Wenn du bisher deine Kapitalerträge aus Sparbriefen oder festverzinslichen Wertpapieren gezogen hast, dann kann die Abgeltungssteuer nun einen Vorteil gegenüber der alten Regelung darstellen, wenn dein persönlicher Steuersatz über 25 % (ab einem jährlich zu versteuerndem Einkommen von 15.000€) liegt.
Denn bisher wurden beim Sparen alle Zinserträge über den Freibetrag hinaus mit dem persönlichen Steuersatz versteuert- mit der Abgeltungssteuer nun einheitlich mit 25%!
Solltest du vergessen haben, bei deinem Kreditinstitut einen Freistellungsauftrag für den Sparerfreibetrag/ Sparerpauschbetrag zu stellen oder mit einem geringeren Freibetrag, dann werden auch die Zinserträge unter dem allgemeinen Betrag von 801€ (Single) einbezogen und ans Finanzamt abgeführt. Zuviel bezahlte Steuern können dann mit der Einkommenssteuerklärung im Nachhinein zurückgeholt werden.
Da die Abgeltungssteuer Geringverdiener mit einem persönlichen Steuersatz unter 25 % zusätzlich benachteiligen würde, hat die Bundesregierung hierfür eine Sonderregelung geschaffen.
Bisher hatte jeder Anleger einen Sparerfreibetrag von 750€ zuzüglich einer Werbekostenpauschale von 51€ – verheiratete Paare zusammen den doppelten Betrag. Wurde die Werbekosten-pauschale durch Depot- oder Beratungsgebühren einer Kapitalanlage überschritten, so konnten diese Kosten unter dem Posten der tatsächlichen Werbungskosten geltend gemacht werden.
Dieser Ansatz fällt unter dem Abgeltungssteuergesetz weg. Der Freibetrag und die Werbungskostenpauschale werden nun zusammengefasst und in Höhe von 801€ (1602€ für Ehepaare) unter der Bezeichnung Sparerpauschbetrag geführt.
Während bisher alle finanziellen Aufwendungen rund um deine Kapitalanlage (Steuerberatungsgebühren, Kosten für Wertpapierkredit, etc) als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden konnten, können mit der Einführung der Abgeltungssteuer nur noch direkte Kauf- und Verkaufsgebühren innerhalb des Sparerpauschbetrages steuerlich berücksichtigt werden.
