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Der Onlinehandel boomt – sind wir einfach nur zu bequem?

Wer kennt es nicht – gemütlich auf der Couch, in Jogginghose mit einem Glas Wein in der Hand durch die Online-Shops stöbern. Ist doch viel bequemer als stundenlang durch die Stadt zu laufen und sich durch die Menschenmassen zu kämpfen, oder? Online-Shopping spart viel Geld und Zeit und ist deshalb bei uns so beliebt… Oder ist das etwas nur ein Mythos?

Mittlerweile kauft jeder zweite online – ob Bücher, Klamotten oder sogar Lebensmittel, kaum einer kann den tollen Angeboten zu niedrigen Preisen widerstehen. Über eine Milliarde Pakete werden in Deutschland jährlich verschickt und rund 500 Euro pro Kopf gibt jeder Deutsche online beim Einkaufen aus. Doch ist das alles wirklich so bequem und günstig wie es scheint?

Pro Paket fallen unterschiedlich hohe Versandkosten an, verschickt man international sind diese noch größer – und dann sind da auch noch die entsprechenden Gebühren für die Retoure. Denn der Großteil der bestellen Waren gefällt plötzlich doch nicht, passt nicht oder entspricht nicht den gewünschten Vorstellungen und muss dann wieder zurück gesendet werden. Schätzungen über die Anzahl der retourgeschickten Pakete variieren von 144 bis 290 Millionen. Eins ist aber sicher: Gut ist das nicht. Nicht nur der Verkehr leidet darunter, auch die Umwelt wird negativ beeinflusst, denn Abgasmengen und Verpackungsabfälle steigen. Trotzdem belegen Studien, dass der Onlinehandel das Shoppen der Zukunft ist. Und natürlich hat es auch viele Vorteile; man spart die Fahrt ins Einkaufszentrum, es gibt keine Wartezeiten vor den Kabinen bzw. an den Kassen und man muss sich nicht durch überfüllte Geschäfte wühlen. Stattdessen kann man rund um die Uhr, ohne Stress shoppen und hat eine riesige Auswahl mit sofortigem Preisvergleich. Auch das Lesen von Bewertungen kann von Nutzen sein und ist eine praktische Sache.

Ist Online-Shopping wirklich so toll?

Doch das beliebte Einkaufserlebnis kann der Onlinehandel bis jetzt nicht bieten. Hinzu kommen Unsicherheiten über die Qualität der Produkte und die Seriosität der Geschäfte, aber auch der hohe Mindestbestellwert und Versandkosten schrecken viele ab. Außerdem gibt es online kaum Beratungen oder Service. Auch der anschließende Kaffeeklatsch mit der Freundin oder der Mutter fällt dadurch ins Wasser. Wichtig ist aber vor allem, dass die Kosten der Produkte sich meistens nicht von denen im Laden unterscheiden – und dass obwohl der Hersteller selbst Geld und Aufwand beim Online-Versand spart.

Lasst euch also nicht von Online-Shops und ihren vermeintlichen Schnäppchen blenden, denn oft sind es gar keine! Wer dieses Jahr auf der Suche nach einem ganz speziellen Weihnachtsgeschenk ist, der findet sich in der vielfältigen Welt des Online-Shoppings bestimmt zurecht, aber ein Besuch im nahegelegenen, weihnachtlich dekorierten Einkaufscentren gehört doch irgendwie auch dazu, nicht wahr?

P.S.: Entgegen aller Annahmen, ist der größte Teil der Online-Einkäufer Single-Männer mit überdurchschnittlichem Einkommen! ;-)