GTÜ-Day - 25.06.2015

GTÜ-Day – 25.06.2015

Fahrzeug-Check bevor es in den Urlaub geht

Hattet ihr schon mal eine Autopanne? Besonders unangenehm wird solch eine auf der langen Fahrt in den Urlaub. Womöglich noch in einem fremden Land und mit quengelnden Kindern an Bord. An unserem heutigen GTÜ-Day zeigen wir euch, wie sich die meisten Pannen durch einen gründlichen Check des Autos vor der Abfahrt vermeiden lassen.

Die GTÜ rät grundsätzlich: Beginnt am besten frühzeitig mit der Vorsorge. Ein Blick aufs Nummernschild oder in den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) und ein weiterer ins Serviceheft beziehungsweise auf die Service-Intervallanzeige im Auto gehören unbedingt dazu. Ist die Hauptuntersuchung (HU) ausgerechnet im Urlaub fällig? Reicht’s noch mit dem nächsten planmäßigen Werkstattservice bis nach den Ferien, wenn der Kilometerzähler möglicherweise einige tausend Kilometer mehr anzeigt?

Carlchen GTÜ

Der GTÜ-Tipp:

Termine für Hauptuntersuchung und Inspektion im Zweifel lieber vorziehen. Denn viele Arbeiten, die in diesem Zusammenhang erledigt werden, dienen auch der Pannenvorsorge. Reifen und Bremsen, Fahrwerk und Abgasverhalten, ein genauer Blick auf Scheiben und Schweinwerfer sowie unter Motorhaube und Fahrzeugboden gehören selbstverständlich zum Prüfumfang und zeigen dem Fachmann schnell mögliche „pannenträchtige“ Schwachstellen. Bei Servicearbeiten in der Werkstatt sollten zudem die Batterie gecheckt sowie die Füllstände von Motoröl, Bremssystem, Kühler, Klima- und Scheibenwaschanlage in Ordnung gebracht werden.

Doch auch der Laie kann wirkungsvoll vorsorgen. So unterzieht ihr euer Auto einem Do-It-Yourself-Kurzprogramm in zehn Schritten vor der langen Tour in den Urlaub:

1.    Reifen

Überprüft Lauffläche und Flanken auf Beschädigungen, um nicht unterwegs von einem – oft genug vorhersehbaren – Platten überrascht zu werden. Die Reifen sollten wenigstens noch eine Profiltiefe von 3 mm aufweisen, um auch bei Nässe und Aquaplaninggefahr sicher unterwegs zu sein.

2.    Luftdruck

Bei Beladung muss der Reifendruck erhöht werden, zum Teil bis zu 50 Prozent. Andernfalls werden die Pneus über Gebühr beansprucht. Die korrekten Werte findet ihr in der Bedienungsanleitung oder im Tankdeckel, respektive im Einstieg der Fahrertür.

3.    Reserverad

Prüft stets auch den Zustand des Reserve-/Notrads (sofern vorhanden), damit es im Ernstfall tatsächlich einsatzbereit ist. Stimmt der Luftdruck? Ist das Profil in Ordnung? Wie steht’s mit der Alterung? Ab sechs Jahren sollte man über einen Austausch nachdenken, denn auch nicht benutzte Reifen werden durch die Lagerung porös und brüchig. Eine vierstellige DOT-Nummer auf der Reifenflanke gibt Auskunft über das Produktionsdatum. Demzufolge sagt etwa die Nummer 1105 aus, dass der Reifen in der elften Woche des Jahres 2005 produziert wurde.

4.    Motoröl

Stimmt der Ölstand? Nehmt auf jeden Fall vorsorglich Reserveöl mit, am besten die gleiche Spezifikation, die beim letzten Ölwechsel eingefüllt wurde. Solltet euch bei der Prüfung des Ölstandes das Motoröl am Peilstab extrem dunkel vorkommen, könnten das Anzeichen für schlechte Verbrennung des Motors oder zu stark gealtertes Öl sein. Motorpannen sind so vorprogrammiert.

5.    Batterie

Für Laien ist die Prüfung einer Batterie eher schwierig. Wenn die Lichtmaschine in Ordnung ist, sollte zumal im Sommer eine normal beanspruchte Batterie eine Urlaubsreise gut durchstehen, selbst wenn sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Prüft aber auf jeden Fall den Säurestand der Batterie. Wartungsfreie Akkus haben häufig ein Sichtfenster mit einer Farbanzeige zur Kontrolle des Zustandes. Weißes Pulver an den Batteriepolen sind ein Indiz für eine Schädigung des Akkus. Ein Austausch noch vor Reiseantritt wird empfohlen.

6.    Keilriemen & Co

Werft unter der Motorhaube auch einen Blick auf Keilriemen, Kühlschläuche und Zündkabel. Ausgefranste Keilriemen können leicht reißen, Probleme deuten sich auch an, wenn der Keilriemen beim Fahren quietscht. Zündkabel und Kühlschläuche sind häufig Opfer von Marderbissen. Schäden sollten vom Fachmann begutachtet und gegebenenfalls repariert werden.

7.    Bremsflüssigkeit und Kühler

Schaut auch nach den Füllständen von Kühler und Bremsflüssigkeit. Unterhalb des Minimums muss nachgefüllt werden. Aber fragt euch nach dem „Warum“. Mangelnder Service? Undichtigkeit? Eventuell abzulesen an verräterischen Flecken auf dem Garagenboden. Zeigt die Markierung zu viel (!) Bremsflüssigkeit, solltet ihr noch vor dem Urlaub an einen Wechsel denken. Ein zu hoher Wassergehalt könnte die Bremswirkung zumal auf Passabfahrten gefährlich beeinträchtigen.

8.    Scheiben und Scheinwerfer

Ein Blick auf Scheiben und Scheinwerfer ist wichtig, um Schäden zu erkennen. Steinschläge in der Windschutzscheibe können sich bei Fahrt zu veritablen Rissen verschlimmern. Scheinwerfer und Blinker müssen natürlich funktionieren. „Einäugig“ loszufahren ist fahrlässig und gefährlich.

9.    Scheibenwaschanlage

„Blindflug“ durch verschmierten Insektenschmutz auf der Windschutzscheibe ist lebensgefährlich. Prüft vor der Reise den Füllstand der Scheibenreinigungsanlage und füllt der Jahreszeit angemessen einen wirkungsvollen Sommerscheibenreiniger ein. Hier gelangt ihr zum Test der Sommerscheibenreiniger der GTÜ.

10. Kontrollleuchten

Moderne Autos verfügen meist über hochwertige Diagnoseeinrichtungen. Fehlfunktionen werden im Kombiinstrument per Warnleuchte und/oder Piepser gemeldet. Ignoriert solche Warnungen niemals! Fahrt nie aufs Geratewohl los, sondern im Zweifel lieber zuerst in die Werkstatt.

Und wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zur Panne kommt, dann solltet ihr wenigstens gerüstet sein. Die GTÜ rät: Denkt beim Packen auch an Taschenlampe, Regenjacke und leichte Handschuhe, damit ihr im Pannenfall in der Nacht oder bei Nässe und Kälte nicht schutzlos dasteht. Warnweste, Warndreieck und Verbandskasten sind ohnehin Pflicht. Nicht nur in Deutschland.

Wie wichtig es ist, das Auto vor der Urlaubsfahrt gründlich zu checken, wird oft unterschätzt. Die 10 empfohlenen Prüfungsaspekte der GTÜ habt ihr schnell vollzogen und könnt danach entspannt und ruhigen Gewissens in den Urlaub starten. Hoffentlich ohne lästige Panne auf dem Weg.

Weitere nützliche Tipps&Tricks liefern euch außerdem die GTÜ-Ratgeber und Checklisten, welche ihr hier findet.

GTÜ-Tipp

Und sollte es doch zur Panne kommen? Kein Grund zur Panik! Die GTÜ hilft euch durch diese Stresssituation mit dem GTÜ-Pannen-Flyer.

Zusammen mit der GTÜ wünschen wir euch einen schönen und sicheren Sommerurlaub!