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Arbeitslos – was nun?

„Sehr geehrte Frau XY, wir kündigen hiermit Ihr Arbeitsverhältnis fristgemäß zum…“ Schock! Wer einen Brief mit diesen Worten in Händen hält ist oft frustriert, traurig, ratlos. Eine Kündigung ist in den seltensten Fällen etwas Positives und so fallen viele Menschen erst einmal in ein tiefes Loch. Selbstzweifel, Zukunftsangst und andere Horrorszenarien schießen einem durch den Kopf. Mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses startet die Lauferei zum Amt. Hier heißt es „Ruhe bewahren!“. Alles nur halb so schlimm wie es aussieht. Folgend möchten wir euch hilfreiche Tipps geben, wie ihr mit dem Thema Arbeitslosigkeit am besten umgeht und was ihr beachten müsst.

Agentur für Arbeit und ALG I oder Jobcenter und ALG II?

Wenn ihr in den letzten zwei Jahren mindestens 12 Monate einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgegangen seid, habt ihr Anspruch auf ALG I. Diese 12 Monate müssen nicht am Stück sein. Ausnahmen bestätigen die Regel und so ist es auch möglich, wenn ihr weniger als 12 Monate (zum Beispiel durch Elternzeit) sozialversicherungspflichtig gearbeitet habt, ALG I zu beziehen. Mehr erfahrt ihr bei eurer Agentur für Arbeit. Die Menschen dort wissen, bei welcher Stelle ihr euch melden müsst.

Falls ihr weniger als 12 Monate einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit (zum Beispiel aufgrund eines Studiums) nachgegangen seid, habt ihr Anspruch auf ALG II – das sogenannte Hartz IV. Diese Situation zieht einen langen Rattenschwanz hinter sich her; ihr müsst sämtliche Unterlagen vorlegen (Bankdaten, Mietvertrag, Versicherungen, etc.), damit die Höhe eures Anspruchs berechnet werden kann. Falls ihr Verdienstnachweise habt, am besten schon zum ersten Gespräch mitbringen. Sämtliche Unterlagen, die ihr beim ersten Gespräch dabei habt, müsst ihr im Nachhinein nicht mehr vorlegen und euer Antrag kann schneller bearbeitet werden. Das ist zwar am Anfang viel Bürokratie, aber zu bewältigen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit eurem Arbeitsvermittler, in dem eure Kenntnisse, Stärken, Schwächen, Vorlieben, etc. besprochen werden, arbeitet ihr parallel mit dem Jobcenter daran, wieder Arbeit zu bekommen. Das Jobcenter schlägt euch passende Stellen vor, auf die ihr euch bewerben müsst, ihr solltet aber auch selbst auf Jobsuche gehen. So weist ihr dem Amt nach, dass ihr euch bemüht und ihr seid auch nicht ausschließlich auf die Hilfe des Amts angewiesen.

Wie geht es weiter?

Die Beendigung einer Arbeit ist zugleich ein Neuanfang. Setzt euch doch mal zuhause hin und lasst euren alten Job Revue passieren. Was war gut? Was war nicht so gut? Was könnt ihr in eurer nächsten Anstellung besser machen oder generell verändern? Auch solltet ihr, wenn ihr die Amtsgeschäfte erledigt habt, für ein positives Erlebnis sorgen. Macht doch mal etwas, zu dem euch vorher die Zeit gefehlt hat. Das schafft Selbstbewusstsein und tut gut! Ein weiterer Tipp ist reden! Tauscht euch aus mit Freunden, Familie oder anderen Betroffenen. So erhaltet ihr wertvolle Tipps und habt das Gefühl nicht alleine zu sein. Wenn ihr euch auf Stellen bewerbt, seid flexibel. Auch wenn das Profil nicht zu 100 Prozent auf eure Kenntnisse passt, bewerbt euch trotzdem. Mit Absagen müsst ihr rechnen, ihr könnt aber auch Glück haben, denn oft sind die angegebenen Kenntnisse im Stellenprofil „wünschenswert“. Und es gibt nichts, das man nicht lernen kann.