Es ist kaum zu glauben, doch es gab Zeiten, in denen Zimmerpflanzen als altmodisch und spießig galten. Damals pflegte Oma ihre Kakteen und ihren Ficus, während es in den Wohnungen der jüngeren Generation clean und damit alles andere als lebendig zuging. Heute sind Zimmerpflanzen aus verschiedenen Gründen wieder voll im Trend. Denn die grünen Mitbewohner schaffen Atmosphäre und sorgen für dein Wohlbefinden. Außerdem verbessern Zimmerpflanzen sogar die Raumluft.
Zimmerpflanzen sind lebendiges Mobiliar
Ob Schefflera, Yucca oder Efeu: Wenn du Zimmerpflanzen passend zu deinem Stil und deiner Einrichtung auswählst, sorgst du im Wohnzimmer für ein gemütliches Ambiente. Am besten achtest du von Anfang an darauf, dass die grünen Freunde in die passenden Töpfe einziehen: Diese sollten natürlich die passende Größe für die jeweilige Pflanze haben, aber auch deinem persönlichen Geschmack entsprechen. Gut möglich, dass du für den Kauf von Pflanzgefäßen nochmal recht tief in die Tasche greifen musst. Wenn die Alternative aber ein schlechter Kompromiss ist, über den du dich permanent ärgerst, hast du keinen echten Gewinn gemacht.
Ganz wichtig ist bei der Planung deiner grünen Einrichtung auch: Pflanzen benötigen unterschiedlich viel Licht, Wasser und Nährstoffe. In der Beschreibung beziehungsweise im Pflanzenpass kannst du Einzelheiten dazu erfahren. Du brauchst Pflanzen als Sichtschutz, Raumteiler oder für die Begrünung von Wänden? Für jeden Zweck ist mehr als eine Pflanze gewachsen, auch wenn sich nicht jede Pflanze an jedem Ort wohlfühlt. Die südafrikanische Strelitzia etwa liebt einen hellen, halbschattigen Platz, den du ihr am besten in der Nähe des Fensters oder der Terrassentür einräumst. Anders die großgewachsene Bergpalme: Diese braucht keine direkte Sonnenbestrahlung, ist also auch an der Innenseite des Wohnzimmers sehr glücklich.
Zimmerpflanzen verbessern die Raumluft
Pflanzen produzieren Sauerstoff, der für Menschen und Tiere lebenswichtig ist. Vielleicht hast du schon einmal gelesen, dass Zimmerpflanzen bei Dunkelheit einen Teil des von ihnen erzeugten Sauerstoffs selbst wieder verbrauchen. Das unter dem Strich trotzdem ein ordentliches Plus bleibt, zeigt ein Blick in die Natur: Wäre die Sauerstoffbilanz der Pflanzen negativ, hätten die grünen Freunde längst die komplette Luft weg geatmet und die Erde wäre ein wüster und leerer Planet. Sogar die NASA interessiert sich für sauerstoffproduzierende Zimmerpflanzen, denn die sollen irgendwann mit auf die Reise zum Mond oder auf den Mars gehen. Trotzdem solltest du nicht alleine auf die Sauerstoffproduktion der Pflanzen setzen. Regelmäßiges, gründliches Lüften ist also weiterhin unerlässlich.
Übrigens können Zimmerpflanzen tatsächlich auch Schadstoffe aus der Luft herausfiltern. In dieser Hinsicht tun sich beispielsweise die Grünlilie oder der Efeu sehr positiv hervor.
Und die ausgleichende Wirkung auf die Luftfeuchtigkeit darf ebenfalls nicht vergessen werden. Im Winter wirken Pflanzen der trockenen Heizungsluft entgegen, im Sommer sorgen sie für angenehme Verdunstungskälte. Beides ist nicht nur gut für dein Wohlbefinden, sondern unterstützt deine Gesundheit effektiv.
Bringen Zimmerpflanzen nicht Schimmel und Schädlinge in die Wohnung?
Tatsächlich besteht bei deinen lebendigen Mitbewohnern eine latente Schimmelgefahr, insbesondere in feuchtkühler Umgebung. Durch übermäßiges Gießen einer Pflanze, die sich fernab der nächsten Heizung befindet, kannst du die Schimmelbildung sogar heraufbeschwören. Soweit muss es aber gar nicht erst kommen. Informiere dich im Vorfeld über den Wasserbedarf der jeweiligen Pflanze, dann bekommst du sicher kein Schimmelproblem. Wenn du Sorge hast, dass du das Gießen vergessen könntest, ist wasserspeicherndes Granulat aus Blähton eine gute Alternative zur sonst üblichen Pflanzenerde. Und Schimmel kann sich an diesem Granulat für gewöhnlich nicht bilden.
Auch Schädlinge können tatsächlich ein Problem werden. Gerade in der kalten Jahreszeit fühlen sich etwas Trauermücken oder Schmierläuse in deinem Wohnzimmer und an den dort befindlichen Pflanzen sehr wohl. Doch auch gegen diese Plagegeister gibt es im Handel diverse Mittel, die du vorbeugend oder bei akutem Befall verwenden kannst. Natürliches Neemöl etwa ist ein gern verwendetes Insektizid, das für Menschen und Haustiere aber komplett ungefährlich ist. Du kannst bei der Planung deiner Einrichtung also ganz ohne mulmiges Gefühl auf grüne Pflanzen setzen. Deine Gesundheit und dein Wohlbefinden werden es dir danken.