GTÜ testet Enteiserspray

Sprühen statt Kratzen: GTÜ testet Scheibenenteiser fürs Auto

Wie in diesem Tagen ist es im Winter keine Seltenheit, dass bei vielen Autos am Morgen die Scheiben vereist sind und eine gute Sicht unmöglich machen – ausgerechnet dann wenn man schon im frühem Stress steckt und eigentlich keine Zeit fürs Scheiben kratzen übrig hat. Doch mit Scheiben-Enteisern soll sich dieses Problem im Handumdrehen in Luft auflösen – oder besser in Wasser.

Der Test

Die GTÜ (Gesellschaft für technische Überwachung) hat in Zusammenarbeit mit AutoBild insgesamt acht verschiedene Pumpsprays zwischen 2 und 8 Euro getestet. Erstaunlich hierbei: Zwei der günstigeren Mitstreiter, der Sonax ScheibenEnteiser und der Auto XS Scheiben-Enteiser, überzeugten die Tester mit am meisten, sie folgen sogar dicht dem Testdichter.

So funktioniert’s

Das Prinzip der Enteiser funktioniert so: Die unterschiedlich alkoholhaltige Substanz wird auf die zugefrorene Scheibe gesprüht, wo der Alkohol dann dafür sorgen soll, dass sich der gefrorene Frost von der Scheibe lockert und daraufhin von der Scheibe abgezogen werden kann. Im Idealfall sollte die Lösung auch dafür sorgen, dass die Scheiben nicht beim nächsten Frost direkt wieder vereisen, sondern dem zusätzlich vorerst einmal vorbeugen.

Fazit

Als finaler Sieger wurde von der Gesellschaft für Technische Überwachung der Aral Scheiben Defroster gekürt, welcher jedoch vier weitere ebenfalls sehr gute Produkte dicht im Nacken sitzen hat. Die hinteren Plätze im Test („bedingt empfehlenswert“) werden von den Enteisern der Marken Robbyrob mit dem Produkt Klarblick und Brestol belegt.

Wie die GTÜ getestet hat

Um die realitätsgetreu zu testen, hat die GTÜ in einem Container verschieden Glasscheiben in eine Schrägstellung von 45 Grad gesetzt, was einer Autoscheibe entspricht, und diese dann bei einer konstanten Temperatur von minus 20 Grad Celsius mit jeweils 25 Gramm und 50 Gramm Wasser besprüht. Somit ergaben sich leicht und stark gefrorene Eisflächen, auf denen die acht verschiedenen Produkte dann zum Test aufgetragen wurden. Hierbei wurde der jeweilige Auftau-Fortschritt nach 30, 60 und 120 Sekunden notiert, wobei das Produkt von ARAL am meisten überzeugte, weil es beide Flächen nach spätestens 2 Minuten vollständig aufgetaut hatte.

Nachdem die Scheiben enteist waren, wurden die Scheiben mit einer Gummilippe abgezogen, um noch zu testen, wie schnell die Scheiben wieder vereisten. Auch hier schnitt das Aral-Produkt zusammen mit dem von Aldi am besten ab.

Schwierigkeiten bei minus 20 Grad

Die Produkte von Aldi, Netto, Brestol, Nigrin und Robbyrob wiesen im Test vor allem in der Handhabung teils erhebliche Schwächen auf, wie beispielsweise die Aldi und Netto Sprays, welche bei minus 20 Grad erst leicht erwärmt werden mussten, bevor diese überhaupt erst sprühen konnten. Robbyrob sprühte zudem zu punktuell und dies manchmal sogar erst nach Austausch der Sprühvorrichtung. Nigrin leistete sich oftmals einige Aussetzer beim Sprühen.

Brestols Pumpvorrichtung war neben der viel zu großen Druckschwäche nicht einmal auslaufgeschützt, ähnlich wie bei Robbyrob- was nicht gerade optimal ist, besonders wenn man den hochprozentigen Inhalt der Produkte bedenkt, und die Kennzeichnungen beachtet, welche zudem unter anderem auf krebserregende Stoffe hinweisen.

Leichte Schäden auf Lack und Scheinwerfern

Wünschenswert ist es natürlich, dass die Scheiben-Enteiser keine Schäden an den Oberflächen des Autos verursachen. Zumindest griff keines der Produkte das Gummi der Scheinwerfer an. Das Produkt von Nigrin hinterließ jedoch zum Beispiel nach einer Stunde bei 80 Grad Celsius im Wärmeschrank dezente Quellungen auf dem Reparaturlack. Feine Risse kamen dafür bei Brestol auf den Scheinwerfergläsern nach zwei Tagen bei 80 Grad Celsius im Wärmeschrank vor, während die Scheiben bei Arals Produkt lediglich sehr leicht vermatteten.