spielendes Kind Babymarkt

Kinder vor Giften im Alltag schützen

Gefahren lauern besonders im Haushalt, deswegen ist es umso wichtiger für die Sicherheit unserer Kinder zu sorgen. Für unsere Allerkleinsten ist die Welt ein riesiger Abenteuerspielplatz, den es zu entdecken gilt. Ob mit den Händen oder dem Mund: Alles wird genau unter die Lupe genommen. Doch Kinder müssen erst noch lernen, dass es gefährliche Substanzen gibt. Deswegen sind Vorsichtmaßnahmen besonders wichtig.

Jährlich erhält das deutsche Giftinformationszentrum rund 100.000 Anrufe von besorgten Eltern, denn in den meisten deutschen Haushalten befinden sich mehr schädliche Substanzen, als man denkt. Darunter gehören Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika, Medikamente, Pflanzen, Zigaretten oder Alkohol – die Gefahren lauern überall. Die größte Gefahr geht dabei von den Arzneimitteln aus: Rund 50 Prozent der mit Vergiftungen ins Krankenhaus eingelieferten Kleinkinder haben unbeaufsichtigt Medikamente geschluckt. Diese Unfälle können tödlich ausgehen, deswegen ist es umso wichtiger verantwortungsvoll und vorausschauend mit den gefährlichen Substanzen umzugehen.

Reinigungsmittel:

Am besten verzichtest du ganz auf giftige oder ätzende Chemikalien. Oder prüfe kritisch, ob diese wirklich notwendig sind – oft gibt es sanftere Methoden. Auch solltest du auf einen kindersicheren Verschluss achten.
Vor allen Dingen sollten Putz- und Reinigungsmittel (auch Duschgel, Parfüm etc.) außer Reichweite von deinen Kindern aufbewahrt werden.

Medikamente:

Arzneimittel solltest du auf keinen Fall auf dem Nachttisch oder an leicht zugänglichen Plätzen aufbewahren. Am besten werden Medikamente in einem verschließbaren Schränkchen gelagert.

Dekoration:

Auch auf verführerisch duftende Öllampen und Kerzen solltest du verzichten, denn meist reicht nur ein kleiner Moment der Unachtsamkeit. Ebenso haben giftige Pflanzen wie das Alpenveilchen nichts in einem Haushalt mit Kleinkindern zu suchen.

Verhalten im Notfall:

Wenn der Verdacht besteht, dass dein Kind eine gefährliche Substanz geschluckt hat, solltest du vor allem Ruhe bewahren – unüberlegtes Handeln kann die Situation nur noch verschlimmern. Wichtig ist es, dein Kind auf keinen Fall zum Erbrechen zu bringen, denn so können die Substanzen die Speiseröhre verätzen und in die Atemwege gelangen.
Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Atemnot, Krämpfe oder Bewusstlosigkeit solltest du sofort einen Krankenwagen und den regionalen Giftnotruf kontaktieren. Außerdem solltest du den Mund von Resten der verschluckten Substanz und Erbrochenem befreien. Als Sofortmaßnahme kannst du deinem Kind stilles Wasser oder Tee verabreichen (außer es hat Spülmittel geschluckt). Niemals Milch, kohlensäurehaltige Getränke oder Kochsalzlösung zu trinken geben.