Gartenabfall richtig entsorgen

Ein eigener Garten ist wunderschön. Er bietet ein ganz persönliches Naherholungsgebiet, Raum für kreative Entwicklung, eine grüne Lunge in der Stadt, ergänzt unter Umständen den Speiseplan maßgeblich und bietet zudem Kindern Raum für Bewegung. Gartenpflege macht Spaß – nur: Wohin mit den Abfällen?

Die eigene Kompostieranlage pflegen

Viele Gartenabfälle wie Rasenschnitt, welke Blüten, pflanzliche Abfälle aus dem Gemüsebeet und kleinerer Heckenschnitt können kompostiert werden. Eine Kompostanlage ist einfach aufgebaut: Spezielle Holzkisten, die eine gute Belüftung gewährleisten und zum Boden hin offen sind, helfen dabei. Zum Boden offen sein müssen die Kisten, damit Nutztiere wie Regenwürmer, verschiedene Insekten und Wühlmäuse in den Komposthaufen kommen können. Die Tiere helfen, das Pflanzenmaterial zu zersetzen und zu verarbeiten und sorgen dafür, dass aus dem Pflanzenmaterial gute, feine Komposterde wird. Die ersten Ergebnisse der Arbeit kann man in der Regel schon nach wenigen Wochen in den Boden einarbeiten und spart sich so Düngemittel. Denn Komposterde ist sehr nährstoffhaltig und hilft, den Boden gesund und reich zu halten.

Holz und Baumschnitt, hartnäckige Hölzer von Hecken

… und ähnliches Material können ebenfalls kompostiert werden. Allerdings müssen diese Materialien vorher gut zerkleinert werden. Und selbst dann brauchen sie noch länger als weiches Pflanzenmaterial, um zu verrotten und zu Komposterde zu werden. Daher können Heckenschnitt von ungiftigen Heckenpflanzen sowie grob geschredderte Holzstücke (Baumschnitt, Äste und im Zweifelsfall auch Wurzelwerk) zum Mulchen verwendet werden. Dazu werden die maximal streichholzschachtelgroßen Holzstücke im Herbst oberflächlich in das Erdreich eingearbeitet, um frostempfindliche Pflanzen herum aufgestapelt und dort, wo kein Unkraut wachsen soll (beispielsweise in den kleinen Rotunden um Bäume herum) einige Zentimeter hoch aufgeschüttet.

Die Biotonne ist tabu!

Kleinere Mengen von Gartenabfällen dürfen zwar in die Biotonne, Rasen- und Heckenschnitt, Baumschnitt und größere Mengen an Gartenmaterial jedoch nicht. Wer auf einem größeren Gartengrundstück Unkraut jätet oder den Rasen im Frühjahr vertikutiert, der weiß, welche Mengen von Abfall da zusammenkommen. Wer das nicht selbst kompostieren will, kann immer noch am Wertstoffhof nachfragen – in manchen Gegenden werden größere Mengen Gartenabfälle dort angenommen. Eine andere Möglichkeit ist, sich bei in der Nähe ansässigen Landwirten zu erkundigen, ob jemand die Gartenabfälle für die eigene Kompostieranlage oder für den Misthaufen haben will. Unkraut, das gejätet wurde, kann oft auch an Pferde, Schafe, Ziegen, Kühe oder Kaninchen verfüttert werden. Baumschnitt ist bei Menschen mit einem eigenen Kamin und der Möglichkeit, das Holz trocken einzulagern, sehr beliebt und bringt unter Umständen sogar Geld ein.

Abfall kann zum Problem werden

Gartenabfälle sind eigentlich Gold wert. In der eigenen Kompostieranlage werden sie in einer Art von „Upcycling“ in kostbare Komposterde verwandelt, als Futter für Wiederkäuer und Kleintiere eignen sich viele Gartenabfälle ebenfalls. Wer selbst keine Verwendung für die Abfälle hat, kann per Zeitungsanzeige oder über Bekannte Interessenten ausfindig machen, und zumindest größere Holzstücke können immer an lokale Schnitzkünstler oder Kaminbesitzer verkauft werden.