zertifikate

Zertifikate

Zertifikate sind von Banken herausgegebene Schuldverschreibungen. Der Anleger ist damit Gläubiger. Man kann über Zertifikate praktisch in alles Mögliche investieren: in einzelne Aktien oder aber auch in ausgefallene Bereiche. Zertifikate sind nicht zwangsläufig günstiger als beispielsweise Fonds.

Es gibt meistens eine Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (bis zu 4%), dazu kommen die inneren Kosten und die normalen Kauf- und Verkaufsspesen der Bank. Zertifikate haben eine festgelegte Laufzeit (in der Regel 12 bis 18 Monate)

Wo liegt der Unterschied zum Fonds?

Bei einem Aktienfonds hast du Anteil an einem real existierenden Aktienvermögen. Ein Zertifikat bezieht sich dagegen nicht auf einen realen Wert, sondern du beteiligst dich an der Entwicklung eines Basiswertes (z. B. Aktien- oder Rohstoffindex). Mit dem Zertifikat spekulierst du darauf, dass sich dieser Wert gewinnbringend verändert.

Für Zertifikate gibt es keine einheitlichen Standards – jede Bank kann ihre Zertifikate frei gestalten. Für Anlegerinnen sind Preise und Kurschance deshalb häufig schwer nachzuvollziehen. Rechtlich gesehen sind Zertifikate Schuldverschreibungen. Das heißt: Wenn der Emittent, also die Bank, in Konkurs geht, droht der Verlust des eingesetzten Geldes. Bei großen Banken ist dieses Risiko allerdings relativ gering.

Fonds sind dagegen deutlich transparenter. Zudem werden sie staatlich überwacht und sind als Sondervermögen geschützt. Selbst wenn die Fondsgesellschaft pleite geht, ist das Geld der Anleger vor dem Zugriff der Gläubiger sicher.

Was sind Vor- und Nachteile?

Pluspunkt: Zertifikate können ohne komplexes Zulassungsverfahren von den Emittenten sehr schnell herausgegeben werden.

Minuspunkt: Bei Zertifikaten gibt es kein zuverlässiges Rating und keine echte Kostentransparenz – Zertifikate sind schwer kontrollierbar. Zudem ist der Markt aufgrund des immensen Angebots unübersichtlich.

Welche Arten gibt es?

Die zwei gängigsten Zertifikatetypen:

Discount- und Bonuszertifikate: Risikopuffer nach unten und Gewinnabgrenzung nach oben. Discount-Zertifikate sind billiger als die jeweilige Aktie oder der Index Bei Discount-Zertifikaten ist die maximale Rendite von Anfang an bekannt. Auch wenn der Kurs am Ende der Laufzeit höher liegt, bekommst du nur den festgelegten Wert ausgezahlt. Bleibt das Produkt unter dem Höchstwert, bekommst du den jeweiligen Kurs in bar. Durch den geringeren Einkaufspreis machst du dann immer noch einen kleinen Gewinn.

Garantiezertifikate: Meist voller Kapitalschutz zum Ende der Laufzeit. Wer vorher an sein Geld möchte, muss unter Umständen mit Kursverlusten rechnen.

Hallo-Frau_TippHallo Frau Tipp

Beachte die veränderten Bedingungen für den Bestandsschutz von Zertifikaten durch die Einführung der Abgeltungssteuer ab 2009.