Inge Strand

Es knirscht

Ein Tag am Strand. Was braucht´s?

Wenn alles gut geht, ist der Sand heiß, sogar an Hollands Küste, deshalb brauche ich unbedingt schon deshalb eine Unterlage. Und wenn der Wind pfeift eine Schutzwand oder eine Strandmuschel. Die Strandmuschel bietet außerdem auch noch Schatten und kleine Taschen fürs Sonnenmilch-Handy-Zigarretten-Chaos.

Eine Kopfstütze ist auch nicht schlecht. Dafür reicht mir ein aufgerolltes Handtuch, ein halb aufgeblasener Wasserball, oder die zusammengelegte Badetasche unterm Strandtuch.

Die frische Brise und ein harmlos aussehender Himmel mit Schleierwolken kriegen mich nicht mehr dran: bevor ich abliege, kommt die Sonnencreme zum Einsatz. Danach geht erstmal ne kurze Zeit gar nix mehr: Kein Buch, kein Handy, kein Sand – bis der Film eingezogen ist. Sonst sehe ich gleich aus wie ein paniertes Schnitzel und die Medienteile knirschen. Ansonsten liege ich persönlich sowieso nicht so lange in die pralle Sonne und schütze mich lieber mit einem kurzen Strandkleid oder einem Bigshirt. Sonnenhüte finde ich chic, sind aber am Strand nach meiner Erfahrung eher eine Motivation für spontane Kurzsprints, denn sie bieten eine Angriffsfläche für den Wind. Ich ziehe die Schildmütze vor.

Eine Kühlbox muss dabei sein – auch wenn ich Strandabschnitte mit Gastronomie bevorzuge. Kühle Getränke kann man gar nicht genug anschleppen. Apropos: Niemand muss schleppen: Einkaufskarre, Bollerwagen, Fahrradanhänger oder Strandklappstuhl mit Räder …. man kann sich das Leben auch leichter machen. In die kühle Box passen auch ein paar Lunchbboxen mit Obststücken oder Gemüseschnitzen, Jogurtbecher, belegte Brötchen und evtl. ein bisschen Süsskram. Grundsätzlich ist für Ausflüge ein Taschenmesser keine dumme Sache.

Die Gastronomie brauche ich für den Cappuccino. Der muss drinliegen. Mit der Sonnenbrille im Haar lässig in den Bistrostuhl fläzen und Leute beobachten. (Mit der Thermoskanne auf der Klappliege kommt das nicht so cool rüber.) Deswegen habe ich für solche Fälle einen „Spaßgeldbeutel“ mit der Tagesration – den dicken mit allen Papieren schließe ich im Handschuhfach ein oder lass ihn gleich zuhause.

Für die Kurzweil brauchts Lektüre. Die gesammelten Schundhefte von Oma, Mädelsmagazine, oder „Pimp My Home“-Ratgeber dürfen auch mal nass werden und man kann sie am Ende des Tages auch gleich vor Ort entsorgen. Oder ein schöner, dicker Wälzer, bei dem man sonst beim abendlichen 3-Seiten-Tempo immer wieder den Faden verliert. Mein E-Book lass ich lieber zuhause. Am Ende des Tages knirscht ja doch alles.

Salzwasser, Sand, Fingerfood, Ketch up, Saft = da gibt´s für mich nur eins: Reinigungstücher nicht vergessen. Es dürfen auch die für den Kinderpopo sein, wenn man sie ohnehin dabei hat.

Und wenn Waldi mitgeht – an bestimmten Stränden geht das -, dann sind auch Plastikbeutel mit dabei. Sind sie sowieso immer. Darin lässt sich auch anderes sammeln und der Platz bleibt sauber. Waldi hat auch eine „Reise-Schüssel“ zum Klappen (ein schlaues Werbegeschenk) und Wasserflaschen (falls es vor Ort keinen Hahn gibt). Und auch er liegt, wie ich, lieber in den Schatten.