Aktien

Ein Sparplan mit Aktien

Den „Cost-Average-Effekt“ nutzen:

Ein Sparplan über Fünfzig oder Hundert Euro. Wie viel könnt ihr im Moment abzwacken?
An einem Beispiel möchte ich euch zeigen, was aus monatlich gesparten 100 € in zwanzig Jahren geworden wäre (trotz Internetblase, 9/11, die Immobilien- und die Eurokrise sowie fünf Prozent Ausgabeaufschlag, die wir zahlen mussten).
Nehmen wir für unser Beispiel einen Aktienfonds, in dem nur deutsche Aktien sind. Am besten gleich die Blue Chips, die größten Aktienwerte. Ihr hättet nach zwanzig Jahren 46.000,18 Euro raus! Das macht eine durchschnittliche Rendite von rund sechs Prozent im Jahr. Kaum zu glauben, oder? Mit festverzinslichen Wertpapieren kann man im Moment kaum über 2 % Rendite erreichen.
Wie kann das sein, wo der DAX doch heute nachweislich schlechter dasteht, als noch vor drei bis vier Jahren?

Das nachstehende Bild zeigt die Entwicklung des ausgewählten DAX-nahen Fonds, den ich zur Berechnung zugrunde gelegt habe.

Ausrufezeichen Finanzen 124861

Tipp: Ihr seht deutlich im Chart des Fonds, dass Anfang 2000 der Höhepunkt der Internetblase erreicht war. Von da an ging es bis März 2003 bergab. Gute vier Jahre benötigten die Aktien, um das alte Niveau wieder zu erreichen. Mitte 2007 ist dann die Immobilienblase geplatzt, was dann 2008 die Bankenkrise nach sich zog. Seit März 2009 geht es nun wieder aufwärts. Wir sehen aber auch, dass der Fonds das Niveau von Anfang 2000 oder 2007 noch nicht wieder erreicht hat.

Wieso können wir also mit dem Fondssparplan solche Gewinne erzielt haben? Das Zauberwort heißt „Cost-Average-Effekt“, was wörtlich übersetzt Kosten-Durchschnitts-Effekt bedeutet. Jeden Monat wurden einhundert Euro gespart. Anfang 2000 kostete ein Fonds-Anteil ca. fünfzig Euro. Der Sparer bekam also genau zwei Anteile. In schlechten Börsenzeiten kostete ein Anteil nur zwanzig Euro. Hier bekam der Sparer dann sogar fünf Anteile für sein Geld. Allein diese Anteile haben sich heute mehr als verdoppelt. Im Umkehrschluss heißt das, dass der langfristige ratierliche Sparer sich über schlechte Börsenzeiten freut. Dann erhält er mehr Fondsanteile für sein Geld. Noch deutlicher seht ihr diesen Effekt in der folgenden Tabelle. Beispielhaft wurden zehnmal für jeweils hundert Euro Fondsanteile gekauft. Die Kaufzeiten sind im obigen Chart mit den Zahlen Eins bis Zehn gekennzeichnet.

 

Rate

Anteilswert

Gekaufte
Anteile

1

100 €

54 €

1,85

2

100 €

25 €

4,00

3

100 €

35 €

2,86

4

100 €

15 €

6,67

5

100 €

35 €

2,86

6

100 €

54 €

1,85

7

100 €

38 €

2,63

8

100 €

23 €

4,35

9

100 €

39 €

2,56

10

100 €

48 €

2,08

 

 1.000 €

31,71

Der Aktienmarkt und die Aktienfonds waren volatil, die Preise schwankten; einmal gab es mehr und einmal weniger Fondsanteile für die Sparrate. Es wurden tausend Euro eingesetzt. Zuletzt hatte ein Fondsanteil einen Wert in Höhe von rund 48 Euro.

Der Wert multipliziert mit den Fondsanteilen ergibt ein Guthaben von 1.522,08 Euro! (= 48 € * 31,71 Anteile) Ihr seht, es lohnt sich also langfristig in Aktienfonds zu sparen. Mit dem Wissen um den „Cost-Average-Effekt“ werdet ihr euch zukünftig auch über Börsenschwächen freuen! Ebenso könnt ihr bei einer planvollen Altersvorsorge auch auf fondsgebundene Rentenversicherungen zurückgreifen oder gegebenenfalls direkt mit einem Riester-Fondssparplan vorsorgen. Schreibt mir, was Ihr wissen wollt oder was euch interessiert. Ich freue mich auf eure Meinung.

EU-LabelFröhliches Sparen und Tschüss bis zum nächsten Mal.
Eure Sybille Schultebraucks