Brunnen im eigenen Garten

Wasser marsch

Auch wenn wir laut eines Berichts des Spiegel-Magazins beim Wasserverbrauch an der falschen Stelle sparen interessieren sich immer mehr Mitbürger für einen Brunnen im eigenen Garten. Warum nicht dort das Wasser fördern wo es gebraucht wird. Schließlich muss es zum Blumen gießen kein Trinkwasser sein.

Je nach Bedarf gibt es drei Arten von Brunnen.

Zum einen der Ramm- oder Schlagbrunnen, der sich relativ einfach und günstig in den Boden rammen lässt. Dazu wird ein Metallrohr bis zum Grundwasserspiegel gestoßen. Der sollte nicht tiefer als sieben Meter liegen, da das Wasser meist mit Handpumpe befördert wird. Entsprechend gering ist die Förder-
menge. Außerdem muss das Rohr nach ca. fünf Jahren ausgewechselt werden.

Vertraut aus alten Märchen und Altstadtführungen ist uns der Schachtbrunnen, der bis zum Grundwasserspiegel von bis zu zehn Metern ausgeschachtet wird und sich über Nacht immer wieder selber füllt. Langlebig, dafür aber nicht billig – mit vierstelligen Beträgen ist dabei zu rechnen.

Richtig teuer wird der Bohrbrunnen. Dieser wird vom Fachmann mit entsprechendem Gerät bis zu 20 Meter tief gebohrt. Dabei erreicht man Grundwasser von besonders guter Qualität. Allerdings steigen die Kosten mit jedem Meter.

Prinzipiell sollte man bei jeder Art von Brunnen zuerst beim Umweltamt nachfragen, ob das Grundstück dafür überhaupt in Frage kommt. Wichtig ist auch eine Stellungnahme der örtlichen Wasserbehörde. Bei den zuständigen Behörden finden sie Informationsblätter, die über die örtlichen und rechtlichen Bedingungen zum Bau eines Brunnens Auskunft geben. Dort kann man sich auch über den Kostenumfang informieren.

Sinnvoll ist ebenfalls eine Grundwasserauskunft, ob unter dem Grundstück und in welcher Tiefe ausreichende Mengen vorhanden sind. All dies ist zusätzlich zum Bau mit Kosten verbunden.

Wem der Papierkram zu viel ist, kann diese Arbeit auch gleich an die Brunnenbaufirma delegieren.

Es ist mehr als ein Loch im Boden, deshalb ist es wichtig, das Ganze durchzurechnen. Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob der Aufwand im Verhältnis zu Ihrem Wasserverbrauch steht.

Durchschnittlich kosten 1.000 Liter Wasser rund 2,- Euro, und ein statistischer Durchschnittshaushalt gibt für sein Wasser etwa 450,- Euro pro Jahr aus. Bei Gartenbesitzern kommen hier unter Umständen mehrere Hundert Euro pro Saison an Bewässerungskosten zusammen.

Der Grundwasserschutz stellt beim Brunnenbau folgende Bedingungen:

  • Sie müssen sicher sein, dass Ihr Grundstück und die Umgebung frei sind von Belastungen, die sich schädlich auf das Grundwasser auswirken könnten.
  • Auf dem Grundstück müssen Sie einen Standort für den Brunnen wählen, bei dem ausgeschlossen ist, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen, also möglichst eine Grünfläche und auf keinen Fall eine befahrene Fläche.
  • Der Brunnen muss in ausreichendem Abstand zu Abwasserleitungen und Leitungen mit potenziell wassergefährdenden Stoffen (Gas, Öl), drei Meter werden mindestens empfohlen.
  • Wenn Sie einen Brunnenschacht bauen, muss dieser Schachtabdeckung wasserdicht sein, sodass kein Regen eindringen kann, Brunnenkopf und Aufsatzrohre sollen sogar absolut wasserdicht sein.