemindert werden. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass jedes Kleidungsstück miteinander harmoniert – und somit alles kombiniert werden kann.
Trend: Secondhand
Secondhand Kleidung findet immer mehr Anklang – gerade bei der Generation Z, denen ein besonders umweltbewusstes Denken nachgesagt wird. Um Abwechslung in den Kleiderschrank zu bringen und dabei nicht unökonomisch zu handeln, existieren mittlerweile viele Plattformen, die sich genau auf diese Nische spezialisiert haben.