mercedes c-klasse fahrbericht

Fahrbericht Mercedes C-Klasse

Ich fahre eine Mercedes-Benz C-Klasse, genauer gesagt, das T-Modell C 220 CDI (Baujahr 2008). Zugegebenermaßen teile ich mir dieses Auto mit meinem Partner, der auch maßgeblich an der Kaufentscheidung beteiligt war. Ich persönlich hatte diese Marke erst gar nicht in Betracht gezogen, weil ich mich nicht als Teil der typischen Zielgruppe sah – markenfixiert, luxusliebend und eher spießig. Eine Marke für eitle Geschäftsmänner und wohlhabende Rentner. Ein Image, das bis heute noch haftet. Warum wir uns trotzdem für einen Mercedes entschieden haben? Weil er viel mehr kann als nur Status. Ich habe ihn sehr schnell „lieben“ gelernt und bin absolut zufrieden.

Schon optisch hat er mich gleich überzeugt. Mit einem „Rentner-Modell“ hat er meines Erachtens gar nichts zu tun. Auch wenn es für den ein oder anderen ein unbedeutendes Detail wäre, hat es mir besonders gut gefallen, dass das berühmte Markenzeichen, der Mercedes-Stern, nicht auf der Motorhaube hervorragt, sondern im Kühlergrill integriert ist. Ich finde, dass er dadurch jünger und weniger protzig wirkt. Die Linienführung finde ich sehr ästhetisch und recht klassisch. Das dunkle Anthrazit-Grau, für das wir uns entschieden haben, lässt ihn elegant und zeitlos auftreten. Ein sportliches Image wird eher seinen namhaften Konkurrenten (z.B. Audi) in der gleichen Fahrzeugklasse zugeschrieben. Dennoch braucht er sich nicht hinten anstellen und die Ausstattungslinie „Avantgarde“ gibt dem Innenraum einen sportlichen Touch. Alles ist hochwertig verarbeitet und beheizte Vordersitze lernt man im Winter wirklich schätzen. Ein großes, farbiges Multifunktionsdisplay sorgt für gute Orientierung in fremden Städten (Navigation) und wenn man wollte, könnte man darauf sogar DVD schauen. Etwas ärgerlich ist es, wenn man das Navi aktualisieren lassen möchte – das geht mit mehreren Hundert Euro ganz schön ins Geld. Aber von Mercedes-Fahrern erwartet man anscheinend, dass sie „die paar Euro“ auch noch übrig haben.

Aber kommen wir nun zum Praxisnutzen – der ist bei diesem Auto nämlich wirklich gegeben. Die Mercedes C-Klasse als Kombi (T-Modell) ist ein echtes Ladewunder und somit familienfreundlich, aber auch wer häufig viel zu transportieren hat (Koffer oder große Einkäufe), erfreut sich an dem Ladevolumen – wenn die Rückbank umgeklappt ist, stolze 1.500 Liter.

Ein Hauptaugenmerk liegt außerdem auf dem Komfort, was ihn äußerst langstreckentauglich macht. Das war für uns definitiv ein Kaufargument, da wir mehrmals im Jahr zwischen Heimat und aktuellem Wohnort (ca. 500 km Distanz) hin und her pendeln. Die ausgewogene Fahrwerksabstimmung gleicht Unebenheiten auf der Straße sehr gut aus. Außerdem zieht er bei Bedarf gut an, 170 PS sorgen für die notwendige Power. Übrigens auch ein Punkt: Ich als Frau (und das gilt sicherlich nicht nur für mich!) lasse gerne diese Kräfte spielen! Auf der Autobahn hat man nicht das Gefühl, ständig bedrängelt zu werden.

Innen sorgen die großzügigen Platzverhältnisse dafür, dass sich mindestens vier Passagiere absolut wohl fühlen. Ein Tempomat macht lange Autobahnfahrten angenehm und spart durch das konstante Halten der Geschwindigkeit Sprit ein. Apropos: der C 220 ist zwar bestimmt nicht der Verbrauchsärmste seiner Klasse, aber mit den Durchschnittswerten kann man durchaus zufrieden sein (6-7 l/100 km).

Sicherheit wird bei Mercedes sehr groß geschrieben. Dabei kommen die „aktiven Sicherheitsvorkehrungen“ ins Spiel (ABS, ESP, Lichtausstattung, Bremssystem) und auch die „passiven“: Im Falle eines Unfalls schützen Airbags, Gurtstraffer und die große Knautschzone die Insassen.

Mein Fazit: Zwar ist eine Mercedes C-Klasse nicht für jeden das Auto der Wahl, sei es wegen des Markenimages, wegen der relativ teuren Anschaffung und Haltung oder aus anderen Gründen. Wer ihn sich leisten möchte, kann sich aber an einem stilsicheren, gut abgestimmten und langlebigen Auto erfreuen.