Diabetes und Augenerkrankungen

Diabetes und Augenerkrankungen

Menschen mit Diabetes sollten sich regelmäßig augenärztlich untersuchen lassen. Selbst bei optimaler Blutzuckereinstellung können nämlich bereits Schädigungen an den Kapillaren vorliegen, wenn der Betroffene noch gar nichts von den Durchblutungsstörungen bemerkt hat. Wird hier nicht rechtzeitig gehandelt, können diese Schäden sogar zum Verlust der Sehkraft führen.

Warum Diabetes auf die Blutgefäße geht

In Deutschland leben derzeit rund 8 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus. Bei etwa 5 – 10 % der Betroffenen entsteht der Diabetes aufgrund einer Autoimmunerkrankung (Typ-1-Diabetes), bei der die Insulinproduktion durch das körpereigene Immunsystem verhindert wird. Die meisten Betroffenen entwickeln den Diabetes jedoch aufgrund einer Insulinresistenz (Typ-2-Diabetes), bei der die Körperzellen schlechter auf das Hormon Insulin reagieren. Die Langzeitfolgen für die Blutgefäße betreffen Typ-1- und Typ-2-Diabetes gleichermaßen: Selbst bei einer guten Blutzuckereinstellung verbleibt durchschnittlich mehr Glukose im Blutkreislauf, als dies bei Menschen ohne Diabetes der Fall ist. Bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten kommt es zur Anlagerung von Fett- und Eiweißstoffen an den Innenwänden der Blutgefäße.

Was die Folgeerkrankungen betrifft, wird zwischen makrovaskulären und mikrovaskulären Komplikationen unterschieden. Letztere ziehen u.a. die kleinen Blutgefäße der Netzhaut (Kapillare) in Mitleidenschaft und können schwerwiegende Erkrankungen verursachen:

  • Diabetische Retinopathie
  • Diabetische Maculopathie
  • Katarakt (Grauer Star)

Diabetische Retinopathie: Ursachen & Symptome

Wenn sich die Fett- und Eiweißstoffe im Inneren der Netzhaut-Kapillaren anlagern, kommt es mit der Zeit zu Ausbuchtungen, sog. Mikroaneurysmen, aus denen Blut austreten kann (Einblutung). Wenn ein solches Mikroaneurysma „platzt“ und in den Glaskörper blutet, entwickelt sich an dieser Stelle Narbengewebe, wodurch es im schlimmsten Fall zur Ablösung der Netzhaut und damit zur vollständigen Erblindung kommen kann. Wird die Retinopathie rechtzeitig erkannt, ist es möglich, den Krankheitsverlauf zu stoppen. Es ist jedoch wichtig, dass Menschen mit Diabetes ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen und auf folgende Symptome achten:

  • verschwommenes / verzerrtes Sehen
  • Schwierigkeiten beim Lesen
  • „Rußregen“ (schwarze Punkte beim Sehen)
  • gestörter Farbsinn
  • „Lichtblitz“ (beginnende Netzhautablösung)

Diabetische Maculopathie: Ursachen & Symptome

Die diabetische Maculopathie bezeichnet die Entwicklung eines Makula-Ödems. Ein solches entsteht, wenn die Nachbargefäße der blockierten Kapillare sich erweitern, um den Funktionsverlust auszugleichen. Aufgrund dieser Erweiterung schwillt die Makula (Netzhautmitte) an und verliert ihre Funktion, wodurch scharfes Sehen in den meisten Fällen unmöglich wird. Weitere Symptome sind Störungen des Farbsinns und Schwierigkeiten beim Lesen. Bleibt das Makula-Ödem unbehandelt, führt es zur vollständigen Erblindung.

Katarakt (Grauer Star): Ursachen & Symptome

Beim Katarakt, auch „Grauer Star“ genannt, handelt es sich um eine Eintrübung der Linse. Diese wird ebenfalls durch die Anhäufung von Fett- und Eiweißstoffen in den Kapillaren verursacht. Im Endstadium ist die Linse mit einem weißlich-grauen Film belegt, der den Lichteinfall auf die Netzhaut verhindert. Anzeichen für einen beginnenden Grauen Star sind fleckiges oder trübes Sehen, Lichtempfindlichkeit, massive Leseprobleme und Nachtblindheit. Bleibt der Graue Star unbehandelt, bedeutet dies einen vollständigen Verlust der Sehkraft. Heute ist es allerdings möglich, einen Katarakt operativ zu entfernen.

Vorbeugende Maßnahmen

Wer Folgeerkrankungen der Augen vorbeugen möchte, sollte in erster Linie auf eine optimale Blutzuckereinstellung achten. Hierfür kann es hilfreich sein, ein Blutzuckertagebuch zu führen, in welches die Tageszeiten, die jeweiligen Messwerte, Mahlzeiten und (körperliche) Aktivitäten eingetragen und bei Bedarf gemeinsam mit dem Diabetologen ausgewertet werden. Auf diese Weise lässt sich herausfinden, welche Lebensmittel und welche Aktivitäten positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben – und mit welchen Lebensmitteln man besser vorsichtig sein sollte. Ein Blutzuckertagebuch muss heutzutage natürlich nicht mehr mit Zettel und Stift geführt werden. Der Diabetes-Therapie steht mit aktuellen Blutzuckermessgeräten, Bluetooth, Apps und umfangreicher Software das gesamte Arsenal digitaler Möglichkeiten zur Verfügung, um den Alltag zu erleichtern und die Lebensqualität beizubehalten.

Mit freundlicher Unterstützung von Accu-Chek®.