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Privatkredit versus Bankenkredit – Die Vor- und Nachteile

Neben den vielen Freuden, die mit dem Elternsein verbunden sind, sehen sich Mutter und Vater auch mit Sorgen konfrontiert: Es braucht eine neue Wohnung mit mehr Platz, ein größeres Auto, Kinderwagen und Windeln, und auch Klassenfahrten wollen bezahlt werden. Wenn das Eigenkapital nicht mehr ausreicht, entscheiden sich viele für einen Kredit bei ihrer Hausbank, statt Freunde und Verwandte um ein Darlehen zu bitten. Doch was zahlt sich auf Dauer aus?

Wer mehr finanziellen Spielraum hat, kann in wichtige Anschaffungen investieren – ob in ein bequemes Familienauto oder die Ausbildung der Kinder. Bevor man sich für einen Bankkredit entscheidet, sollte man sich jedoch über alle Möglichkeiten informieren.

Privatkredit versus Bankenkredit

Bei kleineren Beträgen ist es für viele die naheliegendste Lösung, die eigenen Eltern, Freunde oder Bekannte um eine Geldleihe zu bitten. So lassen sich eine Menge Zinsen sparen, die man bei der Bank miteinrechnen müsste. Jedoch geht diese Rechnung nur bei kleineren finanziellen Engpässen auf. Denn bis zur Volljährigkeit kostet ein Kind seine Eltern laut Statistik bis zu 230.000 Euro. Anfangs sind es nur die Windeln, die teuer sind, doch je älter das Kind wird, desto höher werden auch die Ansprüche: Smartphone, mehr Taschengeld, Klamotten und Konzerte; später kommen mit dem Unterhalt für Ausbildung oder Studium noch höhere Beträge auf die Eltern zu – hier wird es schwierig, den Privatkredit in absehbarer Zeit zurückzuzahlen.

Sich Geld zu leihen, kann in persönlichen Beziehungen zudem schnell zum Streitthema werden. Hat man keinen Kreditvertrag aufgesetzt, kann der Kreditgeber das Geld in einer Summe zurückverlangen; im schlimmsten Fall leidet die Freundschaft darunter. Zudem warnen Experten davor, bei einem Privatkredit im Bekanntenkreis in die Steuerfalle zu tappen: Wenn der Kreditgeber keine Zinsen verlangt, darf das Finanzamt von einer Schenkung ausgehen und sowohl vom Beschenkten als auch vom Geldgeber Steuern verlangen.

Kompromiss: Plattformen im Internet

Um sich Geld zu leihen, müssen Eltern nicht zwingend in ihrem Bekanntenkreis herumfragen oder sich für einen hoch verzinsten Bankenkredit entscheiden. Denn auch Online-Plattformen bewilligen Privatkredite. Das Prinzip ist ähnlich wie bei klassischen Ratenkrediten von Banken: Liegen die Einkommensnachweise und eine kostenlose Bonitätsauskunft von der Schufa vor, können Kreditwillige über Vergleichsportale Konditionen vergleichen und einen Antrag stellen. Im besten Fall wird ihnen nach der Prüfung ihrer Unterlagen ein Darlehen gewährt, das anschließend verzinst zurückgezahlt werden muss. Im Gegensatz zu einem klassischen Kredit stammt das Geld jedoch nicht von einer Bank, sondern von Menschen, die ihr privates Geld investieren.

Der Vorteil für den Geber liegt darin, dass er höhere Zinsen als bei anderen Wertanlagen erhält. Auch die Kreditnehmer profitieren: Sie sind im Gegensatz zu einem reinen Privatkredit rechtlich abgesichert und können auch höhere Geldbeträge zu niedrigen Zinsen in Anspruch nehmen. In Deutschland gibt es derzeit drei Vermittler, über die Familien einen Privatkredit beantragen können: Die Plattformen Smava, Auxmoney und Lendico. Bei Smava besteht sogar die Möglichkeit, einen Bankkredit mit einem zusätzlichen Privatkredit zu kombinieren. Dies erweist sich vor allem für Unternehmensgründer als Vorteil, die aufgrund des nicht absehbaren Unternehmenserfolgs für einen Ratenkredit hohe Zinsen zahlen müssen. Beantragen sie einen Teil der benötigten Summe zunächst bei einer Bank und den Rest über private Geldgeber, sparen sie Zinsen. Erweist sich das Konzept des Start-Ups als rentabel, sind die Gründer flexibel und können den bestehenden Privatkredit umschulden und durch einen neuen, günstigeren Kredit ablösen.