Die Erstklässler sind unterwegs – GTÜ-Sicherheitspaket für eure Kleinen

Die Erstklässler sind unterwegs – GTÜ-Sicherheitspaket für eure Kleinen

In NRW sind die Sommerferien bereits vorbei – in den anderen Bundesländern warten die Kleinen schon gespannt auf ihren ersten Schultag. Nach sechs Wochen Sommerferien müssen Autofahrer sich darauf einstellen besonders achtsam zu sein, wenn die Schulkinder wieder im Straßenverkehr unterwegs sind.

Wenn die Kleinen in die erste Klasse kommen, werden sie an ihren ersten Tagen noch von Mama oder Papa auf dem Schulweg begleitet. Doch schnell sollen sie lernen, auch alleine zur Schule zu gehen. Neben den Verkehrsregeln, die die Kinder können und beachten müssen, sind Sicherheitsaccessoires wie Reflektoren ein sicheres Hilfsmittel, um die kleinen Verkehrsteilnehmer für Autofahrer frühzeitig sichtbar zu machen.

Besonders für Erstklässler ist der Weg zur Schule durchaus mit Gefahren verbunden. Sie kennen die Verkehrsregeln noch nicht so gut und lassen sich leicht ablenken. Im Straßenverkehr bewegen sich Kinder noch unsicher und beim Überqueren der Straße können sie Entfernungen und Geschwindigkeiten eines Fahrzeugs nicht richtig einschätzen. Auch ist es den Kleinen nicht möglich, über Autos hinwegzuschauen, drohende Gefahren werden von ihnen häufig zu spät erkannt. Daher kommt es immer wieder zu schweren Unfällen auf dem Schulweg. Viele davon ließen sich ganz einfach vermeiden.

Das GTÜ-Sicherheitspaket für den Straßenverkehr bei Hallo Frau

Damit die Erstklässler für Autofahrer stets gut sichtbar sind, stattet die GTÜ im Rahmen der Kindersicherheitsaktion auch 2015 mehrere Schulen mit dem GTÜ-Sicherheitspaket aus, bestehend aus diversen reflektierenden Produkten wie Kids-Cap, Sicherheitsüberwurf, Reflektor-Schnapparmband und Reflexband.

Über Hallo Frau könnt ihr euch jetzt für die Schulklasse eurer Kinder bewerben. Oder bist du Grundschullehrerin und möchtest deinen jungen Schülern die Gefahren des Straßenverkehrs näher bringen? Auch über Bewerbungen für Vorschulen oder Kindergarten-Gruppen freuen wir uns.
Doch bevor es zur Bewerbung geht, hier noch einige nützliche Informationen und Tipps der GTÜ zum Thema Kinder im Straßenverkehr.

Wichtige Regeln, damit der Schulweg nicht zum Gefahrenweg wird

  • Schulanfänger sollten den Schulweg möglichst frühzeitig in Begleitung der Eltern kennen lernen. Bei einer gemeinsamen Erforschung der Strecke können die Eltern mit den Kindern riskante Punkte besprechen und entschärfen.
  • Tauscht die Rollen und lasst euch den Schulweg einmal von eurem Kind erklären. So erkennt es Gefahrenstellen häufig selbst.
  • Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Wählt einen Schulweg mit möglichst wenigen Verkehrskreuzungen und schlecht einsehbaren Ausfahrten.
  • Nach einiger Zeit wählen Kinder häufig eine andere als die vereinbarte Strecke. Kontrolliert daher hin und wieder den Schulweg eurer Kinder.
  • Lasst vor dem Schulbeginn keine Hektik aufkommen. Wer morgens früher aufsteht, kann den Tag ruhiger beginnen. Kinder, die in Zeitnot zur Schule hasten, sind unachtsam und machen Fehler im Straßenverkehr.
  • Kleidung und Ausrüstung der Kinder sind lebenswichtig. Achtet auf genügend Leuchtstreifen und auf helle Farben bei der Wahl von Kleidung und Schulranzen. Rote Kappen, wie jene der GTÜ, sorgen zudem für mehr Sicherheit. Auffällig gekleidete Kinder sind von Autofahrern besser zu erkennen.
  • Wenn die Schule weiter entfernt ist und ihr Fahrgemeinschaften bildet, muss in jedem Fahrzeug für jedes Kind ein entsprechender Kindersitz vorhanden sein. Sichert die Kinder auch auf Kurzstrecken richtig.
  • Bis zum achten oder neunten Lebensjahr sind Kinder überfordert, wenn sie mit dem Rad zur Schule fahren müssen. Lässt sich das aber nicht vermeiden, übt die Strecke schon lange vorher ein.
  • Schürt keine unnötigen Ängste. Statt ständiger Ermahnungen verstärkt vielmehr ein Lob das richtige Verhalten der Kinder.

Denkt als Autofahrer immer an die kleinen Verkehrsteilnehmer

Wie oft sind wir schon in der Tempo-30-Zone, selbst vor Schulen, schneller als erlaubt gefahren? Eine Frage, die wir uns zum Ende der großen Ferien erneut stellen dürfen. 40, 50 Stundenkilometer, kein Problem? Die GTÜ Überwachung hat nachgerechnet und ist zu einem für viele sicherlich verblüffenden und zugleich erschreckenden Ergebnis gekommen.

Zunächst die Situation mit ordnungsgemäßem Tempo 30: Ihr fahrt auf eine Gruppe von Schulkindern zu. Der Asphalt ist trocken und griffig. Plötzlich schubst ein Junge seinen Kumpel. Der stolpert 13 Meter vor euch auf die Straße. Ihr  bremst voll. Was passiert? Vermutlich nichts. Denn ihr kommt bei optimalen Bedingungen rund einen halben Meter vor dem Kind zum Stillstand. Kaum zu glauben, was geschehen wäre, wenn ihr in der gleichen Situation mit Tempo 50 gefahren wärt? Ihr hättet das Kind ungebremst mit der Ausgangsgeschwindigkeit von 50 km/h erfasst und möglicherweise totgefahren. Denn bei so hohen Aufprallgeschwindigkeiten stehen die Chancen als Fußgänger zu überleben ungefähr 50 zu 50.

Wie ist das möglich? 0,7 Sekunden sind für die Reaktionszeit eines aufmerksamen Autofahrers zu veranschlagen und nochmal rund 0,3 Sekunden für den Tritt aufs Bremspedal bis zum vollen Aufbau der Bremswirkung. In dieser Zeit legt das Fahrzeug bei Tempo 50 pro Sekunde nahezu ungebremst knapp 14 Meter zurück. Also deutlich mehr als die im Beispiel genannten 13 Meter. Klare Ansage der GTÜ-Experten: Wer in Tempo-30-Zonen mit Innerortsgeschwindigkeit von 50 km/h fährt, hat häufig keine Chance, auf unvorhergesehene Situationen angemessen zu reagieren.

Und was geschieht, wenn man in dem geschilderten Beispiel nur ein bisschen schneller fährt, vielleicht 40 statt 30 km/h? Dann sind bei einer Sekunde Reaktionszeit für Mensch und Maschine bei Tempo 40 zwar erst gut 11 Meter ungebremst zurückgelegt. Aber reichen bei 13 Meter Gesamtstrecke bis zum Kollisionspunkt die verbleibenden zwei Meter um von 40 km/h zum Stillstand zu kommen? Nein, sie reichen nicht. Obwohl die GTÜ-Fachleute mit einer für einen modernen Pkw sehr ordentlichen Bremsverzögerung von 8 m/s² rechnen, benötigt das Fahrzeug bis zum Stillstand nochmals gut siebeneinhalb Meter. Macht zusammen mit dem Reaktionsweg mehr als achtzehneinhalb Meter. Das sind im genannten Beispiel somit gut fünfeinhalb Meter zuviel. Was bedeutet das für die Kollisionsgeschwindigkeit, mit der in unserem Fall das Schulkind erfasst würde? Es sind fast 35 km/h! Die Folgen wären zumindest schwerste Verletzungen. Nach gleicher Rechnung sind übrigens auch Tempo 31 immer noch 1 km/h zuviel, weil die Kollisionsgeschwindigkeit am Punkt des Aufpralls noch knapp 2 km/h beträgt. Hättet ihr das gedacht?

Ohnehin verweisen die Experten der GTÜ darauf, dass Bremswege unter ungünstigen Bedingungen auch deutlich länger ausfallen können. Tests der GTÜ belegen: Fahrbahnnässe, qualitativ schlechte Sommerreifen, selbst Allwetterreifen oder gar Winterreifen im Sommer sorgen für deutlich schlechtere Bremsverzögerungen und dementsprechend längere Bremswege. Das verschärft die geschilderte Problematik natürlich. Die GTÜ rät daher: Runter vom Gas vor Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die korrekte Geschwindigkeit ist ein Muss. Nicht nur in Tempo-30-Zonen, aber dort ganz besonders.

Die Bewerbung

Bewerbt euch jetzt für die Schulklasse eures Kindes und erhaltet für jeden Schüler ein GTÜ-Sicherheitspaket für den Straßenverkehr. Auch Vorschul- und Kindergartengruppen sind willkommen. Egal, ob du Mutter, Vater, Lehrerin oder Erzieherin bist – schreibe uns einfach, warum du das Sicherheitspaket für deine Gruppe gewinnen möchtest.

Unsere Voraussetzung: Wir möchten die Sicherheitsaccessoires im Einsatz sehen. Also sprecht mit der Lehrerin/dem Lehrer eurer Klasse ab, ob eine Stunde für die Besprechung des Sicherheitspakets genutzt werden kann. Wozu sind die einzelnen Sicherheitsaccessoires da? Warum ist es für die Kleinen wichtig, diese auf dem Schulweg zu tragen? Denn nur, wenn den Kleinen die Gefahren im Straßenverkehr richtig erklärt werden, lernen sie darauf zu achten und diese ernst zu nehmen.
Wir freuen uns über Gruppen- und auch Einzelfotos, auf welchen das GTÜ-Sicherheitspaket verwendet wird. Auch Zitate der Kleinen interessieren uns. Was sagen sie zu dem Sicherheitspaket? Welches Sicherheitsaccessoire finden sie am wichtigsten?

Bewerbt euch jetzt per E-Mail über info@hallo-frau.de. Wählt den Betreff „GTÜ Sicherheitsaktion 2015“ und teilt uns mit, warum du das Paket für deine Gruppe von Kindern gewinnen möchtest. Bewerben könnt ihr euch bis zum 24.08.2015. Eure Berichte werden nach Ablauf der Aktion auf Hallo Frau veröffentlicht. Wir freuen uns auf eure Mails!