Weißt Du eigentlich woher deine Kleidung kommt? Welche Auswirkungen der unbedachte Kauf von Kleidung hat und welches Geschäftsmodell hinter der Massenproduktion steckt, erklären wir die im folgenden Artikel.
Fast Fashion ist ein Geschäftsmodell der Bekleidungsindustrie, bei dem die Kleidung schnell und günstig produziert und verkauft wird. Während traditionelle Modeunternehmen Monate lang Zeit vom ersten Entwurf bis hin zum Verkauf benötigen, beträgt die Durchlaufzeit bei Fast-Fashion-Unternehmen im Durchschnitt fünf bis sechs Wochen. Onlinehändler wie Asos oder Boohoo bieten viel mehr Artikel an und verkaufen teilweise bereits, bevor der Artikel produziert wurde. Dieses Prinzip trägt den Namen „Super-Fast-Fashion“ oder „Ultrafast Fashion“. Alle Fast-Fashion-Unternehmen beschäftigen Modedesign-Abteilungen, welche sich ständig mit den aktuellen Modetrends auseinandersetzen und Modeschauen angucken, um schnellstmöglich die Kleidungsstücke nachahmen zu können. Das permanent wechselnde Angebot soll Aufmerksamkeit generieren und die Käufer dazu verleiten laufend Kleidung zu kaufen.
Die meisten Fast-Fashion-Konzerne organisieren als Handelsunternehmen ihren Einkauf selber und beauftragen Textilfabriken, die bereits für andere Modeunternehmen produzieren. Ein niedriger Preis, zeitliche Flexibilität und schnelle Produktion sind dabei die entscheidenden Aspekte. Häufig sind diese Textilfabriken in Niedriglohnländern, vor allem in Asien, dort die Produktion günstiger ist und nicht so streng überwacht wird wie in Europa. Aufgrund der Vielzahl an Filialen und Onlineshops sind diese Unternehmen nicht auf den Einzelhandel angewiesen.
Ist Fast Fashion wirklich so gut wie es auf den ersten Blick aussehen mag?
Fast Fashion bietet ein riesiges Angebot, große Auswahl und günstige Modetrends – aber zu welchem Preis? Die Herstellung der Kleidungsstücke geschieht oftmals in Textilfabriken ohne Sicherheitsmaßnahmen und die Mitarbeiter arbeiten unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. China, Bangladesch und die Türkei sind dabei Marktführend.
Häufig finden sich in der Billigware Chemikalien, die nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die Umwelt gefährdet. Die gesamte Textilindustrie ist für einen Großteil des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ist weltweit ein großer Anteil von Mikroplastik in Gewässern und Meeren auf Fast Fashion zurückzuführen.
Doch, welche Alternativen gibt es?
Wenn Du Dich auch beim Shoppen bewusst entscheiden möchtest, haben wir einige Alternativen für Dich. Neben der bekannten Variante des Second-Hand-Kaufes kann man seine eigenen Kleidungsstücke auch upcyceln.
Second Hand bezieht sich auf das Recycling von alter Kleidung. Häufig profitieren karitative und gemeinnützige Organisationen vom Textilrecycling. Außerdem ist Second Hand preiswert und umweltfreundlicher.
Das Upcycling von Kleidungsstücken bedeutet, bereits genutzte Kleidungsstücke durch zum Beispiel Aufnäher aufzuhübschen oder aus Textilien Kleidungsstücke zu nähen.