Donnerstag, der 12.

Donnerstag, der 12.

Wir haben sogar zwei „Unglücksraben“ in der Familie, geboren an einem 13. Der ältere von beiden hat in seinen mehr als 80 Jahren also schon einige Freitage überstanden. Bis heute ist er gesund und munter, hat sich im ganzen Leben noch nix gebrochen und genug positive Energie, um seine Lieben mit ausgewachsenen Altersmarotten zu beglücken. Also, so schlimm kann es ja dann auch nicht sein.

Muss aber nichts heißen. Tatsächlich gibt es Mitmenschen, denen schon allein die Zahl 13 das Fürchten lehrt. Sie leiden an einer „Triskaidekaphobie“.

Und wer sich vor einem 13. in Kombination mit einem Freitag fürchtet, der darf sich Paraskavedekatriaphobiker nennen und steht damit, ganz nebenbei, auch noch vor einer lingualen Herausforderung.  Die Betroffenen kommen an diesem Tag noch nicht mal aus dem Bett, geschweige denn vor die Tür.

Dagegen gibt es Bemühte, die diesen Aberglauben aus der Welt schaffen wollen und Untersuchungen darüber anstrengen, z.B. dass die Unfallstatistik an diesem Tag besser ausfällt als an anderen. Und sich damit allerdings auch schon wieder auf dieses Datum fixieren.

Die Westliche Welt steht auf den 13. Warum eigentlich? Eine mögliche Erklärung liefert die Bibel: Am letzten Abendmahl sollen insgesamt 13 Personen teilgenommen haben. Der 13. war Judas, der Jesus kurz darauf verriet.
Und gab es nicht auch mal eine 13. Fee, die rumzickte, weil sie wieder ausgeladen wurde?

Kaum zu glauben, aber in manchen Hotels der aufgeklärten Welt wird das 13. Stockwerk ausgelassen, in Flugzeugen fehlt häufig die Sitzreihe 13.

Ausnahme Italien. Dort hat dafür der 17. einen ähnlich schlechten Ruf.

Im chinesischen Hochhaus hingegen gibt es keinen 4. Stock – zumindest laut Anzeige im Aufzug. Bei Verträgen und Geschäftseröffnungen wird penibel darauf geachtet, dass im Datum keine 4 erscheint. In der Anzahl Gäste ebenfalls – also nur drei oder 5 und mehr.

Ein gewisser Wais Barakzai – Student in Afghanistan – hat eine Internet-Kampagne ins Leben gerufen: „Let´s fight against wrong mentality about number 39“, weil seine Landsleute diese Ziffern in ihrer Telefon- oder Hausnummer grundsätzlich ablehnen, ihr Autokennzeichen deswegen retuschieren und lieber gleich 40 als 39 Jahre alt werden. Ob das Engagement für eine Kampagne gegen die falsche Haltung Frauen gegenüber dabei nicht mehr Elend aus der Welt schaffen könnte?