Experten des ersten „Süddeutschen Zeckenkongresses“ warnen: Kaum ein anderes Tier in Deutschland ist so gefährlich wie die FSME-Zecke. Sie verursacht hierzulande die meisten Krankheitsfälle. Eine Umfrage von TNS Emnid, die von den ERGO Direkt Versicherungen beauftragt wurde, zeigt, dass sich die meisten Bürger dieser Gefahr bewusst sind.
72 % der Befragten stuften die Angst vor einem Zeckenbiss für „berechtigt“ bis „sehr berechtigt“ ein. Dabei fiel auf, dass vor allem Frauen den Biss einer Zecke fürchten. Die kleinen Blutsauger sind von April bis November aktiv – mit der passenden Kleidung kann man sich aber vor ihnen schützen.
Impfung dringend empfohlen
Was den Zeckenbiss so gefährlich macht, ist das Risiko einer Übertragung von Borreliose und Frühsommer- Meningoenzephalitis (besser bekannt als FSME). Mögliche Folgen sind Gelenk- und Hirnhautentzündungen, Lähmungen und Herzerkrankungen, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Allerdings tragen nicht zwangsläufig alle Zecken die gefährlichen Erreger in sich. Die FSME-Überträger kommen überwiegend in der süddeutschen Region vor, während Borreliose hingegen in ganz Europa auftreten und übertragen werden kann. Allergologe Dr. med. Falko Panzer aus Mannheim erläutert: „Gegen Borreliose kann man sich generell nicht impfen lassen, diese Krankheit ist aber mit Antibiotika gut behandelbar“.
Die Impfung gegen FSME sei hingegen möglich und durchaus ratsam. „Ist es für eine Impfung zu spät, sollte man Zeckenbiotope mit Gräsern, Farnen und Büschen im Sommer eher meiden, Picknick und Pausen besser nicht an Waldrändern und auf Wiesen abhalten“, erklärt Dr. Panzer. Den besten Schutz gegen Zeckenbisse bietet langärmelige Kleidung, die dicht abgeschlossen wird – zum Beispiel, indem die Hosenbeine in die Socken oder Schuhe gesteckt werden.
Infektionsrisiko wird durch frühzeitige Entdeckung gemindert
Wenn man einen ausgiebigen Ausflug in die Natur hinter sich hat, sollte man anschließend sofort den gesamten Körper nach Zecken absuchen. Mit der Saugdauer der Zecke steigt nämlich auch das Infektionsrisiko. Deshalb gilt: Je schneller sie am Körper entdeckt werden, desto besser! Dr. Panzer fügt hinzu: „Neuerdings gibt es ein effektives Instrument zur Zeckenentfernung: die sogenannte Safecard. Sie ist in Apotheken und im Zoofachhandel erhältlich.“
