öl wechsel

Jeder vierte Autobesitzer zu nachlässig beim Motorenöl

Wenn ein Auto seinen Neuwagenstatus verliert und die Garantie abläuft, gehen viele Halter nicht mehr regelmäßig zur Wartung und Kontrolle in die Werkstatt. Auf diese Weise werden einige Mängel in Kauf genommen, die dazu führen können, dass das Auto eher schlapp macht. So ergab zum Beispiel eine repräsentative Ölstudie der GTÜ und Castrol, dass fast jedes zweite Fahrzeug ab vier Jahren mit qualitativ mangelhaftem oder gar grenzwertigem Motorenöl unterwegs ist. Demzufolge sollte nahezu jeder vierte Pkw-Halter den Schmierstoff austauschen lassen, um einen teuren Motorschaden zu verhindern.

Zu wenig, zu viel oder mangelhaftes Öl

…tut dem Motor nicht gut, weil das Motoröl so seine elementaren Aufgaben, wie das Schmieren der beweglichen Teile, aber auch kühlende, reinigende und abdichtende Funktionen, nicht mehr einwandfrei übernehmen kann. Schon bei jungen Auto-Modellen ab drei Jahren stellte die GTÜ in knapp 18 Prozent der Fälle einen zu geringen oder zu hohen Ölstand fest. In 36 Prozent der Fälle ergab die Ölanalyse dabei eine grenzwertige Qualität, sodass ein Ölwechsel vorgenommen werden müsste.

Je älter die Autos, desto „wartungsfauler“ die Besitzer

Bei der Ölstudie stellte sich heraus, dass der Anteil der Pkw, die mit deutlich zu wenig oder zu viel Motorenöl unterwegs sind, mit zunehmendem Fahrzeugalter signifikant ansteigt. Schon fast ein Viertel der Besitzer eines Autos im Alter zwischen vier und sechs Jahren fuhr bei der HU mit falschem Ölstand vor, über die Hälfte wies einen schlechten oder unzureichenden Ölzustand auf. Grund dafür kann die Ansammlung von Kondenswasser, Kraftstoff oder anderen Fremdstoffen im Motorenöl sein. Schaut man sich die Werte für den falschen Ölstand im Vergleich zum Alter des Fahrzeugs an, wird der Trend bestätigt. Bei Fahrzeugen, die älter als zehn Jahre sind, häufen sich die Fälle noch stärker, in denen sich deutlich zu viel oder zu wenig Öl im Motor befand. Lediglich die Öl-Qualität scheint nicht mit zunehmendem Alter schlechter auszufallen. Das könnte dadurch begründet werden, dass die älteren Motoren den Schmierstoff mit weniger hohen Temperaturen und weniger Druck konfrontieren.

OelkanneWelche Risiken gehen von falscher Ölbefüllung aus?

Bei zu wenig Öl sinkt das Leistungsvermögen des Öls, denn die geringere Menge muss die gleiche thermische und mechanische Belastung ausgleichen. Der verbleibende Schmierstoff wird stärker verschmutzt und altert schneller. Schäden an den technischen Bestandteilen bis hin zum Motorschaden können die Folge sein.
Wenn die Öl-Warnlampe aufleuchtet, muss sofort angehalten werden, denn sie zeigt meist nicht bloß einen zu niedrigen Ölstand an, sondern bereits den Öldruck-Abfall. Dieser kommt zustande, wenn die Ölpumpe Luft ansaugt. Für eine ausreichende Schmierung des Motors kann dann nicht mehr gesorgt werden. Ein Motorschaden ist sehr wahrscheinlich – sofort in einer Werkstatt untersuchen lassen!
Wer Öle unterschiedlicher Qualität vermischt, geht das Risiko ein, dass die Gesamtleistungsfähigkeit nachlässt. Sogar die Gewährleistungspflicht des Herstellers kann durch die Nutzung eines falschen Schmierstoffs erlöschen! Beim Kauf eines Motoröls sollte man sich deswegen an Viskositätsklasse und Leistungsprofil der in der Betriebsanleitung empfohlenen Sorte orientieren.
Bei zu viel Öl läuft die Kurbelwelle Gefahr, in den Ölstand zu „panschen“ (einzutauchen), was dazu führen kann, dass Ölnebel in den Brennraum gelangt. Die Folgen können Leistungsabfall, Verbrauchsanstieg und erhöhte Emissionswerte sein. Ein erhöhter Ölstand ist nicht immer ein Nachfüll-Fehler, sondern kann auch durch Sondereffekte, insbesondere bei Dieselmotoren mit Partikelfiltern, hervorgerufen werden. Diese treten meist auf, wenn der Dieselmotor (eigentlich geeignet für Langstrecken) überwiegend auf Kurzstrecken eingesetzt wird.

Tipps für ein langes Motorenleben

  • Einmal im Monat den Ölstand mittels Ölmessstab kontrollieren.
  • Nur Motorenöle von gleichem Qualitätsniveau nachfüllen.
  • Am besten zu synthetischen Leichtlaufölen greifen – Die höheren Kaufkosten werden durch Kraftstoffeinsparungen wieder wett gemacht.
  • Bei leuchtender Öldruck-Warnlampe sofort anhalten und den Motor ausschalten.

Hallo Frau Tipp:

Bei der GTÜ könnt ihr euch einen praktischen Ratgeber mit vorgefertigter Kontroll-Tabelle für den Motorenölstand downloaden.

In Zusammenarbeit mit der GTÜ