Hallo Frau Auto rot

Fahrbericht Kia Rio

Ende 2013 hieß es für mich: ein neuer Wagen muss her! Grund: der geliebte Opel Corsa, Baujahr 2003 hatte mittlerweile recht viele Kilometer auf dem Buckel und das ein oder andere Wehwehchen. Die Inspektions- und Reparaturkosten fingen an im Jahr teurer zu sein als der Wagen noch wert war. Also ging es auf die Suche nach einem würdigen Nachfolger.

Die Ansprüche

  • Ein Kleinwagen soll es sein, um auch in der Stadt noch eine gute Auswahl an Parkplätzen zu haben. Eine gewisse Größe sollte das Gefährt aber schon haben, denn bei gut 60 Kilometern Autobahn am Tag ist ein gewisser Komfort doch ganz angenehm, klappern soll da nichts.
  • Preis: um die 12.000 Euro.
  • Einmal im Fahrsicherheitstraining ausgetestet und schon war klar: ein neuer Wagen muss ESP haben!
  • Klimaanlage. Ganz wichtig!
  • 5-Türer.
  • Gebraucht oder neu? Egal. Schauen, was es für den Preis so gibt. Auf keinen Fall mehr als 20.000 km auf der Uhr, damit der Wagen auch ein bisschen hält. Aber bitte vom Händler
  • Übersichtlich sollte der Wagen sein – oder alternativ über Parkpiepser verfügen.
  • Ein bisschen Komfort wäre auch nicht schlecht – Handyhalterung, Freisprechanlage…
  • Schaltgetriebe – macht einfach Spaß!
  • Motorisierung sollte nicht allzu schwach sein, um auch mal entspannt überholen zu können.

Die Suche

Die Suche war schneller abgeschlossen als gedacht. Angefangen hatte sie wie so oft im Internet. Die Preisvorstellung wies recht schnell auf einen Gebrauchtwagen hin. Der Opel Corsa rangierte ganz oben und ein Händler, bei dem mein Schwiegervater schon gekauft hatte, hatte welche mit ganz guten Preisen auf dem Hof. Das war’s dann aber doch nicht und kurz darauf sprang uns ein Angebot eines Händlers in der Umgebung ins Auge…

Hallo-Frau_lenkradDas Ergebnis: der Kia Rio, Modell 2012 in Signalrot!

Der Preis schien der Wahnsinn – knapp 11.000 Euro für einen brandneuen Kia Rio Edition 7 in Knallrot mit Chromgrill. Absolutes Glück war hier die Tageszulassung, denn der Listenpreis beträgt 14.360 Euro. Noch Winterreifen und Parksensoren dazu, waren wir bei unserem Limit, aber das passte.

Was kann der Kleine alles?

Mein Rio ist ein Benziner mit 1,2-Liter-Motor und 86 PS, die Beschleunigung genügt meinen Ansprüchen, wer richtig spritzig fahren will, sollte aber besser eine stärkere Motorisierung wählen. Wichtig für mich: der Wagen ist auch noch richtig schick, außen wie innen! Darüber hinaus bietet der „Kleinwagen“ richtig viel Platz, man glaubt kaum, sich noch in der Klasse „Corsa“ zu bewegen. Ganze 20 cm länger als mein Corsa von 2003 ist der neue Rio und bietet damit deutlich mehr Stauraum, wobei auch der Corsa in der Zwischenzeit um 16 cm „gewachsen“ ist. Schön ist auch die Möglichkeit, den Kofferraum tiefer zu legen und dadurch noch einiges an Stauraum zu gewinnen. Einziger Nachteil des Platzgewinns: der lange Radstand führt dazu, dass man ab und an das Gefühl hat, einen bulligen Kombi zu fahren, denn der Wendekreis vom Rio lässt wirklich zu wünschen übrig.

Armaturenbrett und Mittelkonsole sind für meinen Geschmack hervorragend angelegt, schick und auch nicht zu überfrachtet. Gerade die Klimaanlage ist mit ihren Tasten ein echter Hingucker. Von „Plastik made in Asia“ keine Spur – das Interieur ist wertig. Praktisch ist auch das Multifunktionslenkrad, mit dem einerseits das Radio angesteuert werden kann, andererseits der Bordcomputer. Gewöhnungsbedürftig dagegen war für mich das Ambient Light – eine kleine, hellweiße LED im Dachhimmel, die gerade im Dunkeln irritiert, weil die Mittelkonsole, speziell der Schaltknauf, beleuchtet sind. Mit Hilfe von rot bemaltem Tesafilm ist das Licht jetzt aber deutlich abgedunkelt und stört nun nicht mehr.

Hallo-Frau_KiaDie Mittelkonsole hält neben zwei 12-Volt-Steckdosen sogar noch einen AUX- und einen iPod/USB-Anschluss bereit und darunter ist ein Ablagefach, in das gängige Smartphones reinpassen und während der Fahrt sicher liegen. Ergänzt habe ich diese Ausstattung durch eine Handyhalterung und kann so das Handy laden und durch den angenehmen Winkel auch das Handy-Navi nutzen. Der Ton wird in meinem Fall sogar über die Auto-Lautsprecher ausgegeben (iPhone mit Navigon-App). Das ist absolut perfekt! Dass der Rio in der kleinen Ausstattung keine Freisprechanlage mitbringt, ist auch halb so schlimm: mit Supertooth-Buddy (ca. 40,- Euro) für die Anbringung an der Sonnenblende war auch das Problem schnell gelöst.

Der Rio bringt in Sachen Sicherheit alles mit, was ein Auto heute im Normalfall hat – ABS, Airbags, ESP, Tagfahrlicht. Dazu kommen Isofix-Halterungen auf den Rücksitzen, ein verstellbares Lenkrad und ein höhenverstellbarer Fahrersitz. Nach hinten ist der Wagen leider ziemlich unübersichtlich und in der Edition 7 ohne Parksensoren, weshalb wir diese für kleines Geld noch nachgerüstet haben. Besonders schön ist die Berganfahrhilfe, die beim Anfahren am Berg die Bremse noch hält und damit für einen deutlichem Komfortgewinn sorgt. Gewöhnungsbedürftig ist der Warnton für nicht angeschnallte Personen – ist die Funktion an sich nützlich, spielt sie bei Damenhandtaschen auf dem Beifahrersitz aber auch Streiche und fängt schnell an zu nerven. Eine 2 kg-Tasche reicht nämlich aus, um den Sensor zu aktivieren. Die Lösung: Tasche nicht stellen, sondern legen und damit das Gewicht gleichmäßiger verteilen und es piepst nicht mehr.

Fazit:

Kia bietet mit dem Rio einen schicken Flitzer zum kleinen Preis und auch noch eine Menge Komfort. Ich freue mich jeden Morgen auf die Fahrt!