Die Rekordpreise von Benzin an den Tankstellen ärgern uns jeden Tag aufs Neue. Da überlegt man es sich schon mal, ob man lieber auf andere Verkehrsmittel umsteigen sollte. Viele von uns sind aber auf das tägliche Autofahren angewiesen, sei es wegen der schlechten ÖPNV-Anbindung oder der weiten Entfernung. Ihr könnt trotzdem etwas tun: Mit dem richtigen Fahrverhalten lässt sich eine ganze Menge Sprit sparen. So bleibt mehr Kleingeld übrig für die schönen Dinge des Lebens. Wie es geht? Das verrät euch unsere Bildergalerie:
Schnell schalten!
Schalte schon in den nächsthöheren Gang, wenn der Drehzahlmesser 2000 U/min anzeigt und erst so spät wie möglich wieder runter schalten! Heult der Motor auf, ist es schon zu spät. Auch im Stadtverkehr kannst du ohne Probleme im fünften Gang fahren.
Wenig bremsen!
Jede Bremsung kostet Energie und somit teuren Kraftstoff. Besser ist es, vorausschauend zu fahren und die Bremswirkung des Motors zu nutzen, indem du einen Gang runter schaltest oder einfach frühzeitig das Gas wegnimmst. Kuppel beim Heranrollen an eine Ampel deshalb erst so spät wie möglich aus.
Kurzstrecken vermeiden!
30 Liter pro 100 Kilometer verbraucht ein Benziner im Schnitt auf den ersten zwei Kilometern jeder Fahrt. Damit er rund läuft, braucht ein kalter Ottomotor viel mehr Kraftstoff, als in warmem Zustand. Kurzstrecken gehen deshalb umso mehr ins Geld. Wenn du etwas für deine Gesundheit und für deine Finanzen tun willst, steige für den kurzen Trip zum Bäcker besser aufs Rad um oder geh zu Fuß.
Abschalten!
Ab 20 Sekunden Standzeit lohnt es sich, den Motor einfach mal abzuschalten. Autos mit eingebauter Start-Stopp-Automatik machen dies von selbst, aber auch bei Autos die diese Funktion nicht haben, spart das Sprit. Das häufige An- und Ausschalten ist übrigens auch nicht schädlich für den Anlasser oder die Batterie.
Luft prüfen!
Wer mit zu geringem Reifenluftdruck unterwegs ist, vergeudet etwa ein Prozent Sprit! Denn zu wenig Luft in den Reifen erhöht deren Rollwiderstand. Deshalb empfiehlt es sich, den Luftdruck bei jedem zweiten Tankstopp zu überprüfen. Der optimale Luftdruck sollte immer dem vom Hersteller empfohlenen Luftdruck bei voller Belastung entsprechen. Die Empfehlung des Herstellers ist meist im Tankdeckel, am Türholm oder in der Betriebsanleitung zu finden.
Ballast abwerfen!
Im Kofferraum fährt die Getränkekiste mit, weil du immer nur einzelne Flaschen mit ins Haus nimmst oder die Sportausrüstung für den Lieblingssport bleibt immer im Auto liegen? Wirf unnötigen Ballast ab, denn 100 Kilogramm zusätzliches Gewicht im Auto bedeuten bis zu 0,3 l/100 km mehr Spritverbrauch! Vergiss auch nicht, unbeladene Dachgepäck-, Fahrrad- oder Heckgepäckträger abzunehmen, denn diese verursachen bis zu fünf Prozent mehr Kraftstoffverbrauch.
Watt runterdrehen!
Wusstest du, dass pro 100 Watt elektrische Leistung etwa 0,1 l/100 km mehr Kraftstoff verbraucht werden? 100 Watt, das ist so viel, wie für den Betrieb der Sitzheizung aufgebracht werden müssen. Die Frontscheibenheizung braucht sogar 540 Watt und HiFi-Verstärker bis zu 400! Um deinen Geldbeutel zu schonen solltest du also gut überlegen, ob der warme Popo oder die laute Musik den Mehrverbrauch auch wert sind.
Preise vergleichen!
Du gehst zum Tanken immer zur gleichen Tankstelle und tankst voll, egal wo der Preis gerade steht? Vergleiche besser vorher die Preise an den Tankstellen in deinem Ort, denn Vergleichen spart bares Geld! Teilweise gibt es hier Unterschiede von bis zu 12 Cent und dafür lohnt es sich, ein paar Meter weiter zu fahren. Auch der Wochentag oder die Tageszeit haben Einfluss auf die Spritpreise: Morgens ist der Sprit oft teurer als am Abend, montags kostet er häufig weniger als freitags. Übrigens: teure Premiumkraftstoffe wie V-Power oder Ultimate versprechen leisere Motorgeräusche und mehr Leistung, sparen aber nicht unbedingt Sprit!
Gut schmieren!
Hochwertiges Motoröl ist zwar etwas teurer, zahlt sich jedoch aus. Bis zu sechs Prozent Kraftstoff lassen sich damit sparen, denn es reduziert die Reibung im Motor und er läuft leichter und energiesparender.
Handbremse anziehen!
Am Hang anfahren ist eine der schwierigsten Übungen für Fahranfänger. Aber auch geübte Fahrer tun sich damit oft schwer. Um Sprit und Nerven zu sparen, übe deshalb das Anfahren am Hang mit angezogener Handbremse, die beim Anfahren langsam gelöst wird. Je eleganter und leiser das Losfahren, umso weniger Sprit verbraucht der Motor dabei!
Mitfahrer suchen!
Du fährst immer die gleiche Strecke, immer zur gleichen Zeit? Oder du hast eine längere Tour vor und noch Platz im Auto frei? Dann suche dir doch einen Mitfahrer! So eine Fahrgemeinschaft entlastet den Verkehr und spart dazu noch Geld, denn ihr könnt euch die Kosten fürs Benzin teilen! Im Internet gibt es hier verschiedene Plattformen in Kooperation mit Automobilclubs, über die sich Fahrer und Mitfahrer verabreden können.
Diesel oder Benziner – den richtigen wählen!
Aktuelle Tests zeigen, dass sich bei den derzeitigen Sprit- und Dieselpreisen bereits ab einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern ein Diesel lohnt. Bisher empfahl sich der Kauf erst ab 15.000 Kilometern im Jahr.
Sparsames Fahren lernen!
Automobilclubs bieten häufig Spritspar-Kurse an, in denen die Teilnehmer von geschulten Fahrlehrern lernen, ihre Fahrweise zu verbessern und spritsparend zu fahren. Bis zu 20 Prozent Kraftstoff können so eingespart werden.
Gleichmäßig fahren!
Nicht zu schnell und nicht zu langsam und immer schön gleichmäßig! Am meisten Sprit spart, wer auf der Autobahn gleichmäßig 120 km/h fährt. Wer einen Tempomat hat, sollte diesen ruhig nutzen! Mit 120 braucht man auf 100 km Strecke nur zehn Minuten länger, spart aber Geld und Nerven.
Klimaanlage nötig?
Der Spritfresser schlechthin ist die Klimaanlage: Bis zu 2,1 l/100 km verbraucht sie je nach Klimatechnik und Fahrzeugmodell. Überlege es dir also demnächst besser zweimal, bevor du die Klimaanlage einschaltest. Dein Portemonnaie dankt es dir!