ideale zeiten fuer einen haeulsebau

Ideale Zeiten für Häuslebauer

Man kann sagen, dass die Zeit für diejenigen, die sich für einen Hausbau oder für einen Immobilienkauf entscheiden, kaum besser sein könnten, da Hypothekendarlehen günstiger sind als selten zuvor, wie Stefan Adam, tätig als Baufinanzierungsexperte bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen und als Honorarberater für Finanzen bestätigt. Anlage-Interessierte erhalten das Baugeld im besten Fall für unter drei Prozent effektiv mit 10 Jahren fester Zinsbindung.

Grund dafür ist, dass im Herbst des vergangenen Jahres der Leitzins für die Eurozone von der Europäischen Zentralbank auf ein geradezu historisches Tief gesenkt wurde: 0,25%.

Allerdings ist es nun nicht so, dass ihr nur auf den günstigen Zins und die Kreditsumme achten solltet bei einem Baukredit, sondern eben auch darauf, wie lange die Zinsbindung für euch gilt. Da die Zinsen aktuell so niedrig sind, solltet ihr euch für eine Zinsbindung von mehr als den 10 Jahren entscheiden, die sonst üblich sind. Vor allem, wenn es um ein hohes Finanzierungsvolumen geht. Empfehlenswert sind hier laut Stefan Adam 15 oder gar 20 Jahre, sodass ihr auf jeden Fall eine lange Planungssicherheit habt. Im Zweifel könnt ihr nach 10 Jahren auch aus dem Darlehen aussteigen, wenn ihr bessere Konditionen am Markt finden solltet.

Den Finanzbedarf genau ermitteln

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, dass euer Finanzbedarf so genau wie nur möglich berechnet wird. Wenn euer Kredit nämlich zu niedrig ist, muss nachfinanziert werden, was weitere Gebühren nach sich zieht. Ist er aber zu hoch, kann die Bank auf die nicht gezahlte Kreditsumme eine Nichtabnahmeentschädigung verlangen. So oder so würden unnötige Kosten auf euch zukommen, die nicht unbedingt sein müssen.

Der Punkt Eigenkapital für eure Immobilie sollte natürlich trotz der niedrigen Zinsen nicht außer Acht gelassen werden – Stefan Adam empfiehlt hier, mindestens 20-30 Prozent vom Kaufpreis als Eigenkapital vorrätig zu haben.

Stefan Adam rät allen Anlegern zu einer Tilgung von mindestens zwei, besser seien aber drei Prozent – gerade jene Menschen, die die Wohnimmobilie selbst nutzen, sollten hier eine ordentliche Tilgung vereinbaren. Sofern ihr in andere Vorsorgeprodukte einspart, sollten diese vorerst beitragsfrei gestellt werden, da die ultimative Empfehlung von Stefan Adam lautet, der Tilgung den absoluten Vorrang zu geben, „da die schnelle Rückführung des Darlehens die beste Rendite bringt“.

Auf Nummer sicher gehen

Gerade bei hohen Darlehen sollten alle Eventualitäten bedacht werden: reicht das monatliche Einkommen des Hauptverdieners nämlich nicht mehr aus oder stirbt er gar, ist es in den meisten Fällen so, dass die Familie die finanzielle Last nicht mehr stemmen kann. Um diesen Fall nicht eintreten zu lassen, gehört zu einer soliden Finanzierung unbedingt auch eine Risikolebensversicherung, so Dieter Sprott von den ERGO Direkt Versicherungen. Die empfohlene Versicherungssumme liegt beim Fünffachen des Jahresnettoeinkommens.

Immer schön flexibel bleiben

Von vielen Banken werden heute Sondertilgungen von mindestens fünf Prozent der gesamten Darlehenssumme angeboten, in vielen Fällen wird den Kreditnehmern auch eine veränderte Tilgung angeboten, sodass während der gesamten Laufzeit die monatliche Rate geändert werden kann.