Rituale helfen uns im Alltag. So auch im Haushalt: während man das Frühstücksmüsli, die Tageszeitung und den ersten Kaffee genießt stehen in allen anderen Räumen die Fenster sperrangelweit offen.
Stoßlüften nennt das der Fachmann. Das ist bei einem Vier-Personen-Haushalt auch nötig. Vor allem im Winter. Vor allem im Bad. Das samstägliche Familien-Vollbad ist Legende, heutzutage gehört für viele das tägliche Duschen zum Standard. Um Schimmel zu verhindern, muss der dabei entstehende Dampf aber wieder aus dem Raum. Wird nur das Bad gelüftet, sollte das Fenster ganz geöffnet und die Tür zu den anderen Wohnräume geschlossen bleiben. Das empfiehlt zumindest der Münchner Mieterbund, weil sich die Feuchtigkeit sonst an kalten Flächen niederschlägt und die Schimmelbildung begünstigt. Deshalb: nach der Dusche unbedingt die Badezimmertür schließen.
Oder für richtigen Durchzug sorgen.
Den Letzten beißen die Hunde
Wichtig dabei ist auch, die Duschnische oder -kabine mit einem Abzieher zu trocknen. Sinnvollerweise muss das nur der Letzte am Morgen erledigen. So bekommt man nebenbei auch noch die Schlafmützen schneller aus dem Bett.
Verwendest du Duschvorhang, muss dieser nach dem Duschen plan gezogen werden, so trocknet er schneller und Stockflecken werden vermieden.
Wer kennt das nicht: Durch den Sog in der Dusche „klebt“ einem der Vorhang an den Beinen. Das lässt sich durch ein zusätzliches Bleiband (Gardinenfachhandel) verhindern. Dafür wird der Saum noch einmal zu einem schmalen Tunnel abgenäht und das Band eingezogen. Auch lassen sich dafür Tischdecken-Gewichte verwenden – einfach anklipsen, fertig. Wer in einer Metallbadewanne duscht kann sich mit Kühlschrankmagneten den Vorhang vom Körper halten. Warm duschen, aber nicht heiß – das verringert auch den Sog und hält den Vorhang ebenfalls auf Distanz. Je nach Gebrauch kann der Duschvorhang regelmäßig in die Waschmaschine und bleibt so frisch.
Zum Putzen im Badezimmer keine Essigessenz verwenden. Abgesehen vom Geruch ist sie sehr aggressiv. Was gut ist zur Kalkentfernung, ist auf die Dauer schlecht für die Armaturen: Korrosionen lassen die Armaturen matt werden. Besser du verwendest Zitronensäure. Die gibt es als Pulver in jeder Apotheke und gilt als unbedenklich.
Übrigens: der Duschvorhang gleitet federleicht, wenn auf die Stange ein wenig Vaseline gegeben und mit einem Papiertuch gleichmäßig verteilt wird.
Wenn der Duschkopf mal wieder verkalkt ist, legst du ihn einfach eine Weile in einen Eimer, gefüllt mit heißem Essig- oder Salzwasser. Der Wasserhahn „spuckt“: Den Siebeinsatz im Wasserhahn, Perlator genannt, regelmäßig reinigen bzw. entkalken. Dafür gibt es im Fachhandel oder Baumarkt spezielle Kunststoffschlüssel, es geht aber auch mit einer Zange, wenn man den Perlator mit Maler-Kreppband oder einem Stück Stoff schützt.
Wenn´s einen doch erwischt: Hausmittel gegen Schimmel
Wer nicht gleich die Chemiekeule schwingen möchte, greift dabei erneut zum Essig. Der muss aber mindestens eine halbe Stunde lang einwirken, damit er den Schimmel sicher abtötet. Reiner Alkohol, ein weiteres Hausmittel gegen Schimmel, verflüchtigt sich sehr schnell, deshalb sollten schimmelige Stellen mehrmals hintereinander mit Alkohol benetzt werden. Nach der Behandlung mit Essig oder Alkohol werden die betroffenen Stellen noch kräftig abgebürstet, damit keine Schimmelreste verbleiben. Fugen sitzen etwas tiefer und stellen für gewöhnlich beim Abbürsten eine Schwierigkeit dar. Dafür bietet der Handel spezielle Fugenbürste an, deren Breite exakt auf Fliesenfugen abgestimmt ist. Mit einer alten Zahnbürste geht´s allerdings auch.
