Es ist noch immer eine unterschätzte Gefahr, das so genannte „Dooring“ – Radfahrer-Kollisionen durch unachtsam geöffnete Autotüren. Die Hauptursache hierfür ist, dass die Autofahrer vor dem Aussteigen vergessen, in den Rückspiegel zu schauen.
Dooring kann zu schweren Verletzungen führen
Das große Problem beim Dooring ist die Tatsache, dass der Fahrradfahrer meist keine Chance hat, die Kollision zu vermeiden. Um einem Sturz wirklich ausweichen zu können, müssten sie bei Tempo 20 mindestens elf Meter vom Fahrzeug entfernt sein. Wenn sich aber direkt vor ihnen eine Fahrzeugtür öffnet, kracht es also immer.
Die Kollision mit der Tür ist hierbei noch nicht einmal das Schlimmste, denn hierbei verletzt sich der Radfahrer lediglich an den Beinen. Beim anschließenden Sturz auf den Asphalt kann es dann aber zu schwersten Kopfverletzungen kommen.
Ein Fahrerassistenzsystem für mehr Sicherheit
Experten der Unfallforschung fordern deshalb ein zukünftiges Fahrerassistenzsystem, das die Türen des Fahrzeugs mit etwa einer Sekunde Verzögerung geschlossen hält, wenn ein vorbei fahrender Radfahrer erkannt wird. Technisch ist das durchaus möglich, da viele Fahrzeuge heute schon mit Parksensoren, Überholassistenten und Kameras ausgestattet sind – diese müssen lediglich mit der Zentralverriegelung zusammengeschaltet werden.
Tipps für Fahrrad- und Autofahrer
Als Fahrradfahrer solltest du schon während des Fahrens durch die Heckscheiben der parkenden Autos schauen, ob sich Insassen darin befinden. Außerdem solltest du dein Tempo an parkenden Autos verringern und bremsbereit sein. Auch solltest du, wenn möglich, mindestens einen Meter Abstand zu parkenden Autos halten.
Als Autofahrer kannst du dir ein Beispiel an den Niederländern nehmen. Sie bekommen schon in der Fahrschule beigebracht, die Fahrertür immer mit der rechten Hand zu öffnen – so machst du automatisch einen Schulterblick und kannst herannahende Radfahrer, die sich im toten Winkel des Spiegels befinden, erkennen.