Fahrrad abaschliessen

Fahrraddiebstahl: Von Bügel-, Falt- und Kettenschlössern

Es gab Zeiten da gab es EIN Familienfahrrad für alle. Heutzutage füllt der familiäre Fuhrpark eine Hälfte der Doppelgarage. Vom rosaroten Anfängermodell bis zum Carbonrad ist alles dabei. Die Auswahl ist groß. Auch für Fahrraddiebe.

Laut Polizeistatistik werden bundesweit jährlich 317 000 Raddiebstähle angezeigt. Rechnet man die Dunkelziffer dazu dürften die tatsächlichen Zahlen um einiges höher liegen. Das heißt am Beispiel Berlin schätzungsweise 150 Radl am Tag. Orientiert man sich an Diebstähle gemessen zur Einwohnerzahl liegen die Städte Magdeburg, Cottbus und Münster (1600 pro 100000 EW) an der Spitze.Sichtbar ist auch ein deutliches Stadt-Land-Gefälle, aber die Provinz holt auf.

Ob rostiger Einkaufsesel oder High-Tech-Cross-Country-Teil mit maßgeschneidertem Rahmen –alles findet einen Abnehmer.
FahrraddiebIn Berlin verlangen Grüne und der ADFC (Allgemeiner deutsche Fahrradclub) mehr Einsatz von den Gesetzeshütern im Kampf gegen den Diebstahl von Fahrrädern. „Die Polizei nimmt das Problem lange nicht so ernst wie etwa Autodiebstahl“, kritisiert der Verkehrsexperte der Berliner Grünen, Stefan Gelbhaar.

Das Fahrrad freut sich schließlich immer größerer Beliebtheit, denn auch die Senioren treten vermehrt in die Pedale. Dieser Kundenkreis gewinnt durch E-Bikes und Pedelecs deutlich an Größe. Damit wird das Angebot für Fahrraddiebe noch interessanter.
Die Polizei appelliert an die „Verantwortung der Besitzer“, wenn man sein Eigentum behalten möchte, ist man auch etwas in der Pflicht, dass man es schützt“. Die Beamten könne nicht alles sehen.

Jemand, der an einem Fahrradabstellplatz wie Schule, Bahnhof, Haltestellen an einem Schloss hantiert fällt im Vorbeigehen nicht auf. Dreist sind organisierte Banden mit entsprechender Ausrüstung unterwegs. Das macht die Absicherung aufwändig. Die Polizei und der ADFC raten deshalb:

Fahrräder registrieren, fotografieren, Rahmennummer notieren.

Schloss: Bügelschlösser gelten als besonders aufbruchssicher. Laut Stiftung Warentest folgen Faltschlösser, Panzerkabel- und Kettenschlösser gute Fahrradschlösser liegen preislich zwischen 40 und 120 Euro. Empfehlung: etwa zehn Prozent des Radpreises ins Schloss investieren.

Anschließen: Fahrradrahmen und Räder sollten an fest verankerten Radständern o.ä. angekettet werden. Deshalb muss ein zweites, am besten ein anderes Modell her. Die Schlösser sollten wenn möglich weit vom Boden entfernt angebracht sein, andernfalls kann dieser als Hebel für Bolzen-schneider genutzt werden.

Teile sichern: Spezialschrauben verwenden, die lassen sich nur mit individuellen Schraubenschlüsseln lösen.

Sicherungscode: Man kann das Rad mit einer Eigentümer-Identifikations-Nummer codieren. Diese wird für rund 15 Euro am Rahmen angebracht und ermöglicht die Zuordnung des Fahrrades.