Scheidungskosten verringern: weniger Geld und Nerven verlieren

Scheidungen bedeuten immer einen schmerzlichen Schritt, den in der Mehrheit der Fälle die Frauen vollziehen. Die Gründe sind schnell zusammengefasst. Entweder geht es um Geld, es wurde zu schnell oder zu jung geheiratet, oder Gewohnheiten und Alter waren zu verschieden.

Frauen sind bei einer Scheidung im Schnitt 42,8 Jahre alt und haben 14,7 Ehejahre hinter sich. Heute wird bereits jede dritte Ehe, die weniger als 25 Jahre gehalten hat, geschieden. Bis es zur Scheidung kommt, dauert heute viel länger, sowohl was die Ehedauer als auch das Alter der Eheleute betrifft. So kommt es, dass heute fast die Hälfe der geschiedenen Paare bereits gemeinsame Kinder hat, die bei der leicht rückläufigen Scheidungsrate eine zentrale Rolle spielen.

Schneller scheiden im Internet

Für die Frauen bedeutet das oft besonders viel Stress, auch aufgrund finanzieller und beruflicher Nachteile, die trotz unzähliger Gleichstellungsinitiativen immer noch Realität sind. Um die emotionale Ausnahmezeit finanziell abzufedern, lassen sich immer mehr Paare online scheiden. Viele Anwälte bieten dafür spezielle Plattformen, auf denen der Scheidungsprozess digital durchlaufen wird. Dabei spielt der Wohnort keinerlei Rolle. Anhand von rechtlichen Informationen und Videos werden die Beteiligten umfassend darüber aufgeklärt, wie der Scheidungsantrag zu stellen ist, ab wann er eingereicht werden kann und welche Unterlagen erforderlich sind. Nach dem Trennungsjahr wird dann die Scheidung offiziell vollzogen. Vorher empfiehlt es sich, alle Streitigkeiten schriftlich festzuhalten, auch ab wann die Trennung offiziell ihren Anfang nahm.

Kosten der Scheidung geltend machen

Auch nachdem das Finanzamt die steuerliche Abzugsfähigkeit von Scheidungskosten gestrichen hat, geben viele die Kosten dennoch an. Ein Lohnsteuerverein hat gegen das Vorgehen geklagt und vor einem Finanzgericht Recht bekommen. Wer sich also 2014 scheiden ließ, sollte die Kosten vorsorglich angeben, bis über die Sache abschließend entschieden wurde. Darüber hinaus sollten Frauen, die die Kinder behalten, auf die Freibeträge achten. Grundsätzlich ändern sich viele steuerliche Parameter, vor, während und nach Trennungsjahr sowie Scheidung. Damit keiner später entsprechende Unterlagen vermisst, gilt es, bei Auszug alle wichtigen Dokumente mitzunehmen und zu kopieren. Wenn es später darum geht zu entscheiden, wer Schulden zahlt oder wer Unterhalt, müssen dem Anwalt alle Informationen vorliegen, anhand derer die rechtlichen Entscheidungen getroffen werden.

Weniger Stress dank Video und Party

Besondere Probleme wie eine große Entfernung oder gesundheitliche Hindernisse müssen den Scheidungsvorgang im digitalen Zeitalter nicht behindern. Zwar gibt es von Fall zu Fall verschiedene Auffassungen darüber, ob eine Scheidung per Videotelefonie vollzogen werden darf. In einem Fall jedoch wurde einer Ehefrau Recht gegeben, sich so von Ihrem inhaftierten Ehemann zu trennen. Zwar ist bei einem Scheidungsverfahren eine persönliche gerichtliche Anhörung erforderlich, jedoch sei diese Pflicht auch über eine Videokonferenz gewahrt, so die Begründung. Am einfachsten wird der ganze Prozess ohnehin, wenn es einen ausführlichen Ehevertrag gibt. Gütertrennung, Zugewinnausgleich und Sorgerecht sind darin, im besten Fall für beide Seiten, zufriedenstellend geregelt. Ist die Scheidung vollzogen, atmen vor allem Frauen auf, die der ganze Prozess meist stärker emotional belastet als Männer. Geschiedene feiern den Start in ein neues Leben häufig angemessen mit einer Scheidungsparty.