Das 1x1 des Small Talks

Das 1×1 des Small Talks

Sicher hast du schon einmal diese Situation erlebt: du kommst allein zu einer Veranstaltung, zum Beispiel zu einem Stehempfang bei der du niemanden kennst. Weit und breit ist niemand in Sicht, der dich mit bereits Anwesenden bekannt machen könnte. Diese Konstellation löst bei mindestens 80 Prozent aller, die sie erleben, wenig angenehme Gefühle aus. Sogar relativ selbstsichere Menschen geben zu, sich einen Ruck geben zu müssen, um Kontakt aufzunehmen.

Wer nicht allein in der Ecke stehen will, ist jedoch gezwungen, die Initiative zu ergreifen. Du erhöhst deine Erfolgschancen, wenn du die erste Kontaktperson strategisch geschickt auswählst.

Tipp: Früh da sein lohnt sich

Die Erfahrung zeigt: Du erleichterst die Kontaktaufnahme, wenn du früh da bist und die Veranstaltung noch nicht so stark frequentiert ist. Je mehr Menschen anwesend sind, desto anonymer die Atmosphäre. Plane deshalb ein, rechtzeitig da zu sein, wenn du mit fremden Menschen ins Gespräch kommen möchtest.

Kontaktaufnahme zu Einzelpersonen

Halte unbedingt auch Ausschau nach Einzelpersonen. Diese werden dir sicher keine Abfuhr erteilen, wenn du sie ansprichst. Im Gegenteil: Ein Einzelner wird dir voraussichtlich sogar dankbar sein, wenn der „Dornröschenschlaf“ durch dich beendet wird. Wer sich allein in eine Ecke, an einen entfernt stehenden Bistro-Tisch, an eine Fensterbank, Säule oder Ähnliches „verkrümelt“, gehört in den meisten Fällen zu den Schüchternen. Das bedeutet aber keineswegs, dass solche Menschen nicht sehr angenehme Gesprächspartner sein können. Ihnen fehlt zwar oft der Mut, auf andere zuzugehen – nicht aber unbedingt auch die Fähigkeit, ein interessantes Gespräch zu führen.

Kontaktaufnahme zu Gruppen

Beobachte die verschiedenen Gruppen und Grüppchen. Ihre Standpositionen verraten dir, wie gut deine Chancen zum „Einklinken“ stehen. Sie werden nicht besonders groß sein, wenn zwei Personen dicht beieinanderstehen. Die volkstümliche Ausdrucksweise „Da stecken zwei die Köpfe zusammen“ sagt alles. Ein deutliches Abwehrsignal ist auch die Front-zu-Front-Position zweier Personen. Damit schotten sie sich den anderen Anwesenden gegenüber in alle Richtungen ab. Ihre Bereitschaft, die Zweisamkeit für eine weitere Person aufzugeben, wird in der Regel sehr gering sein.
Das Gegenteil signalisiert diese Verhaltensweise: Zwei Menschen stehen nebeneinander, beide mit der Front zur Raummitte oder zum Eingang, die Rücken beispielsweise der Wand dahinter zugekehrt. Hier wirst du als Neuling eher willkommen sein.

Wie du einen funktionierenden Gesprächseinstieg findest

„20 todsichere Einstiegs-Sätze zum Auswendiglernen für die 20 wichtigsten Situationen.“ Das ist der Wunschtraum aller Small-Talk-Ungeübten. Doch diese Idee funktioniert nicht. Ein Satz, der sich einmal als Riesenerfolg herausgestellt hat, kann beim zweiten Gebrauch ein totaler Flop sein.
Der Grund: Ob ein Gesprächseinstieg erfolgreich ist oder nicht, liegt nur zum Teil an dir; hauptsächlich jedoch bei deinem Gegenüber. Außerdem muss der Einstiegssatz zur Atmosphäre passen, in der du dich bewegst. Wenn du dich etwas unsicher oder unbehaglich fühlst, musst du nicht die taffe Frau mimen. Es wirkt offen, ehrlich und sympathisch, wenn du deine Situation schilderst. Wer höflich und sympathisch fragt, wird kein Nein hören, sondern bereitwillig in die Runde aufgenommen.

Die 7 klassischen Small-Talk-Tabus

Sicher hast du schon einmal von den sieben Small-Talk-Tabus gehört: Tod, Krankheit, Diskriminierung von Minderheiten und Rassenfragen, Religion, direkte Schuldzuweisungen, Kritik an Anwesenden, Politik.
Diese Themen sind riskant, da sie stark polarisieren und negative Assoziationen wecken können. Halte dich mit Bewertungen zurück. Fachthemen wie der Aktienverlauf an den Börsen, die neusten Erkenntnisse über gesunde Babykost oder die Trends im IT-Bereich sind zulässig, sofern alle Anwesenden sich dafür interessieren und mitreden können. Ansonsten lässt du am besten die Finger davon.

Beginne den Small Talk mit der Selbstvorstellung

Bei Seminaren, Empfängen oder Kongressen beispielsweise ist der Einstieg mit der Selbstvorstellung zum Tagesgruß angebracht. Die optimale Form: „Ich bin Franziska/Ich bin Franziska Fröhlich.“ Die Namensnennung muss dabei nicht unbedingt als Erstes erfolgen. Nutze danach die Aussagen anderer, um dich in das Gespräch einzuklinken. Hast du eine Gruppe als Anlaufstelle gewählt, kannst du ein Wort, das Thema oder einen Aspekt einer Aussage aufgreifen. Mit offenen Fragen animierst du dein Gegenüber zum Erzählen, mit geschlossenen Fragen bremst du seinen Redefluss.
Es gilt: Übung macht den Meister. Viel Erfolg!