Weltfrauentag

Weltfrauentag – in Berlin nun ein neuer Feiertag

Gestern wurde beschlossen, dass Berlin demnächst statt 9 nun 10 Feiertage hat: der internationale Weltfrauentag am 8. März kommt 2019 neu dazu. Im Gegensatz zu den sonst langwierigen Entscheidungswegen hat die rot-rot-grüne Regierung in Berlin dieses Mal schnell entschieden. Der neue Feiertag soll auch schon in 6 Wochen das erste Mal gelten.

Feiertage landesweit

Zusätzlich zu den bundesweit einheitlichen Feiertagen haben die Länder unterschiedlich viele weitere arbeitsfreie Feiertage. Spitzenreiter ist Bayern mit 4 zusätzlichen Tagen gefolgt von Baden-Württemberg und das Saarland mit 3. Dann kommen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils zwei weiteren Feiertagen. Berlin ist bisher das einzige Bundesland, in dem nun der internationale Weltfrauentag ein neu geschaffener Feiertag ist.

Organisatorische Herausforderung für Unternehmen

Die Zeit bis zur Umsetzung des neuen Feiertages ist außergewöhnlich kurz und muss von den Firmen kurzfristig umgesetzt werden. Einsatz- und Dienstpläne müssen geändert werden, Produktionen angepasst und Operationen verschoben.

Kostspieliges Geschenk

Für die Firmen bedeutet der zusätzliche Feiertag Umsatzausfälle.  Die IHK bezifferte ein Rückgang des Berliner Bruttosozialproduktes aufgrund des neuen Feiertages auf 160 Millionen Euro. Doch trotz der höheren Anzahl an Feiertagen in den südlichen Bundesländern sind diese sehr produktiv, was sich in den Zahlungen in den Länderfinanzausgleich widerspiegelt.

Ursprung des Weltfrauentages

Der Internationale Frauentag geht auf die Konferenz sozialistischer Frauen im Jahr 1910 in Kopenhagen zurück. Die Frauenrechtlerin Clara Zetkin war die Initiatorin hiervon. Ausgerufen wurde der Tag erstmalig im Jahre 1911 und fand zunächst am 19. März statt. Später erst setzte sich der 8. März als Weltfrauentag durch. Bei den Kundgebungen in Deutschland gehörte die Einführung des Frauenwahlrechts zu den wichtigsten Forderungen. Das Frauenwahlrecht wurde in Deutschland dann Ende 1918 eingeführt und mit der Wahl zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 konnten erstmals auch Frauen in Deutschland wählen.

In der Bundesrepublik Deutschland hatte der Frauentag lange wenig Bedeutung – im Gegensatz zur DDR, wo er ab 1947 offiziell begangen wurde. Er sollte die Gleichberechtigung fördern und die Arbeit der Frauen würdigen. Erst in den 70er Jahren gewann der Tag auch im Westen durch die damalige Frauenbewegung an Bedeutung.

Am 8. März 1975 riefen die Vereinten Nationen im Rahmen des internationalen Jahrs der Frau erstmals eine Feier aus. Die UN-Generalversammlung hat dann den Tag 1977 zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ ausgerufen.