6 Gründe, warum du dich ins Handwerk wagen solltest!

6 Gründe, warum du dich ins Handwerk wagen solltest!

Stell Dir einen typischen Handwerker vor. Wahrscheinlich denkst auch Du direkt an einen „Malocher“ auf der Baustelle oder einen im Betrieb schwitzenden männlichen Muskelprotz. Kein Wunder, werden doch Handwerksberufe immer noch zum Großteil von Männern ausgeübt. Der Frauenanteil im Baugewerbe zum Beispiel liegt bei nur bei 13 Prozent.

Auch wenn privat handwerkliche Tätigkeiten anfallen, trauen sich viele Frauen die Projekte oft nicht zu. Wenn Wände gestrichen oder Regalbretter angeschraubt werden müssen, werden lieber direkt die Männer im Bekannten- oder Freundeskreis zur Mithilfe angeworben. Statt der Bohrmaschine nutzt Frau dann lieber das Werkzeug „Mann“.

Bis jetzt. Denn im Folgenden werden wir mit dem Klischee des männlichen Handwerkers aufräumen und Dich davon überzeugen, als Frau selber loszulegen. Denn schließlich solltest du Dein Zuhause auch ohne männliche Hilfe verschönern können oder genug handwerkliches Geschick haben, um Dich gegen verschiedene Risiken in den eigenen vier Wänden abzusichern.

DIY: Männer machen’s nicht besser

Dass im Handwerk ordentlich angepackt werden muss und nicht selten Muskelkraft von Vorteil ist, zeigen gängige Tätigkeiten wie Mauern, Sägen oder Hämmern. Dennoch bietet das Handwerk noch ganz andere Möglichkeiten, die oft hinter dem Klischee der Baustelle verschwimmen. Konditorinnen, Optikerinnen und Innenausstatterinnen gelten ebenso als Handwerkerinnen wie Friseurinnen und Malerinnen.

Hier findet sich auch ein deutlich höherer Frauenanteil von über 40 Prozent. Frauen haben also bereits Teile des Handwerks erobert, weshalb sich eine Frage aufdrängt: Wo bleibt die  Frauenpower im „Männer-Handwerk“?

Oder bist Du etwa nicht auch der Ansicht, dass Handwerkstätigkeiten und -berufe den Einsatz von Frauen gebrauchen könnten? Wir sind es auf alle Fälle! Allein schon aus diesen Gründen:

#1 Was Frauen und Männer können, ist nicht in Stein gemeißelt

„Lass das mal einen Mann machen!“ Solche mit veralteten Klischees gestrickten Aussagen nerven. Allein um sie endgültig zu entkräften, sollten Frauen im Handwerk eine wichtigere Rolle spielen. Doch auch den Männern ist geholfen, wenn sie nicht mehr diejenigen sind, die den alten Erwartungen gerecht werden müssen. Nicht jeder Mann ist muskulös und zusätzlich handwerklich begabt oder will es sein!

Mehr Frauen im Handwerk – das hilft also dabei, mit Klischees auf beiden Seiten aufzuräumen.  Das Ergebnis: Frauen werden endlich richtig mit anpacken können ohne skeptische Blicke ertragen zu müssen und Männer dürfen sich beim Aufbau des BILLY-Regals Hilfe holen, ohne sich „unmännlich“ zu fühlen.

#2 Frauen im Handwerk bringen das Team weiter

Frauen im Handwerk brechen jedoch nicht nur mit alten “Traditionen” und motivieren kommende Generationen. Gemischtgeschlechtliche Teams in Handwerksbetrieben funktionieren nachweislich besser. Umfragen haben auch ergeben, dass Frauen in handwerklichen Führungspositionen Entscheidungen oft anders treffen als ihre männlichen Kollegen. Sie sind eher darauf bedacht, alle Teammitglieder und ihre Meinungen mit ins Boot zu holen und finden auf diesem Weg Lösungen, die für alle Beteiligten nachvollziehbar sind.

#3 Handwerk ist mehr als nur Muskeln

Na klar, mit einem größeren Bizeps lässt sich ein Brett schneller durchsägen oder ein Nagel in die Wand hämmern. Muskelkraft ist im Handwerk also ohne Frage von Nutzen. Aber sie ist eben noch lange nicht alles. Es gibt noch ganz andere Fähigkeiten, und hier, möchte man denn das Klischee weiter bedienen, könnten Frauen im Handwerk einen entscheidenden Vorteil haben:

Fingerspitzengefühl: Filigrane Tätigkeiten und Arbeiten mit kleinen Kabeln oder Drähten gehören im selben Maß zum Handwerk wie Hämmern und Sägen. Es gibt keinen Grund, warum Frauen hier nicht besser als ihre männlichen Kollegen abschneiden sollten!

Multitasking: Wenn mal wieder auf der Baustelle alles drunter und drüber geht und sich die Handwerker und Handwerkerinnen vor Aufgaben kaum retten können, ist Flexibilität und Gelassenheit gefragt. Auch diese Eigenschaften machen also eine gute Handwerkerin aus – auch, wenn man beim Thema Handwerk vielleicht nicht direkt an sie denkt.

Zierlichkeit: Baustellen sind oft unwegsames Gelände. Viele verwinkelte Bereiche, Ecken und Kanten können bei muskulösen Draufgängern für Unmut sorgen. Eine schmalere Körperform ist also auch auf dem Bau keineswegs immer von Nachteil!

#4 Kind und Karriere? Das Handwerk macht’s möglich!

Dass eine Schwangerschaft im Büro meist besser möglich ist als auf der Baustelle, leuchtet ein. Weil viele Frauen ihren Job auch während der Schwangerschaft ausüben wollen, und schwere körperliche Arbeit hierbei nicht empfehlenswert ist, kommt ein Handwerksberuf für sie von vorneherein nicht in Frage. Schade eigentlich, denn die Arbeit im Handwerk muss einem Kinderwunsch nicht unbedingt im Weg stehen.

Das Mutterschutzgesetz sorgt nämlich einerseits dafür, dass schwangere und stillende Frauen weiterhin in ihrem Beruf arbeiten können, während es andererseits garantiert, dass sie dabei, auch im Handwerk, keine Benachteiligung erfahren. In der Zeit des Mutterschutzes kann Frau sich dann voll und ganz dem Nachwuchs widmen. Die Elternzeit kann ja dann der Vater übernehmen.

#5 Handwerkende Frauen sind Vorbilder

Was Kinder sehen, das lernen sie! Sehen sie auf Baustellen immer nur Männer arbeiten oder ständig nur Papa den Abfluss reparieren, brennt sich das ein. Um den Junior also nicht mit dieser eingeschränkten Weltsicht aufwachsen zu lassen, sind handwerkende Frauen ein wichtiger Schlüssel. Auch Studien zeigen, dass eine höhere Frauenquote im Handwerk Einfluss auf die Berufsentscheidung junger Mädchen hat und sie eher zu einer Handwerksausbildung in diesem Bereich bewegt.

#6 Jeder kann’s lernen

Wenn der Sohn den Bagger und die Tochter die Puppe bekommt, liegt nahe, wer von beiden später einmal auf dem Bau landet.

Während außer Zweifel stehen dürfte, dass eine solche geschlechterspezifische Spielzeugverteilung und Erziehung keine offene Weltsicht bei den Kindern hervorruft, darf auch nicht vergessen werden: Jungs eignen sich im Gegensatz zu den Mädchen schon im Kindesalter eher handwerkliche Fähigkeiten an. Für erwachsene Frauen, die sich allein aus Unerfahrenheit bei Handwerksfragen hilflos fühlen, gibt es jedoch eine einfache und effektive Lösung: Tutorials im Internet. YouTube und Co. bieten bei beinahe jedem Problem im handwerklichen Bereich Hilfe, sodass die berühmten „zwei linken Hände“ schon bald der Vergangenheit angehören.

Also Computer an, Werkzeugkoffer auf und üben!

Frauen im Handwerk: Anpacken statt zuschauen!

Unsere Liste zeigt: Frauen stehen Männern in Sachen Handwerk in nichts nach, lediglich Klischees und Erziehung sorgen oft dafür, dass vielleicht auch du dich bisher schlichtweg nicht getraut hast, mit einem handwerklichen Projekt loszulegen. Mit ausreichend Courage kann jedoch jede Frau zur Handwerkerin werden und nebenbei noch mit dafür sorgen, die hinderlichen Geschlechterklischees zu beseitigen und die Gesellschaft zu modernisieren.