brennende Kerzen

Ein Lichtlein brennt

Legendär: wer im schwedischen Möbelhaus sonst nix Passendes findet – ein Sack Teelichter geht immer. Denn, wenn die Nachmittage trübe werden hellen wir uns gerne mit romantischem Kerzenschein die Stimmung ein bisschen auf.

Das weiß auch die Feuerwehr und hat dazu eine ganz eigene Meinung:

Kerzen generell gehören nur in dafür vorgesehenen stabilen, nicht brennbaren und standsicheren Kerzenhalter. Schief stehende oder umgebogene Kerzensollten nie verwendet werden, da sie schneller abbrennenund dabei umzufallen oder abzubrechen drohen. Außerdem: bei Windzug brennen Kerzen oft deutlich schneller ab, als man es vermuten würde.

Deshalb: Lass grundsätzlich brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt und halte sie fern von Kindern und Haustieren. Denn Kerzen können unbeabsichtigt umgeworfen werden und damit mit brennbaren Stoffen in Kontakt kommen.

Teelichter verflüssigen sich während ihres Betriebes komplett und führen so zu einer erheblichen Erwärmung des Trägergefäßes sowie einer erhöhten Bildung brennbarer Dämpfe.

Deshalb: Bewege niemals brennende Teelichter. Dies kann zum Verschütten des heißen Brennstoffs und zur Zündung aufsteigender Dämpfe über dem Teelichtbecher führen. Die Folge wäre eine deutlich größere Flamme, die nicht einfach auszublasen ist und zu Verletzungen und zur Brandausbreitung führen kann.

Paraffin, aus dem Teelichter üblicherweise hergestellt werden, ist ein Erdölprodukt. Es kann, ähnlich wie Öl oder Benzin, nicht mit Wasser gelöscht sondern nur, z.B. durch Auspusten oder Abdecken, erstickt werden.

Deshalb: größere Mengen brennender Teelichter niemals mit Wasser löschen. Dadurch würde der Brand nur noch angefacht und könnte sich unkontrolliert weiter ausbreiten. Verwendeimmer eine Löschdecke oder einen für Flüssigkeitsbrände zugelassenen Feuerlöscher.

Teelichter entwickeln beim Abbrennen erhebliche Hitze. Darum müssen sie mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand voneinander aufgestellt werden. Andernfalls können sich oberhalb ihrer Gesamtfläche brennbare Gase schlagartigen entzünden.

Deshalb: Gruppierenie mehrere Teelichter, sondern halte immer den vom Hersteller auf der Packung angegebenen Mindestabstand (z.B. 10 cm). Stelle die Teelichter niemals auf leicht entflammbare Unterlagen wie z.B. Servietten oder Tannenzweige.

Adventskränze und -gestecke trocknen sehr schnell aus und können in Sekunden in Flammen stehen.

Deshalb: nur in ausreichendem Abstand zu brennbaren Gegenständen aufstellen. Auf eine feuerbeständige Unterlage. z. B. Blech oder Porzellanteller, legen.

Weihnachtsbaum au détail

Das Innere einer Tannennadel besteht aus winzigen sogenannten Harznestern oder Harzseen. Pflanzliches Gewebe umschließt diese Harzseen. Gewebe, dessen Festigkeit sich mit dem Feuchtigkeitsgehalt erhöht und am ungeschlagenen Baum nahezu die Brandschutzklasse „schwer entflammbar“ erreicht. Anders der meist bereits im November geschlagene Baum. Über 2-3 Wochen lang erhalten die Nadeln dann keine Feuchtigkeit mehr, dörren aus und werden zunehmend brennbarer. Werden die Harzseen im inneren einer Nadel z.B. durch eine Kerzenflamme erhitzt, beginnt sich das Harz zu verflüssigen und danach zu verdampfen. Der brennbare Dampf baut einen derart hohen Druck auf, dass das umschließende pflanzliche Gewebe wie bei einer Explosionauseinandergerissen wird. Je trockener der Baum, desto früher setzt dieser Vorgang ein. Der sich bildende Dampfdruck kann so stark ansteigen, dass durch die Explosion Luftmassen verdrängt und unmittelbar in der Nachbarschaft stehende Kerzen buchstäblich ausgeblasen werden. Der Harzdampf, der freigesetzt wird, verbrennt schlagartig und löst eine Kettenreaktion aus. Flammen springen von Nadel zu Nadel. Noch aufrecht stehende Kerzen geben ihre Standfestigkeit unter der entstehenden Erwärmung auf, werden nun auch zu „Brandstiftern“. Innerhalb weniger Sekunden steht der ganze Baum in Flammen.

Der Höhepunkt an Weihnachten bleibt ein schön geschmückter Christbaum mit echtem Kerzenlicht. Dafür solltest du aber einiges beachten.

Am besten:

  •  einen möglichst frisch geschlagenen Weihnachtsbaum kaufen und bis zum Einzug in einen Behälter mit Wasser stellen
  • Sicherheitsabstand zu Türen (Fluchtweg), Möbel, Gardinen o.a. einhalten
  • den Baum nicht so nah ans Fenster in die Ecke stellen
  • festbinden
  • mit Wasser versorgen
  • nicht brennbare Pendel-Halter mit Wachsauffangschale verwenden und ausreichend Abstand zwischen Zweigen und Kerzen halten
  • auf Sternwerfer (Wunderkerzen) am besten ganz verzichten, schon alleine der Umwelt zuliebe
  • möglichst keinen brennbaren Christbaumschmuck (Papier, Watte, Zelluloid, Zellwolle usw.) verwenden
  • den Baum einsprühen
  • Einen gefüllten Wassereimer und einen Scheuerlappen, eine Gießkanne oder eine Blumenspritze in greifbarer Nähe bereitstellen und ihn niemals unbeaufsichtigt lassen

Im schlimmsten Fall:

Kann ein Entstehungsbrand nicht beim allerersten Versuch gelöscht werden – Raum verlassen – Türen schließen und die Feuerwehr (Notruf: 112) alarmieren.
… oder doch lieber LED-Weihnachtskerzen verwenden (auf VDE-Zulassung achten).