frühjahrscheck

Ran ans Ritzel: Frühjahrs-Check beim Fahrrad

Die Straßen sind wieder schneefrei und die Temperaturen werden milder. Zeit für eine Inspektion im Fahrradkeller. Denn das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel und darf nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nur vollständig in den Verkehr.

Deshalb braucht es: ein rotes Rücklicht mit rotem Großflächenrückstrahler, einen weiteren roten Rückstrahler, der mindestens 60 Zentimeter über dem Boden montiert ist, einen weißen Scheinwerfer sowie einen weißen Reflektor, der im Scheinwerfer integriert sein darf. Außerdem zwei gelbe Reflektoren in den Pedalen, die nach vorne und hinten wirken, und je zwei gelbe, zur Seite wirkende Speichenreflektoren. Alternative: Reifen mit Reflexstreifen an den Flanken.

Einen Dynamo, eine helltönende Klingel, zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen. Wenn bestimmte Fahrradtypen von Händlern ohne Beleuchtung angeboten werden, muss nachgerüstet werden. Eine Ausnahme gilt lediglich für Rennräder mit bis zu elf Kilogramm: Sie dürfen statt der festmontierten Beleuchtung und des Dynamos auch abnehmbare Batterie- oder Akkuleuchten mitführen.
Diese Regelung gilt zwar nicht für Mountainbikes, aber sie wird geduldet. Rücklicht und Scheinwerfer am besten in einer so genannten LED-Ausführung. Diese Leuchtdioden haben eine deutlich stärkere Leuchtkraft als normale Glühlampen und halten außerdem länger.

Ein moderner Nabendynamo ist dem „altmodischen“ Seitenläufer-Dynamo vorzuziehen. Der liefert Strom zuverlässig in allen Wetterlagen. Die Beleuchtungsanlage sollte außerdem gut verkabelt sein, am besten doppelt.

Gangschaltung und Bremsen sollten sowieso immer mal wieder geprüft werden. Die Bremsen müssen in jeder Fahrsituation greifen. „Der Bremsgriff darf sich nicht bis zum Lenkergriff ziehen lassen. Die Bremsklötze sollten genau auf die Felgen treffen.

Putzen: Lieber ohne Hochdruckreiniger, denn die Lager können durch den hohen Wasserdruck beschädigt werden und der Dreck gelangt eher nach innen als nach außen. Besser ist ein einfacher Wasserschlauch. Zunächst das Fahrrad damit abspritzen und eine Mischung aus Wasser und Spülmittel auftragen (es gibt auch spezielle Fahrradreiniger), den Schmutz mit dem Schlauch entfernen und das Rad trocknen.

Luftdruck prüfen: Die Reifen verlieren über die Wintermonate an Druck. Diesen sollte man mit einer Luftpumpe mit Manometer korrigieren. Minimum und Maximum kann man an der Reifenflanke ablesen. Am besten zuerst auf den maximalen Wert aufpumpen und dann, je nach Komfort, wieder Druck ablassen.

Kette: Zeit, die Kette zu schmieren. Dazu legt man zuvor ein paar alte Zeitungen unter den Zossen. Dann die Pedale rückwärts drehen und die Kette zum Säubern durch einen Lappen laufen lassen, danach jede Lasche mit zähem Fahrradöl beträufeln und rückwärts drehen. Am nächsten Tag das überschüssige Öl mit einem Lappen entfernen. Für Mountainbikes empfiehlt sich Teflonspray, das die Kette schmiert, aber trocken ist. Alltagsradler verwenden am besten zähflüssiges Öl, das sich nicht so schnell verflüchtigt.
Die Kettenspannung kann jeder mit einer Kettenverschleißlehre kontrollieren. Sie bewahrt vor einer teuren Reparatur, bei der das komplette Hinterrad mit Gangschaltung und Tretlager ausgetauscht werden muss.
Kette und Ritzel sind besonders anfällig für Rost. Genauso wichtig wie das Fetten ist das regelmäßige Säubern, um den Rost und unnötigen Verschleiß hinauszuzögern.

Schraube locker?

Auch ob das Licht funktioniert und alle Schrauben fest sind, will geprüft sein. Im Zweifel, insbesondere bei den Bremsen, wendet man sich besser an einen Fachmann. Eine kleine Inspektion kostet laut ADFC zwischen 40 bis 50 Euro.

Das kleine Besteck für Unterwegs

Für Notreparaturen unterwegs sollte man ausgerüstet sein. Dabei reichen meist ein Multitool und ein Paar Reifenheber. Mindestens ein Ersatzschlauch, eine Minipumpe und vielleicht noch Einweghandschuhe gehören ins Gepäck jeder Fahrradtour.

Risikofaktor: Fahrer

Achtung! auch Radlern mit mehr als 0,3 Promille im Blut drohen Geldstrafen in Höhe eines Monatseinkommens.

Das Überfahren roter Ampeln kostet übrigens zwischen 45 und 100 Euro. Und bei Beträgen über 40 Euro sind neuerdings Strafpunkte in Flensburg fällig.