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Die Geschichte des Eherings

Wusstest du eigentlich, dass der Ring eine der bekanntesten und ältesten Schmuckformen der Menschheit ist?

Die ältesten gefundenen Exemplare sind mehr als 21.000 Jahre alt und wurden aus Mammutelfenbein gefertigt. Da sieht man mal, was man(n) damals noch alles auf sich nahm, um seiner Herzensdame ein Schmuckstück überreichen zu können. Schließlich lösten Bronze, Eisen und verschiedene Edelmetalle wie Gold oder Silber die zuvor verwendeten Materialien Knochen, Holz oder auch Stein ab – sogar Ringe aus Glas gibt es! Und so wie sich das äußere Erscheinungsbild der Ringe veränderte, ihre Form mit Entwicklung neuer Werkzeuge und Fertigungsmethoden immer filigraner und vielseitiger wurde, gewann der Ring auch neue Bedeutungen. Bekannt ist euch sicher allen der Siegelring, der im Mittelalter ein Zeichen von Wohlstand, aber auch von Macht und Würde war. Schutzringe, die einen sogenannten „Krötenstein“ enthielten, dem man heilende Kräfte zusprach, waren ebenfalls weit verbreitet. Die wahrscheinlich wichtigste Form des Rings ist aber, du ahnst es bestimmt schon, der Ehe- oder Trauring.

Schon im alten Rom trug die Ehefrau einen Ehering

Auch seine Wurzeln lassen sich bis weit in die Antike zurückverfolgen, nämlich zu den Ägyptern und Römern, die ihn als Symbol für Unendlichkeit und Beständigkeit am Ringfinger der linken Hand trugen. Von dort sollte nach alter Vorstellung eine „Liebesader“, die vena amoris, direkt zum Herzen führen. Eine schöne Vorstellung, aber wissenschaftlich leider nicht haltbar. Weniger romantisch: In Rom trug nur die Ehefrau den Ring, der meist aus Eisen gefertigt war, als eine Art „Übergabebestätigung“. Dieser Brauch hielt sich in vielen Kulturkreisen bis ins 20. Jahrhundert, erst danach begannen auch die Ehemänner einen Ehering zu tragen. Unterschiedlich gehandhabt wird seitdem auch, an welchem Finger der Ehering getragen wird: In Deutschland und Österreich trägt man ihn an der rechten Hand, in anderen Ländern weiterhin links. Die Gravur des Ringes – ein wichtiger Bestandteil des ehelichen Rituals – gab es ebenfalls bereits im alten Rom: Dort war die Inschrift „Pignus amoris habes“, zu Deutsch etwa: „Du hast meiner Liebe Pfand“, weit verbreitet. Was du in deinen Ehering gravieren lassen: den Namen deines Liebsten und das Hochzeitsdatum, wie es Brauch geworden ist? Oder hast du dir einen romantischen Eheschwur ausgedacht?

Die Ehe hat sich verändert, der Ring ist geblieben

Die Rolle als elementarer Baustein im Rahmen des kirchlichen Eheschließungsrituals, die wir heute mit dem Ehering verbinden, hat er erst sehr viel später erhalten. Aber seit dem 13. Jahrhundert gehört er fest zur christlichen Trauungszeremonie. Nicht verändert hat sich hingegen seine Bedeutung: Immer noch symbolisiert er Ewigkeit,  Unvergänglichkeit und Treue, was sich auch in den Ritusworten „Trage diesen Ring als Zeichen deiner Treue“ widerspiegelt. In der heute weiter verbreiteten Formel „… als Zeichen meiner Treue“ oder „… als Zeichen meiner Liebe und Treue“ sowie dem Ritual des gegenseitigen Ansteckens sieht man aber, wie sich die Vorstellung von Ehe mit den Jahrhunderten gewandelt hat. Wir Frauen werden nicht länger von einem Mann „in Beschlag“ genommen, sondern haben bei der Wahl des Partners und der Entscheidung zur Eheschließung genauso viel Mitspracherecht wie er.

Wenn du dich entschieden hast zu heiraten, solltest du dir gemeinsam mit deinem Zukünftigen ausreichend Zeit für die Auswahl eines passenden Traurings nehmen und einen Ring wählen, der euch beiden gefällt – schließlich tragt ihr diesen ein Leben lang! Mittlerweile gibt es viele verschiedene Formen und auch beim Material wird einiges geboten. Gelbgold, rotgold, Palladium oder doch lieber Platin? Für die Dame mit Steinbesatz oder ganz schlicht ohne? Eismatt, matt oder glänzend? Fragen über Fragen. Wie du siehst, es gibt heutzutage zahlreiche Varianten und im Internet können du und deine Zukünftiger eure eigenen Ringe konfigurieren. Nehmt euch die Zeit um den Ring zu finden, der euren Vorstellungen entspricht – viele Freude beim Aussuchen!